Montag, 30. Dezember 2013

2013 – ein ereignisreiches Jahr neigt sich zu Ende!



Es war für mich ein sehr emotional geprägtes Jahr… mit vielen vor allem menschlichen Ups und Downs: sozusagen  ein Achterbahnjahr! Es wird mir für immer in reger Erinnerung bleiben!
Ich möchte gleich hier feststellen, dass man selber seinen entscheidenden Teil dazu beigetragen hat. Wir alle gehen unseren Weg und dieser Weg ist unser Lebensinhalt. Nicht mehr und auch nicht weniger! Wir verfolgen dabei unsere selbst gesteckten und die uns von Anderen auferlegten Ziele. Wir alle haben unsere Wünsche und zum Ausgleich stehen auf der anderen Seite die Pflichten, Verbindlichkeiten und die Notwendigkeiten. Wenn das Verhältnis einigermaßen ausgewogen war oder ist, sind wir mehrheitlich zufrieden oder stellen fest, es ging uns doch eigentlich gut!

Unser Weg ist jedoch keine Autobahn mit Leitplanken und einem inneren GPS oder Navi…und hier und da einer tollen Haltestelle; das wäre toll! Der Weg ist bei jedem verschieden und wenn sich der Eine mit eigebauter Vorfahrt permanent auf der Überholspur wähnt rumpelt der andere eher auf einer holprigen Piste und ist hoffentlich mit allen Sinnen dabei. Zumindest glaubt er das… solange bis es kracht! Der Gegenverkehr ist das pure Leben und darum kann das Leben keine Autobahn sein. Soweit mein Vergleich und ob der hinkt, überlasse ich euch selber.

Ich mag gute Vergleiche, denn sie machen das Leben für mich Verständlicher. Eventuell ist das ja ein Trugschluss! Wenn ich z.B. 2013 ernste Diskussionen mit meiner Norma hatte, verglich ich mein eigenes Befinden manchmal mit der „neuen“ Straße zwischen Samana und Las Galeras. Alle waren froh, als dieser Highway neu eröffnet wurde.  Und heute, 2 Jahre danach, ist diese Straße nach wie vor zwar eine tolle Errungenschaft, bloß das man an vielen Stellen bereits wieder tiefe Löcher hineingefahren hat und vor allem, das ein Teil der Kanaldeckel schlicht von unverantwortlichen Dieben gestohlen wurden. Das macht die Strecke an diesen Stellen z.T. fast mörderisch, wenn man das nicht weiß.  Die Berufschauffeure kennen diese Stellen, andere brettern hinein und es kostet sie Kopf und Kragen. Es mangelt bei der Straße also am nötigen und so wichtigen Unterhalt. Aber wer trägt die Verantwortung? Sicher nicht die Straße selber sondern schlicht die dafür Verantwortlichen und nun stellt sich die Frage wer das letztlich ist. Ich fühle mich für meine Norma verantwortlich! Eventuell ist der Vergleich zu schwierig, genauso wie es in der Realität schwierig zu sein scheint, die fehlenden Kanaldeckel zu ersetzen und die Löcher zu flicken. Und leider gibt es noch keine sich selbst unterhaltenden Straßen. Das wäre für alle Beteiligten phantastisch!

2013 als fortschrittliches Jahr…war es eher ein Unterhaltsjahr oder gab es auch bahnbrechend Neues? Schwierig  zu beantworten… Der Kiosko mit Parada, das neue Dach, die bessere Djungelküche, der halbfertige Geräteschuppen ect. All das macht große Freude aber es war auch sehr notwendig. Vor dem Haus die neuen Randsteine mit einer unfertigen Straße ohne Belag… Das Fazit dazu ist, es wird jetzt viel schneller gefahren und der Staub und der Matsch machen uns das Leben eher nicht leichter. Das zur Freude des Hardware – Spezialisten, der gutes Geld an unseren Computern verdient hat. Sicherlich nicht seine Schuld. Der neue Strommast in Sichtweite der Compania Luz y Fuerza versprach uns endlich sichere 110 Volt mit weniger Strom – Schwankungen und vor allem eine niedrigere monatliche Stromrechnung. Statt zuvor 500 Meter ist der Stromzähler nur noch 150 Meter vom Haus entfernt und in Sichtweite. Mit Stromklauen ist da also nichts mehr und es fallen auch keine umknickenden Bananenstauden mehr auf die Leitung und sorgen so für lästige Stromausfälle. Die Rechnung ist seither jedoch doppelt so hoch (warum das so ist, ist uns absolut unklar) aber die Schwankungen gehören dafür seither der Vergangenheit an!  Tja, allen Nachbarn geht es genauso und darum könnte jetzt ein Kühlschrank sicher funktionieren aber der Verbrauch wird dann wohl umso höher sein….Und darum… vamos a ver!

2013 das menschliche und gesundheitliche Jahr? Es hat mich sehr in Anspruch genommen! Familie, Freundeskreis, Vertraute und ein paar neue Gesichter – hier hat sich so einiges geklärt, verschoben, verändert und ich bin froh das es vorbei ist. Ob 2014 ein neuer Besen sein wird? Unsere Besen wachsen hinter dem Haus, eine tolle Sache – wir suchen das Reisig und der Besen fegt super… So ist das mit der Natur! Aber wir sind ja keine Besen! Ich selber werde schlicht älter, bin bekanntlich auch nicht mehr der Jüngste und ich spüre täglich meine Knochen. Ich habe sie viel zu oft überstrapaziert und muss schlicht etwas kürzer treten, wenn man mich lässt. Aber ich kenne mich und hier fehlen mir die guten Worte meiner Sozios. Mental habe ich zu wenig auf den Weg geachtet und da gab es ein paar üble Schlaglöcher. Und hier ist es wie bei einer Jeeptour. Der Sozius ist dabei genauso wichtig wie der Fahrer selber! Der Sozius kontrolliert das vorher oder man brettert blauäugig mit Schwung hinein. Schwierig ist es, wenn der Sozius nicht da ist oder das Weite sucht! Und bei uns ist eine Jeeptour kein Sonntagsausflug! Norma kann bekanntlich nicht Autofahren und sie ist kein Beifahrer! Sie hat dafür andere, jedoch genauso wichtige Aufgaben.

2013 war also auch ein Jahr der Blessuren! Das war es und das schmerzte uns manchmal sehr. Denn hier wurde ausgeteilt und eingesteckt. Hier gab es hohe Wellen, Untiefen und auch positive Überraschungen – alles in allem also ein sehr menschliches Jahr. Ich wünsche allen ein erfolgreiches Jahr 2014 – ein heiliger Wunsch womöglich aber ich meine es als alter Optimist wirklich so….

Sonntag, 29. Dezember 2013

Die etwas andere Dominikanische Küche




Ich weiß nicht ob es für die Art zu kochen einen küchenspezifischen Namen gibt, die wir hier bei uns in der Casa de Norma praktizieren! Seit Jahren bin ich unter Anderem ein Anhänger der internationalen Slowfood – Bewegung. Diese ist bei uns in der Dominikanischen Republik aber noch weitgehend Neuland! 

Es gibt hier ein beliebtes Schlagwort unter dem die Leute sehr viel definieren und abhaken. Es lautet „tipico“. Wir sind aber nicht tipico, obwohl uns viele Einheimische vereinfacht so definieren. Tipico ist ein Schlagwort und darunter fällt auch all das, was im hiesigen Sinn als nicht modern & trendig oder schlicht als nicht zeitgemäß angesehen wird. Also bedeutet es nebst volkstümlich, folkloristisch oder traditionell auch etwas rückständig, altmodisch,  etc.  

Ander behaupten, wir würden aus der Not eine Tugend machen! Auch das stimmt nicht, denn wir leiden keine Not sondern es geht hier um ein klares Konzept. Wir kochen bewusst auf offenem Feuer und das mit Holz und Holzkohle. Wir benutzen keine moderne Küchentechnik sondern Zeit. Wir kaufen alles, wenn möglich bei lokalen Produzenten und nicht in Santo Domingo, etc. Und wir machen deswegen viele Kompromisse. Denn das ist sehr aufwendig, wenn man wie wir auf dem Land lebt und arbeitet. Wir bezahlen die hier angesagten Preise für unsere Produkte und die sind oft höher als im Supermarkt. Und es ist nicht immer alles verfügbar, denn auch hier haben bestimmte Produkte und Lebensmittel ihre normale Saison.  

Sind wir darum rückständig oder versuchen wir einen Trend zu schaffen? Arbeit wird bekanntlich durch Geld definiert und wir machen uns bewusst  viel mehr Arbeit als viele Andere! Das Wort SLOW gehört bei uns auch zum Konzept! Denn Zeit sollte man haben, wenn man zu uns kommt. Neugierig sollte man auch sein und wir lassen unsere Gäste bewusst hinter die Kulissen schauen und die sind sicher für viele schlicht rückständig, wenn man es so will. Auf der anderen Seite sage ich mit, das man früher auch so gekocht hat und selbst Könige haben früher so gespeist…. Denn moderne Küchentechnik ist eine Sache des Zeitgeist – gegessen dagegen hat man schon immer. Geschmack ist nichts Neues und man sagt „Geschmäcker sind verschieden“.  Ich erinnere an all jene, die nichts über ein saftiges Steak vom Holzkohlengrill kommen lassen. Da werden heute unter Grillfans Weltmeisterschaften veranstaltet. Zwischen Kochen und Grillen besteht aber ein großer Unterschied. Wir kochen so! Und unsere Zutaten sind zum Teil anders als bei Anderen. Wir gehen da einen bewussten Schritt weiter. Es ist darum eine Abenteuerküche, ich nenne es auch Djungelküche aber bei uns gibt es weder Ekelfood oder kulinarische Mutproben. 

Wir sind schlicht anders.

Mittwoch, 25. Dezember 2013

Zeitgeist - Ich bin ein alter Weihnachtsmuffel!



Ich kann seit langem an der „größten Businessparty der Welt“ nichts besonderes mehr finden. Hier in der Dominikanischen Republik ist das „Fest der Liebe“  heute genauso kommerziell wie überall auf der Welt. Die Erwartungshaltung der Leute wird wie überall durch den unglaublichen Kommerz genauso geschürt. Man erwartet vor allem Geschenke oder einfach Geld…. Darum geht es und der christliche Hintergrund ist wortwörtlich bloß noch Hintergrund. Weihnachten bedeutet heute auch hier Familienfeier auf Kommando! Wer nicht mitmacht, wird entweder  gecancelt oder links liegengelassen. Es kommt mir vor wie eine von der Geschäftswelt gewollte Massenpsychose! Gedankenlos folgt man dem Ruf der Werbung, weil das einfach so ist. Und es ist längst kein rein Christliches Fest mehr… auch in anderen Religionen ist man dem Ruf des Bigbusiness genauso gefolgt. Irgendwas läuft da völlig falsch!

Ich habe mich darum  in Arbeit am Haus und  an unserer Casa de Norma gestürzt. So konnte / kann ich dem Rummel einfach entgehen. Das kommt letztlich allen zugute, den Balbuenas und auch unseren zukünftigen Gästen. Man hat wie immer gelächelt und ich hatte so meine Ruhe. Rund um uns herum wird auf dominikanisch Weihnacht gefeiert.  Die einen dröhnen sich einfach zu, andere spielen exzessiv Domino, wieder andere drehen die Runde und schneien einem ins Haus in der Erwartungshaltung – hier gibt es heute was gratis. Norma hat sich bewusst um ihre kranke Mama gekümmert und unser Familienbesuch hat sich eingebracht. Im Moment haben wir full House – seit mehreren Tagen ist eine Freundin von Norma mit 5 kleinen Kindern zu Besuch. Die jungen Balbuenas (Normas Söhne) sind entweder in Puerto Plata oder feiern woanders. Somit kampieren wir mit 9 Personen in Normas Rancho, was mich nicht weiter stört. Im Gegenteil – denn normas Freundin hat sich nebst ihrer Mutterrolle als sejr patente Frau erwiesen. Sie heißt tatsächlich Heidi! Ohne Heidi hätte ich alles alleine machen müssen und hätte noch viel mehr Zimmermannsarbeit gehabt. Da ihr Vater aber ein dominikanischer Zimmermann ist, kann sie von Haus aus sehr gut mit Holz umgehen und ich hatte meine helle Freude an der ungewohnten Hilfe.

Ich will hier sicher keine Antiweihnachtsstimmung verbreiten – habe bloß meine eigene Sicht der Dinge. Und ich verurteile niemanden, denn jeder kann sich seine eigenen Gedanken über Sinn und Zweck seiner „fröhlichen“ Weihnacht machen… die Gedanken sind nach wie vor frei!

Weihnachten 2013



Besinnlich ja, aber man kann auch besinnlich arbeiten. Und genau das habe ich die letzten Tage gemacht. Bei uns gibt es so eine Art Grundgesetz – nichts klappt auf Anhieb oder wie man es gerne hätte. Ich wollte Weihmachten normal unter meinem neuen Casa de Norma Dach und mit einer komplett renovierten Djungelküche feiern – hat letztlich auch geklappt, denn alles ist soweit fertig,
Heute Mittag habe ich die letzten Nägel eingeschlagen. Sehr besinnlich und Norma hat ihre neue Djungelküche. Warum Djungelküche;  weil alles Bau - Material aus der umliegenden Natur kommt bis auf die Nägel. Und weil alles von uns nur mit der Machete  be- und verarbeitet wurde und nicht mit einem Akkubohrer oder Schrauber, elektrische Säge und Co. Kleiner Wink mit dem Zaunpfahl an Romy aus dem Samana Fanclub. Also alles ist 100 % Handarbeit und genau so wie ich es wollte. Und letztlich – uns allen gefällt es und wir sind sehr zufrieden! Fröhliche Weihnachten, liebe Freunde. 




Donnerstag, 19. Dezember 2013

Die Sache mit dem Kaffee... (Fotos)

Hier nun drei Grafiken zum Thema Kaffeeproduktion 2013

Wertschätzung hat ihren Preis...Eventuell hilft es! Wenn nicht - auch gut!!

Kaffee wächst auf Bäumen - und Kaffee ist mit viel Arbeit verbunden....

verbrannte Bohnen?? kommt drauf an wie es einem schmeckt....


Sonntag, 15. Dezember 2013

Die Sache mit dem Kaffee



Kaffee ist für viele so selbstverständlich wie das Amen in der Kirche. Der Kaffee ist heute für die meisten Menschen weltweit ein Alltagslebensmittel; Andere machen daraus eine Passion.  Wer Kaffee sagt, meint normalerweise ein Getränk in einem Gefäß; meistens heiß und manchmal kalt!
Kaffee suchen die meisten im Supermarktregal und/aber er wächst bekanntlich auf Bäumen. Es gibt Leute, die das nicht wissen. UND - vom Baum bis in die Tasse ist es ein weiter Weg, der oft über abertausende von Kilometern geht. Das tut er meist per Schiff und für ganz Eilige auch im Frachtraum eines Fliegers.
Kaffee ist normal und Kaffee ist Luxus. Man macht aus den schwarzen Bohnen in vielen Ländern der Welt schlicht ein aromatisches Brühgetränk; Andere machen daraus eine Show und eine Kaffeekultur. Es geht dann meist um modisch inspirierten Kaffeegenuss und sobald das Wort Mode ins Spiel kommt, geht es heute um viel Geld. So alltäglich der Kaffee eigentlich ist, er kostet Geld. Denn je nach dem, wie die gebotene Kaffeeshow aussieht, wird aus einem Kaffee auch ein reines Luxusgut. Weltweit baut man ihm schon sehr lange eigene Genusstempel – die sogenannten Kaffeehäuser. Andere Menschen gehen einfach täglich in eine Cafeteria und sie bringen dort  ihren Körper und Geist  in Schwung. Darum ist Kaffee auch weltweit ein Kommunikationsmittel, ein Pausengrund, der Abschluss eines Diners oder der Übergang von der gastronomischen Soft zur Hardware. Nach dem Kaffee kommt der Digestif! Das alles kann heute eine Tasse Kaffee sein.
Auch bei uns wächst er auf Bäumen und zwar direkt hinterm Haus! Der Weg ist bei uns also entschieden kürzer. Und wir tun etwas, was die meisten nicht kennen und darum nicht wissen. Wir zelebrieren unseren Kaffee vom Kaffebaum bis zur Tasse Genuss! All die Arbeitsschritte, die es dazu braucht, um einfach eine Tasse Kaffee zu genießen, werden bei uns in der Casa de Norma  von uns selber praktiziert. Somit ist unser Kaffee für diejenigen, die das wissen und solange uns der eigene Vorrat reicht, etwas Besonderes. Wer kann, der darf! Was alles dazugehört, sind die folgenden verschiedenen Punkte und Arbeitsschritte in chronologischer Reihenfolge!

Der Anbau – die  Ernte – die Trockenaufbereitung – das Entfernen des Pergamenthäutchens – das Reinigen & Sortieren – das Rösten – das Mahlen – das Aufbrühen – den Kaffee Genießen….

All das bedeutet einen relativ großen Eigenaufwand, den wir hier bei uns in reiner Handarbeit verrichten und darum ist unser Kaffee für uns und unsere Gäste ein besonderer Genuss. Wir benutzen dazu keine extrem teuren Maschinen wie anderswo, sondern bereiten den Kaffee, wie man ihn schon sehr lange hier bereitet. Ich weiß also nicht, wie unser Kaffee schmecken würde, wenn ich zur Zubereitung z.B. eine Espressomaschine benutzen würde.

In einem folgenden Beitrag werde ich die einzelnen Schritte fotografisch präsentieren.