So sagt man bekanntlich, wenn etwas nicht auf Anhieb klappt!
Nun, wir sind hier auf der „schönsten Halbinsel der Welt“ (das behaupte ich ja
gerne…) und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. In diesem Punkt wiedersprechen
mir meine geliebten Mitmenschen vor Ort oft vehement, man sieht es immer wieder
an deren Häusern geschrieben. Ich selber habe leider nicht soviel Gottvertrauen
und darum mache ich Sachen wie in diesem Fall dreimal und hoffe, das ich es in
den nächsten Monaten nicht mehr machen muss. Dachbauen, Klappe die Dritte…
Nachdem ein Drittel unseres Casa de Norma Dachs bereits mit Palmblättern
gedeckt worden war, haben wir uns gestern an den Rest gemacht und unsere
nächsten Gäste wollen wir unter diesem landestypischen Dach bewirten. Sowas zu
bauen, ist eine sehr staubige Angelegenheit oder man wird nass. Unser Samana
Wetter ist im Moment eher wechselhaft und so haben wir die ganze Bandbreite
genossen… aber was Solls! Normas Bruder war der Mann auf dem Dach und ich der
Zuträger… Er bekam den Regen ab und die pralle Sonne und ich vor allem den
Sand, der noch an den Pencas
(Palmenblätter) klebte und welcher bei der anstrengenden Arbeit auf mich
niederrieselte. Die Pencas wurden vorher am Traum - Strand gesucht,
zusammengetragen, vorgeschnitten und dann per Lastwagen hierhergebracht. Und so
ein Dach besteht aus einer Menge an Pencas – drei Lastwagen braucht unser Dach
damit die Gäste in Zukunft wieder gemütlich und nun sehr typisch im Trockenen sitzen können. Das alte Dach war
aus Zinkblechplatten… und auch das ist ein sehr beliebtes Baumaterial im Land.
Es hat nur in unserem Fall einen entscheidenden Nachteil. Wie ich schon sagte,
ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, im Gegensatz zu den aberhunderten von
Mangos von unserem Mangobaum, unter dem die Casa de Norma steht. Falsch, sie steht nicht unter dem Mangobaum, sondern
der Mangobaum steht mitten in der Casa oder ich hab sie um den Baum gebaut. Und wenn diese leckeren Früchte reif sind,
dann fallen sie statt Meistern einfach vom Himmel und knallen auf das Zink. Man
gewöhnt sich an diesen Lärm, aber es nervt! Ab jetzt plumpsen sie auf das
weiche Pencadach, bevor sie auf dem Boden landen. Und sie sind sehr lecker und viel
weniger ramponiert…
Die Technik eines solchen Dachbaus ist sehr ursprünglich. Ähnlich
eines Reetdachs, das man aus nordischen Gefilden kennt. Man braucht dazu keine
technischen Hilfsmittel wie Elektrobohrer, Handkreissägen, ect., sondern lediglich
eine gute Machete, Manpower, gerade & kleine Baumstämme aus tropischem
Hartholz als Träger oder Dachunterlage, ein paar Rollen wetterfeste und
sonnenresistente Schnur, die nötige Handfertigkeit und drei Lastwagen
Pencas. Im unserem Fall braucht man zwei
Personen - einer der oben sitzt und
deckt und einer der die Pencas schleppt und dem Anderen hochreicht. Andere brauchen
natürlich weit mehr Leute dazu, weil das ja harte Arbeit ist, aber wir haben es
zu zweit gemacht. Oder besser wir sind noch dran…. Und aus dem Zink basteln wir
dann die Küchenverkleidung. Wenn das gemacht ist wird sie hübsch bunt angemalt
und die Casa de Norma verdient immer mehr den Namen CASA!
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