Dienstag, 18. Oktober 2011

Etwas über Taino Küche

Was waren Tainos?
Tainos waren Nachkommen der meist friedlichen Arawak - Indianer, die etwa 900 vor Christus aus der Gegend um den Orinoko und dem Amazonas die Karibik mit ihren speziellen Langbooten besiedelten. Heute gibt es nur noch zwei Inseln, auf denen Nachkommen der karibischen Indianer leben. Auf Roatan vor Venezuela leben die “schwarzen” Tainos (Indianer und Sklaven-Mischlinge). Etwa 2,200 (heute auch schon stark “vermischte”) Carib-Nachkommen (”Kalinagos”) leben auf der grünen Antillen-Insel Dominica.

Was haben die südamerikanischen und karibischen Indianer mit dem heutigen “Barbeque” zu tun? 
Es waren die Arawak - Taino, die das “Barbecue” nach Mittel - Amerika und in die Karibik brachten. Die Taino nannten den beliebten Grill “barbacoa”, ein Wort, das von den spanischen Eroberern als “barbicu”, “barbacue” übernommen wurde. Von dort wurde der Grill in ganz Europa und auch in Nord-Amerika bekannt. Daraus wurde schließlich die heutige Form Barbecue und diese nahm den Einzug in die englische Sprache. In Australien wird der Grill heute liebevoll als “Barbie” betitelt.

Etwas Ähnliches sind die Imus (Erdofen) und Luaus (Festmahl) der Hawaianer und Polynesier
Der traditionelle Imu der Hawaiianer ist eine 5 – 7 Fuss tiefe Grube, in der ein ganzes Schwein zuerst in Bananen-Blätter gewickelt und dann auf und mit heißen Steinen bedeckt “gekocht” wird. Das ist eine pazifische Tradition. Das hat jedoch nichts mit einem Barbecue oder mit Grillen zu tun.
Anstatt der ursprünglich heißen Steine werden heute in Polynesien meistens Kohlen -Briquets und Holzkohle gebraucht. Auf den Hawaiianischen und fast allen anderen Inseln des Pazifischen Ozeans wird die Imu -Methode jedoch nur für Schweinefleisch benutzt und das Kochen dauert dort mindestens einen ganzen Tag, oft länger (bis zu 18 Stunden, je nach Größe des Schweins). Die “Geburt” des fertigen Schweins bei einem “Luau” war und ist immer eine sehr festliche Angelegenheit! Diese Art der Zubereitung stammt wie schon gesagt aus dem pazifischen Raum (Polynesien und Hawaii Luaui, Umu oder Imu - Ofen).

Der Erdofen bei den Tainos
Stein – oder Erdöfen wurden auch von den Ureinwohnern Hispaniolas, den Tainos und Arawaken in ähnlicher Form angewandt. Heute würde man das als eine altertümliche Art des Niedertemperatur - Garens bezeichnen, die heute in der professionellen Küche wegen ihrer schonenden Zubereitung wieder sehr populär ist. Die Durchschnitts - Temperaturen in einem Erdofen variieren zwischen 120 – und höchstens 160 Grad Celsius – je nach Art der Steine, die man als Wärmespeicher zum Garen verwendet. Lava oder die schwarzen Steine der örtlichen Steilküste bei Las Galeras / Playa Fronton eignen sich besonders gut für diese Art der Zubereitung. Speziell die Gegend um Las Galeras war früher pures Indianerland. 

 
Wie funktioniert ein Taino Erdofen?
Die Tainos hatten ihre eigene Methode, Esswaren wie Fleisch, Fisch und auch Gemüse in Fels - Gruben zu garen.  Die Steine in der Grube wurden vorher mit viel  brennendem Holz stark aufgeheizt. Danach holten sie die glühende Holzkohle aus der Steingrube. Sie legten  danach auf diese sehe heißen Steine ihre Zutaten. Je nach dem, was gegart werden sollte, bedeckten sie die Steine mit dem darauf liegenden Gargut mit einer dicken Schicht von Blättern, füllten die restliche Grube mit  heißen Steinen und bedeckten diese von oben wieder mit der glühenden Holzkohle oder brennenden Holzscheiten. So entstand eine schonende Ober - und Unterhitze.
Diese spezielle Taino Methode ist fast vollständig in Vergessenheit geraten. Diese Variante der Zubereitung kennt man darum vor Ort nicht mehr. Das ist erstens eine echte Touristenattraktion und andererseits ein tolles Festessen für Gruppen (Geburtstag, Vereinsfest, Hochzeit, touristischer Event). Ich bin davon überzeugt, dass man damit viele Leute begeistern kann.
Taino Schwein und andere Spezialitäten aus dem Erdofen als Highlight in der Casa de Norma
Ich werde im Garten der Casa de Norma einen echten Erdofen bauen. Auf speziellen Wunsch und als Event werde ich dort diese sehr spezielle Gar  - Methode anwenden. Es Muss nicht immer ein ganzes Schwein sein. Auch eine Schweinekeule, ein ganzer Rücken, ect. kann gut in einem Erdofen zubereitet werden. Es eignet sich auch anderes Gargut wie ein ganzer Fisch (Dorade, Carite, Bonito, Palometa) oder ein Chivo (Ziege), Truthahn, Gans, oder ein Huhn. Sogar Vegetarier kommen auf ihre Kosten, denn man kann auch Kartoffeln, Yucca und Brotfrucht im Erdofen zubereiten oder ein ganzer gefüllter Kürbis.
Da diese Art der Zubereitung recht aufwendig ist, bedarf es einer Anzahl von mindestens 10 Personen und eine rechzeitige Reservation. Da dies ein Event ist, sollten die Teilnehmer wie bei einem Workshop genug Zeit dafür einplanen. Sicherlich ist so etwas ein ganz spezielles Urlaubserlebnis, das man so schnell nicht vergessen wird.  


Roasted Pig - Das traditionelle Schwein am Spieß
Eine beliebte Art, in der Dominikanischen Republik ein ganzes Schwein zuzubereiten. Ein langsam am “Spit” (Spieß) “geröstetes” kleines Schweinchen (”roast pig”, oder Spanferkel auf deutsch -  wohlgemerkt, nicht “gegrillt”, auch nicht “barbecued”) kann ebenfalls einen ganzen Tag dauern, bis es gar ist. Ein großes Schwein von 80 Pfund und mehr dauert sogar 20 bis 24 Stunden!
Auch dies kann als Event in der Casa de Norma veranstaltet werden. Hier braucht es je nach Größe des Schweins genügend Teilnehmer und vor allem genug Zeit.

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