Räuchern und smoken – ist das nicht irgendwie dasselbe? Nicht ganz! Hier erfahren Sie die kleinen, aber feinen Unterschiede zwischen Räuchern und Smoken. Sie erfahren auch, wie sie dies alles zu Hause selber praktizieren können.
smoked Doradenfilet
Das Räuchern gehört wohl
mit zu den ältesten Methoden um Fleisch- oder Fischwaren haltbar zu machen.
Heute wird dieses Verfahren in erster Linie nur noch verwendet, den Dingen
geschmacklich nachzuhelfen. Oder habt ihr keine Gefriertruhe?
Der Räucherofen – es gibt
verschiedene Modelle
Die
Ausführungen sind reichlich! Um den Richtigen zu finden, dreht es sich vielleicht
eher um die Platzfrage, als die Kosten. Es gibt Tisch- und Teleskopöfen,
Räucherschränke und eine Reihe an Selfmade - Lösungen aus Tonnen, Mauerwerk
oder dem guten alten Holzbadeofen.
Diese
sind dann auch mit verschiedenen Energiequellen zu haben. Strom, Gas, Holzkohle
oder Torf usw. Wichtig ist auf jeden Fall, dass die gewählte Hitzequelle
neutral im Geschmack ist.
Was
auch immer in die engere Auswahl kommt, man sollte darauf achten, dass das gute
Teil einen sicheren Stand hat und nicht zu klein ausfällt. Ein Nachtaal bringt
doch eine gewisse Länge mit und so eine kapitale Dorade misst ordentlich was.
Der
Ofen sollte unbedingt eine Temperaturkontrolle mitbringen, denn beim Heißräuchern
dürfen die Temperatur weder zu hoch und nicht zu niedrig werden.
Der
Ofen sollte auch einen "Abzug" haben. So kann man die Temperatur
etwas regeln. Bei zu starker Rauchentwicklung hat man einen feinen Kamin. Beim
Räuchern darf der Rauch sowieso nicht im Ofen "stehen" sondern soll
zirkulieren.
Eine
ganz einfache Bauanleitung für einen selbstgebauten Räucherofen und einen
Smoker-Grill, der auch professionellen Ansprüchen genügt, soll ihnen dabei
helfen, das Prinzip zu verstehen.
Rund ums Räuchern
Man kann kalt, warm und heiß räuchern! Wo ist der Unterschied zwischen Heiß- und Kalträuchern?
Räuchern
bedeutet nicht, einfach einen frischen Fisch oder einen rohen Schinken in den
Rauch zu hängen. Je nach zu räucherndem Lebensmittel und der gewünschten, zu
erzielenden Haltbarkeit ergeben sich gewisse Unterschiede. Außerdem muss man
wissen, was pökeln bedeutet und warum man bestimmte Lebensmittel marinieren
muss. Am Anfang steht immer das Grundprodukt.
Heißräuchern
Heißräuchern ist die gängigste Variante um Fisch und Fleisch mit Rauch schmackhafter und haltbarer zu machen. Die längere Haltbarkeit steht hier allerdings gegenüber dem besseren Geschmack im Hintergrund. Heiß geräucherte Lebensmittel halten sich leider nur wenige Tage, sind aber mit einem kräftigen Räuchergeschmack durchzogen.
Beim Heißräuchern wird das Räuchermaterial nicht direkt verbrannt, sondern über einer separaten Hitzequelle verkohlt. Es ist also eine zusätzliche Hitzequelle erforderlich. Man kann hierfür trockenes Holz oder Holzkohle verwenden oder auch einen Gasbrenner oder z. B. die Heizspirale eines Elektrogrills. Ein Thermometer ist beim Heißräuchern unerlässlich. Ist es zu kalt im Räucherofen, bleibt das Rauchgut roh. Ist es zu heiß, verbrennt es.
Der
so entstehende Rauch sollte eine Temperatur von min. 50 bis max. 85 °C haben und
durchzieht so die Räucherware je nach Gewicht oder Masse des Räuchergutes für
relativ kurze Zeit oder für einige Stunden. Fisch wie Forellen sollten nach
rund 40 Minuten gar oder geräuchert sein.
Starkes
Heißräuchern bei Temperaturen von 85 °C und mehr nennt man auch "Braten".
Die größere Hitze und die intensivere Rauchentwicklung trocknen die Räucherware
jedoch stärker aus.
Warmräuchern
Neben
Heißräuchern und besagtem „Braten“ gibt es auch noch die Variante des Warmräucherns. Diese wird z.B. für
Frankfurter Würstchen verwendet und beschränkt sich auf einen Räuchertemperaturbereich
von 25 bis 50 °C.
Eine Pauschale
Aussage, wie viele Holzkohle man verwenden, oder wie viel Watt die Heizspirale
beim Heißräuchern haben muss, kann man nicht machen. Dies hängt von einigen
Faktoren ab, z. B.: der Isolation des Räucherofens oder der Räuchertonne, der
vorherrschenden Außentemperatur und der Belüftung... Probieren geht hier über
Studieren, den richtigen Dreh haben Sie hoffentlich schnell heraus.Kalträuchern
Kalträuchern
ist meist ein auf mehrere Tage angelegter Prozess und verglichen mit dem
Heißräuchern, komplizierter da der Rauch auf 15 bis 25 °C abgekühlt und
konstant gehalten werden muss. Geräuchert wird in speziellen Räucheröfen oder
Räucherkammern – auch für einen simplen Kalträucherofen halten wir eine Bauanleitung
für Sie bereit.
Kaltgeräuchert
werden vor allem Rohwurst, Cervelatwurst, Mettwurst und roher Schinken – oder als
rare Spezialität sogar Käse
Kaltgeräuchertes
bracht einen Luftkasten
Sehr hilfreich beim Räuchern ist ein
sogenannter Luftkasten bzw. der Trockenkasten. Man baut sich einen Rahmen aus
Holz und bespannt diesen mit einem Fliegengitter. In diesem Kasten kann man z.
B. Rauchfleisch zum trocknen, lüften oder reifen hängen. Eine sehr simple
Methode, mit der man Insekten usw. vom Fleisch fern hält.
Und jetzt der Smoker - the American way!
Ein Smoker ist eigentlich eher eine spezielle Art von Grill in dem das Grillgut nicht auf der offenen Flamme, sondern durch heißen Rauch gegart wird. Also heißer als Heißräuchern!
Wie
die Zeichnung hoffentlich verdeutlicht, handelt es sich dabei um eine
Kombination zwischen Räuchern und Grillen. Das Grillgut wird durch die Garraum
befindliche Kohle von unten gegart und gleichzeitig mit dem in der Firebox
erzeugten Holzrauch geräuchert. Das Ergebnis ist eine äußerst zarte Fleisch-
oder Fischkonsistenz mit einem unvergleichlichen Räucheraroma – das muss man
ausprobiert haben.
Ich
wünsche allen viel Spaß beim räuchern, smoken oder American Barbecue! Bei uns In
der Karibik kommt in der örtlichen Küstenlage eigentlich nur das Heißräuchern
und Smoken in Frage. Und genau das werden wir auch in der „Casa de Norma“
praktizieren. Stellen sie sich vor, sie bekommen eine geräucherte Languste,
einen leckeren Carite oder geräucherte Lambie.
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