Samstag, 3. Januar 2015

Ein dominikanischer Tourismus für eine bessere Zukunft (Teil 3)



Ein bunter Reigen karibischer Klischees sind Gründe, in die oder in der Karibik zu reisen oder dort selber leben zu wollen. Das hier ist mit Sicherheit eine unvollständige Liste! 

Da hätten wir Natur pur, viel Sonne & keinen Winter, allenthalben Meer & Traumstrände, easy Living und akute Lebensfreude, jede Menge Kultur und Geschichte, Reggae, Salsa, Son  und andere tolle Musik, Segeln, Surfen, Katen, Tauchen, Fliegen, Wandern, sich motorisiert sportlich bewegen, exotische Plantagen, exotische Früchte aller Art, viel Zuckerrohr &  natürlich Rum, da waren wilde Piraten & clevere Revolutionäre, viele Abenteuer & noch mehr Abenteurer, jede Menge Freiheit & nonchalanten Luxus, Zigarren, exotische und scharfe Gewürze, viel gutes Essen, liebenswerte Gastfreundschaft, rassige Frauen und Männer, etc. Dazu kommen  aber auch noch einige Drogen und latente Kriminalität, bittere Armut, ausufernde Prostitution, allenthalben Korruption & saubere Geldwäsche und viel,ja sehr viel Halbseidenes. 

Aus all dem bilden sich Menschen aus aller Welt ihr eigenes Bild von einer spannenden Urlaubsregion, einem exotischen Lebensraum und was anderes als spiessige Gemütlichkeit. und  all das trifft mit Sicherheit auch auf die dominikanische Republik zu! Herzlich willkommen im puren Leben.Damit muss man hier umgehen können.

Die demokratisch gewählte Regierung  versucht seit Jahren den Spagat zwischen einer demokratischen, sozialen und zukunftsweisenden Staatsführung und auf der anderen Seite versucht sie permanent Anreiz für privatwirtschaftliche  Investments  zu generieren. Die Voraussetzungen für viele Investoren  in diesem Land sind einerseits relativ locker, aber auf der anderen Seite regt sich in der Bevölkerung auch  Wiederstand gegen Überfremdung und internationale Fremdbestimmung.  Unterschwellige Fremdenfeindlichkeit vor allem gegenüber den Haitianischen Einwanderern ist lange an der Tagesordnung. Es liegt jedoch nahe, das die „armen“ Nachbarn durch das Leben und Arbeiten in der dominikanischen Republik eine bessere, eigene Lebensgrundlage sehen oder zumindest erhoffen. Das sie nicht geliebt sind, ist den meisten sicherlich klar. 

Bildungspolitik: Seit Jahren fordert ein Großteil der Bevölkerung 5 % des BIP in die Dominikanische Bildung zu investieren. Ist Bildung ein Fass ohne Boden denken Andere? Die Frage lautet - kann man Bildung einfach kaufen? Was ist denn die Voraussetzung für eine kluge Bildungspolitik?  

Meine persönliche Meinung ist – der Wille des Einzelnen nach guter Bildung muss die grundlegende Basis sein und der Staat schafft dazu im Gegenzug  die geeigneten Voraussetzungen. Und genau hier scheiden sich die Geister. Ich will nicht auf die ganze Bildungs - Thematik eingehen, das würde den Rahmen sprengen. 

Mir geht es um modernen Tourismus mit all seinen Sparten für dieses wunderbare, karibische Land.  Tourismus bringt diesem Land enorm wichtige Einnahmen, von denen alle Dominikaner letztendlich partizipieren.  Wenn wir schon wissen, dass der Tourismus vor allem privatwirtschaftlich funktioniert, dann sollte der Staat das entsprechend berücksichtigen und dafür die Privatwirtschaft ohne sie zu behindern, in die Pflicht nehmen.
Ein Grundschullehrer weiß nicht, was der engagierte und professionelle  Hotelier bei seinen zukünftigen Fachkräften voraussetzt. Ein Fachlehrer hingegen eher!  Das Gleiche gilt für jeden versierten Tourismusunternehmer. Moderner Tourismus als Basis - Pflichtfach an öffentlichen Schulen in den involvierten Regionen und dezentral in den Ballungsgebieten mit großem Potenzial an geeignetem Nachwuchs wären sehr wichtig.  Tourismus  als Leistungsfachbereich  an  entsprechenden, privaten oder weiterführenden staatlichen Bildungseinrichtungen. 

Aber diese privaten Schulen gibt es noch nicht im Land. Und wenn es sie gibt, dann als sogenannte kommerzielle Kaderschmieden und diese bieten nur einem sehr ausgesuchten und solventen Klientel entsprechende Möglichkeiten im oberen Bereich.  Welcher junge Mensch aus einfachen Verhältnissen erhält so die Chance, sich seinen Berufswunsch zu erfüllen?  So gut wie keiner. Darum sind diese Stellen meist von Ausländern besetzt oder Auslandsdominikanern. Damit ein junger und talentierter Dominikaner an einer touristischen Fachschule im Ausland lernen oder studieren kann, fehlen ihm meistens  die entsprechenden Voraussetzungen – die da an erster Stelle qualifizierte Fremdsprachenkenntnisse wären. 

Hotelfach und Gastronomie besteht jedoch nicht nur aus Kadermitarbeitern. Um in eine solche Position zu gelangen,  wird in vielen Ländern ein entsprechendes Basiswissen vorausgesetzt. Oder wollen oder brauchen wir hier akademische Köche und Kellner? 

Möglichkeiten! Wären hier nicht die privaten Tourismusanbieter, nationalen und internationalen Gastronomie & Hotelgruppen und engagierte Unternehmer gefragt, um  sich einen soliden, fachliche versierten Nachwuchs  zu schaffen. Und dies sehr neutral, nach entsprechenden nationalen und internationalen Standards, anstatt der bisher üblichen spezifischen Inhouseausbildung? Was meint der Tourismusminister und seine Equipe dazu?
Fragen! Welcher touristische Betrieb oder Anbieter im Land betreibt eine entsprechende und neutrale Personalplanung, eine offizielle Abteilung oder ein Staffoffice und bietet seinen Mitarbeitern eine transparente Karriereplanung?
  
Ich komme langsam zum Punkt! Man kann über Probleme schreiben, sich darüber auslassen und sich darüber aufregen. Man sollte aber auch Ideen haben, wie man so was angehen könnte.  Ich denke viel über den dominikanischen Tourismus nach, weil ich mittendrin stehe. Hier nun kurz ein paar private Lösungsansätze, die „auf meinem Mist gewachsen sind!“

Wie wäre es denn – wenn die lokalen Tourismusanbieter sich mit den örtlichen, lokalen oder umliegenden Bildungseinrichtungen zusammensetzen und hier eine grundsätzliche entsprechende Diskussion in Gang setzen. Alles fängt klein an – aus der Region für die Region oder den Ort. Wenn man so jungen Menschen aus dem Ort oder der Umgebung so eine zusätzliche Chance geben würde, sein berufliches Leben anzugehen? Hier liegt meiner Meinung nach eine große Chance, etwas für den Tourismus und die betroffenen Menschen  zu tun. Ohne große Korruption – wer kann der darf oder soll!

Und wissen sie was lieber Leser, wenn sie ein echter Landes - Fan sind oder ein gern gesehener Stammgast, der immer wieder den Weg auf diese schöne Insel oder an einen bestimmten Ort hier  findet, dann wäre es eine tolle private Möglichkeit für sie, das privat und auf eigene Initiative zu unterstützen. 

Es wäre eine lohnenswerte Aufgabe für einem entsprechenden und neu zu gründenden, lokalen Verein Dinge wie private und zeitlich begrenzte Stammgast -  Patenschaften für willige junge Menschen zu übernehmen oder durch Spenden und  praktische oder materielle Unterstützung etwas für einen besseren und nachhaltigen Tourismus zu tun in Zusammenarbeit mit ihrem Lieblingshotel.  So könnten sie ihr Hotel etwas in die Pflicht nehmen wovon es letztlich wieder profitiert.  Und auch sie profitieren davon, denn auf Dauer werden sie noch besser umsorgt und ihr Aufenthalt wird zum Happening. 

Ich glaube, es gibt viele Menschen aus aller Welt, die schon lange ihr Herz an dieses Land, im speziellen einen bestimmten  Ort oder an ein geliebtes  Hotel  und dessen Mitarbeiter bereits verloren haben. Und ich glaube, dass diese Leute durchaus bereit wären, eine solche Idee nicht nur zu unterstützen, sondern sogar zu fördern und zu forcieren.  Das wäre ein sinnvolles Stammgastmarketing der besonderen Art und könnte Schule machen.  Denken sie darüber nach.  Reden sie darüber mit anderen Leuten und Gleichgesinnten und vor allem mit den Verantwortlichen vor Ort oder im Hotel. Eventuell können wir so etwas rein Privatwirtschaftliches für den dominikanischen Tourismus tun. Er wäre sicher auf noch besserem Wege als er es bereits ist.



Ein Dominikanischer Tourismus für eine bessere Zukunft!
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