Donnerstag, 29. März 2012

Kurz vor Ostern 2012

Okra - Ladyfinger - Molonton

Nomas Bar

Barhocker und Tische

auch hier ist Frühling - alles so grün

Sonntag, 25. März 2012

Semana Santa (Ostern), der binnentouristische Höhepunkt der Dominikanischen Republik und dann?


Ostern 2012 – von Gründonnerstag 05.04. 2012 bis Ostermontag 09.04.2012

Alle Geschäftsleute, landesweit in den verschiednen Strandregionen, fiebern wie alle Jahre wieder dem bevorstehenden Osterfest entgegen. Wie jedes Jahr, sind auch diesmal die Erwartungen wieder sehr hoch. Es ist was dran an Semana Santa, denn kein Feiertag im Jahr bewegt das Dominikanische Volk wie Ostern – im wahrsten Sinn des Wortes.. Denn alle, die es sich leisten können, feiern Ostern auf ihr Art, aber nicht zuhause! Sehr beliebt bei allen, die sich das leisten können, ist ein mehrtägiger Aufenthalt am Strand. Darum werden so gut wie alle Unterkünfte in Strandnähe von Landsleuten belegt sein.

Man bedenke, das es für die meisten so was wie bezahlten Urlaub in diesem Land nicht gibt. Andere, die weniger begütert sind campieren gerne über Ostern irgendwo am Strand, wo keiner was sagt, oder die Leute übernachten bei Freunden und der Familie. Familie hat fast jeder irgendwo in der Nähe eines der vielen Strände des Landes und es ist darum Familien - Besuchszeit. Zu diesem Anlass fließt dann der so beliebte Rum, bei den Wohlhabenden der Whisky und natürlich allenorten das Bier in Strömen. S gibt auch eine Schattenseite: Alle Jahre wieder sterben an Ostern hunderte von Menschen bei Autounfällen, Streitigkeiten untereinander oder ertrinken alkoholisiert im Meer.

Die Regierung bietet darum alle Jahre wieder ein Grossaufgebot an Prophylaxen und vorbeugenden Maßnamen, um die Opferzahl so gering wie möglich zu halten. Der Zivilschutz und die Exekutive hat alle Hände voll zu tun. Trotz allem kommt es Jahr für Jahr für die hier bereits zum „Alltag“ gehörenden Oster – Horrormeldungen. Denn ein Dominikaner lässt es sich nicht nehmen, sein „Oster - Fest“ so zu feiern, wie er das gewohnt ist und wie er es mag. Mit Verlusten muss man also rechnen.

Was machen wir? Wir bekommen ebenfalls Besuch und ziehen über Ostern den Kopf ein. Wir gehen es im kleinen Kreise an. Die Strasse vor unserem Haus wird zur Playa
Rincon Rennstrecke! Wir rüsten also nicht auf, wie all die anderen, sondern lassen es einfach auf uns zukommen. sonder freuen uns bereits auf die Zeit danach. Denn dann wird hier alles wieder sehr ruhig werden, viele Ausländer und Dominikaner werden ihr Geschäft in der Touristischen Zone schließen und gehen selber in den Urlaub oder reisen in ihre Heimatländer. Aber alle einfachen Leute sind nach wie vor da und somit ändert sich für uns eigentlich wenig.

Wir aber heißen alle bei uns willkommen, die den Weg zu uns finden und wir werden poco a poco weiter auf das Aufbauen, was wir bis jetzt haben. Und das genauso kontinuierlich, wie bisher. Gut Ding braucht eben seine Zeit und davon haben wir wirklich genug. Es wird viel Arbeit am Garten geben, denn auch hier ist Frühling. Wir stehen nicht still, sondern machen einfach weiter.

Dienstag, 20. März 2012

MANGO MANGO - La Casa de Norma im April 2012 - das Mangofestivall



Bald ist Mangozeit - das bedeutet frische Mango vom Baum, täglich frischer Mangosaft, Mangobrot, Magokuchen, Mango Marmelade, Mangochutney auf verschiedene Arten, flambierte Mango als Dessert, Mangocreme und wenn es mit unserem Freezer klappt Mangoeis  - alles hausgemacht und zum mitnehmen und eventuell sogar ein Mangowein...

Und wer Lust hat  - Normas Mangokochabenteuer - alles Mango... oder was?

Bienvenidos en la Casa de Norma




Freitag, 16. März 2012

Langustenschonzeit 2012 in der dominikanischen Republik


Der Dominikanische Rat für Fischerei und Aquakultur (Copesco) des Ministeriums für Landwirtschaft kündigte den Beginn des Verkaufsverbots, den Fang und den Handels mit Langusten im ganzen Land an.
Der Rat berichtet, dass dieser Beschluss vom 1. März 2012 bis zum 30. Juni dieses Jahres andauern wird. Begründet wird der Beschluss wegen des Dekrets Nr. 316 und des Gesetzes 307-04 (erlassen am 14. Oktober 1986).
Der Rat erklärte wie im Vorjahr 2011, dass es während dieses Zeitraums verboten ist, Langusten, Hummer Pinta, und Mama Stone Hummer zu fischen. Dasselbe gilt für den Handel und den Verkauf. Das Ministerium für Landwirtschaft und Aquakultur forderte die Eigentümer und Manager von Supermärkten, Hotels, Restaurants, Fischhändler und die Fischer direkt auf, während dieser Periode auf die Vermarktung und den Fang zu verzichten.
Er warnte, dass man sich bei  Nichteinhaltung und Verstößen gegen dieses Gesetz 307-04, strafbar macht. Verstöße gelten als eine sehr schwere Straftat, so dass dessen Verletzung streng bestraft wird. Er erklärt, dass der Verkauf aller Arten von Langusten und Hummern mit Geldstrafen von 10 bis 200 monatlichen Mindestlöhnen (im öffentlichen Sektor) geahndet wird. Daneben werden Haftstrafen von zwei bis 10 Jahren Gefängnis verhenkt.
La Casa de Norma hält sich an diese sehr sinnvolle Auflage. Ab sofort werden wir keine Langusten, Camaron del Rio und andere Schalentiere mehr anbieten und auch nicht servieren. Ich hoffe unsere Gäste haben dafür Verständnis!
Alle Jahre wieder Schonzeit  – und wie alle Jahre zuvor wird das Fangverbot nicht groß nutzen. Denn der Dominikanische Rat für Fischerei und Aquakultur (Compesco) hat es auch dieses Jahr wieder nicht geschafft, eine durchgreifende und landesweite Kampagne im Vorfeld zu lancieren um die Bürger und alle Involvierten rechtzeitig zu informieren. Das Gesetz gibt es seit 1986…..

La Casa de Norma: hausgerösteter Kaffee

La Casa de Norma: hausgerösteter Kaffee

hausgerösteter Kaffee


Hurra – sie leben noch!


Nach meiner vorübergehenden Sprachlosigkeit wegen all der Dinge, die uns hier dauernd das Leben schwer machen, heute diese neuen Fotos. Wie kann man sie interpretieren? Nach dem Motto hurra, sie leben noch? Oder alles geht seinen gewohnten Gang! Oder das normale Leben hält uns in Atem! Oder die Macht der kleinen Schritte - poco a poco…

Es geht uns nicht besser oder schlechter! Wir schlagen uns nach wie vor durch und das wird auch so bleiben. Unter den gegebenen Voraussetzungen ist das Leben nicht irgendwo „over the Rainbow!“ Das karibische Leben hat absolut keinen Sonderstatus, auch wenn unsere Besucher, in dem Moment, wenn sie hier sind, meist in verdienter Urlaubslaune schwelgen, weil sie genau dann ihrem eigenen Alltag für ein paar Tage entkommen sind. Alleine diese Tatsache sorgt oft für Missverständnisse.

Urlaub - bezaht oder zusammen gespart! Wie oft hat ein normaler Dominikaner diese Möglichkeit? Und wenn er sie hat, was tut er dann? Er kann sich nicht wie sie, werter Leser, in einen Ferienflieger setzen, um selbst gewählt, was Neues zu erfahren. Er tut somit, was er kann! Er fährt zum Beispiel über Ostern von Puerto Plata mit seinem alten Moped nach Las Galeras, um dort seiner Mutter einen Besuch abzustatten. Alleine das bedingt Logistik, genug Geld für Benzin und Unvorhergesehenes und hat eigentlich nichts Erholsames an sich! Aber diese drei oder vier Tage bei seiner mutter genießt er, hilft seiner Mum wo er kann und bringt ihr auch noch ein Geschenk mit. Für Europäer fast nicht mehr nachvollziehbar – ein komplettes Set neuer Bettwäsche oder einen großen Kochtopf, um darin einen angemessenen Oster - Sancocho zu kochen! Haben sie ihrer Mutter auch schon mal sowas gekauft  - was Praktisches für den Haushalt! Wahrscheinlich hat ihre Mutter mehr Kochtöpfe als sie selber, weil sie tatsächlich noch selber regelmässig kocht!

Für den Dominikaner ist das jedoch etwas, was er sich am Mund abgespart hat. Seine Mum weiß das darum sehr zu schätzen! Der Topf hat 900 Pesos gekostet! Hier landen solche Töpfe in der Pfandleihe, wenn plötzlich eine dringende Zahlung ansteht, wie so viele Dinge dauern hin und herwandern. Um ihn dann wieder zubekommen, fliesst ebenfalls Geld – für sie wahrscheinlich lächerliche Beträge wie 200 Pesos oder 4 Euro, aber hier mehr als ein Tageseinkommen.

Warum ich das schreibe? Um dem Leser die Verhältnisse zu veranschaulichen. Es sind manchmal für die Leser schlecht nachvollziehbare Dinge, die die Menschen hier aus der Bahn werfen und für ernsthafte Probleme sorgen. Und es sind andererseits meistens kleine Dinge, die den Menschen hier eine Freude bereiten. Denn die grossen Momente sind sehr rar.Das bedeutet nicht, das Leben hier als für ihre Verhältnisse als Schnäppchen zu betrachten. Die Dominikanische Republik galt lange als Billigreiseland und wurde viele Jahre von den entsprechenden Leuten bereist und beackert. Da entstand das Wort DOMREP - heute fast ein Schimpfwort. Denn das hat sich schon lange geändert – die dominikanische Republik ist heute verhältnismäßig teuer, wenn man sie zum Beispiel mit Asien vergleicht.

Aber auch die einfachen Leute hier bezahlen diese hohen Preise und haben darum extrem hohe Lebenshaltungskosten. Hier  nennt man das Progresso oder Aufschwung. Ich fragte mich früher sehr oft, wie die einfachen Menschen  das schaffen. Mein neues Leben zusammen mit meiner Lebenspartnerin Norma führt mir das Tag für Tag vor Augen. Und mehr und mehr verstehe ich deren Sichtweise und das macht mich derzeit sehr oft sehr betroffen – obwohl ich schon so lang hier lebe.

Darum kann ich sehr oft mit den guten Ratschläge alter Freunde absolut nichts mehr anfangen, weil sie für mich völlig abstrakt sind und nicht in dieses örtliche Weltbild passen. Sicherlich sind das gut gemeinte Vorschläge, aber völlig unbrauchbar. Das mindert nicht die Freundschaft – aber wegen der räumlichen Trennung trotz moderner Kommunikationsmittel ändert das nichts an den Tatsachen. Wenn ich dann von diesen Menschen manchmal als etwas schräg oder verschroben angesehen werde, hat das genau damit zu tun. Denn ich tauche immer mehr in dieses hier echte Leben ab und das hat nichts mit einem Touristenklischee zu tun. Ich bin kein moderner Robinson Crusoe sondern jemand, der das Leben relativ kompromisslos lebt.

Was bedeutet das im Zusammenhang mit unserem Projekt? Das jede Neuerung oder Verbesserung, die mit finanziellen Ausgaben verbunden ist, eine Art Spagat bedeutet – was ist wichtiger – diese Investition oder das tägliche Leben! Oder auf was muss man darum verzichten! Eine tolle plakative Beschriftung oder Außenwerbung oder 5 Tage Lebenshaltung für 5 Personen?  Das abklappern von diversen Tourveranstaltern vor Ort und auf Samana oder im Land, um so was wie eine Zusammenarbeit zu vereinbaren, die Preisabsprachen und Kommissionen mit sich bringen oder konsequentes Onlinemarketing. Wo ist der Mittelweg und was ist verkraftbar –was ist machbar und mit welchem Aufwand. Aufwand bedeutet hier Geld.

Wer das richtig erkennt, für den kann eine echte Unterhaltung mit uns als Gast vor Ort sehr spannend sein. Andere sollten lieber Klinik unter Palmen schauen… Und Gäste, die den Zusammenhang nicht sehen und einfach nur „billig“ weil dominikanisch bei uns essen wollen, sind in einem normalen Comedor sehr gut aufgehoben. Und Wiener Schnitzel, bayrische Schmankerln unter Palmen machen da Sinn, wo eine Nachfrage besteht.  Siehe Las Terrenas mit seiner deutschsprachigen Gemeinde. Las Galeras ist nach wie vor sehr dominikanisch! Mit allen Für und Wieder! Wer das mag, ist hier bestens aufgehoben.

neue Fotos - es geht voran...

unsere Tische sind jetzt all fertig

eine kleine Villa für unsere Vierbeiner


Umu (Erdofen), Hundevilla und Schildkrötenteich

gemütlicher Sitzplatz unter dem Kaffeebaum

nette Gäste aus New York

man muss sich erst an alles gewöhne. neues Hundehaus

sieht doch langsam richtig git aus in der Casa de Norma

klein Idylle im Garten

Freitag, 9. März 2012

Zeitweilige Sprachlosigkeit


Ich bin seit mehreren Wochen praktisch sprachlos – online wohlgemerkt. Es sind vor Ort zu viele Dinge vorgefallen, die mir im Moment zu denken geben. Ich muss mit mir selber wieder klar kommen. Ich muss meine Ideen und Ziele neu überdenken und mir darüber klar werden, was Sinn macht und was nicht! Und es geht um „La Casa de Norma“! Unser Engagement, der gute Wille und Einsatz bei der Realisation bis zum Umfallen; all das steht auf dem einen Blatt. Auf dem anderen steht ein Wort, das man als Wertschätzung bezeichnen könnte.

Gestartet haben wir unser Projekt im November 2011 mit sehr viel Elan. Bereits vorher waren wir auch online präsent und man konnte praktisch life mitverfolgen, die das Projekt gewachsen ist. Die Online - Anteilname war all die Zeit sehr groß. Eine meiner derzeitigen Überlegungen ist darum praktisch mehr eine Frage. Wie weit deckt sich das Onlinegeschehen mit der Realität vor Ort. Unsere Webseite wurde sehr fleißig besucht – dank Facebook stehen wir mit sehr vielem Menschen aus aller Welt in zum Teil regem Kontakt. Das ist die eine Seite. Die andere Seite - trotz all der Kontakte, der Willensbekundungen, der Gratulationen, Kommentare, ect sind wir real praktisch alleine.

Menschen in Urlaubsvorfreude zählen praktisch die Tage und verkünden das heute gerne online. Wenn sie dann hier sind, sieht es etwas anders aus. Man könnte meinen, das ihnen hier dauernd was dazwischen kommt und letztlich kommen sie teilweise gar nicht. Man bedenke, zwischen Europa und der dominikanischen Republik liegen 10 Flugstunden und einige tausend Kilometer. Zwischen unserem großen Hotel vor Ort und der Casa de Norma liegen lediglich 4,5 km oder 1,5 Stunden reinem Fußweg. Mit einem Fahrzeug dauert die Fahrt zu uns maximal 15 Minuten. Aber anscheinend sind diese realen 4,5 km so was wie eine fast nicht überwindbare Hürde. Man beachte, wir liegen bekanntlich nicht an der  lauten Hauptstrasse, auch an keinem Traumstrand vor Ort und auch nicht im „touristischen Zentrum“. Somit sind wir anscheinend für die Meisten so etwas wie out of Space!

Meine Überlegung für das Projekt war und ist es, den Menschen aus Übersee das wahre dominikanische Leben zu zeigen und sie als Gäste zu empfangen. Denn genau da sind wir und zwar mittendrin, im dominikanischen Leben ohne doppelten Boden! La Casa de Norma liegt zwar an einer touristisch stark frequentierten Strasse – der Strasse an die Playa Rincon. Das einzige was wir Tag für Tag davon mitbekommen ist der touristische Durchgangsverkehr. Wir liegen am Weg, aber sind nicht das Ziel. Uns geht derweil die Luft aus, während wohl gelaunte Touristenexkursionen mehrmals am Tag an uns vorbeiziehen. Das ist die Realität.

Wir sind nach wie vor sehr unscheinbar, gar nicht plakativ und wollen das auch nicht sein. La Casa de Norma ist kein Touristenlokal sondern eine Art Institution, ein Ort der Begegnung oder ein Ort, wo Welten aufeinander treffen. Ein mittlerweile gepflegtes Grundstück, ein angelegter, tropischer Nutz - Garten, Tische und Bänke, eine original dominikanische Küche und sehr viel Einblick in das every Day Life laden hier bei uns zum Verweilen ein. Eine gemütliche Raststelle, ein Ort zum Verweilen, abseits des normalen Trubels.

Aber anscheinend ist es nicht das, was diese Leute interessiert. Für sie ist diese Strasse lediglich eine Sightseeingstrecke zur Playa Rincon. Es ist wie im Kino zu sitzen und den Film Revue passieren lassen. Der Unterschied ist, das man im Kino in der Regel keine Videokamera dabei hat, um sich den Film später gemütlich zuhause anzusehen – obwohl das bekanntlich auch viel gemacht wird.

Etwas anderes ist die Erwartung? Denn wir bieten auch etwas Konkretes! Wir kochen dominikanisch oder kreolisch. Das macht außer uns weit und breit niemand – es sei denn, man verwechselt die Garküchen entlang der Strasse mit dominikanischer Küche. Bedeutet das, dass wir hier lowprice kochen? Nein, das bedeutet, dass wir ausschließlich mit lokalen Produkten arbeiten, alles vor Ort einkaufen und vor allem, das alles absolut frisch gekocht wird. Alles was sie heute essen, ist nicht industriell vorbearbeitet oder gekocht, kommt nicht aus einem Beutel und macht uns entsprechend viel Arbeit. Das Einkaufen und Besorgen, vorbereiten und kochen. Das gilt für alles, was sie bei uns bekommen. Wir verwenden zum kochen weder Mikrowelle, keine Elektrogeräte (außer unserem PC um mit ihnen zu kommunizieren), wir kochen auf Holz oder Kohle und nur ausnahmsweise auf Gas. Der Fisch kommt aus einer Fischhandlung, rund 1,5 Kilometer entfernt ist absolut frisch und wird dort kurz vor der Zubereitung für sie geholt. Wir fischen nicht selber, sondern kochen für unsere Gäste das was wir dort bekommen. Dabei achten wir penibel auf die Qualität.

Eine dominikanische Eigenheit ist, das so gut wie alle Produkte aus bestimmten Gegenden kommen. Das gilt vor allem für Gemüse, Obst und Früchte. Denn es ist ganz und gar nicht so, dass hier alles überall wächst – obwohl wir in den Tropen sind. Eine weitere Eigenheit ist, das obwohl wir praktisch direkt am Meer leben, jeder Fisch teurer ist als Fleisch. Der nächste europäisch sortierte und entsprechend teure Supermarkt befindet sich in Las Terrenas – also rund 70 km entfernt. Wir sind somit auf den lokalen Schlachter, die lokale Fischhandlung, einen fahrenden Händler für Seafood, die lokale Käserei und die Geschäfte und Lieferanten vor Ort angewiesen.

Las Galeras befindet sich bekanntlich trotz guter Anschlüsse am Ende der Halbinsel Samana. Transportkosten sind nicht nur für den Transport unserer Gäste hoch, das gilt für jedes Produkt, egal, was das ist. Wegen seiner Lage gibt es hier längst nicht alles und die Logistik ist somit ein sehr entscheidender Faktor bei der Preisgestaltung.  Das schlägt sich auf alles nieder und wir haben hier nicht nur astronomische Treibstoffpreise zu bezahlen. Denn zur Information, in Las Galeras gibt es kein reguläre Tankstelle. Wir haben eine Gasstation – eine Goldgrube für den Betreiber. Eine Einkaufstour nach Santa Barbara – unsere Provinzhauptstadt ist darum eine Halbtagestour mit dem öffentlichen Verkehrsmittel, nach Las Terrenas sind wir mindestens drei Stunden unterwegs pro Weg. Das ganze mit einer Kühlbox, ect. Je nach Bestellung machen wir diese Tour für sie und müssen diese Kosten auf unsere Preise umschlagen. Oder wir produzieren selber – so wie unser Brot und alle Backwaren. Ein weiterer Punkt sind enorme Energiekosten – wir bezahlen in Las Galeras 15,50 Pesos pro kwh. Damit erklärt sich zum Beispiel der Preis für ein eisgekühltes Bier, Coca Cola, ect. Oder man kühlt alternativ und arbeitet mit Kühlboxen, sprich man produziert selber Eis, um alles frisch und gut gekühlt zu halten.

All das ist zu bedenken. Und das macht einem manchmal sprachlos.