Die Dominikanische Republik ist das beliebteste Reiseziel
der Karibik. Dieses Land weckt bei
Menschen aus aller Welt auch reale Wünsche. Ist es verwunderlich, das immer
mehr ihren Lebensabend angenehm und wenn
möglich sorglos hier verleben wollen? Die Dominikanische Republik ist nicht
ohne ein gewisses Kalkül ein sehr einwanderungsfreundliches Land. Das muss man
wissen!
Ob man nur als älterer Mensch lediglich für ein paar Monate
im Jahr (meist im europäischen Winter) oder für den Rest seines Lebens hier bleiben
will, setzt Planung voraus. Es gibt kein Patentrezept für den Erfolg eines
solchen Unterfangens. Dazu bedarf es nebst der Organisation der dafür erforderlichen wirtschaftlichen, rechtlich & gesetzlichen Voraussetzungen auch ein
elementares Verständnis über die örtlichen und sozialen Gepflogen - &
Gegebenheiten des Landes. Wer völlig unbedarft hier aufschlägt, erlebt oft sein
blaues Wunder!
Selbst bei gewissenhafter Vorbereitung bedeutet dieser
Schritt ein Abenteuer oder ein „Sprung
ins kalte Wasser“! Der menschliche und persönliche Aspekt spielt dabei eine
entscheidende Rolle! Das darf nie unterschätzt werden. Darüber sollte nicht die sprichwörtliche
Lebensfreude der Dominikaner/Innen hinwegtäuschen. Genau dieser Aspekt wird jedoch
leider zu wenig beachtet und darum scheiden sich hier oft die Geister. Viele
wollen hier leben. Wenn es geht, will
man nur wenig mit der hiesigen Problematik zu tun haben. Diese lässt sich nicht
weg retuschieren; sie ist real!
Aus Touristenzentren wird so der beliebte Lebensraum für
Rentner und Pensionäre. Man sucht sich dort ein vermeintlich besonders schönes Plätzchen und agiert am Anfang fast
wie all die anderen Menschen im Urlaub. Aber das Leben als Rentner oder
Pensionär ist kein Urlaub. Es ist
hingegen ein nicht unproblematischer neuer Lebensabschnitt. Wie sieht es mit der körperlichen und
seelischen Verfassung aus? Verträgt man das Klima? Wie steht es mit der
vorhandenen Infrastruktur? Wie ist die ärztliche Versorgung vor Ort. Gibt es
professionelle Helfer im Notfall, an die man sich wenden kann? Wichtige Fragen…
Item - ein Land der Träume gibt es nicht. Das „persönliche
Paradies“ sagt bereits der Begriff. Es liegt immer bei der Person selber, was man
darunter versteht. Auch wenn man bereits
einen oder mehrere schöne Urlaube hier verbracht hat, ist das keine Garantie dafür,
hier auch zufrieden leben zu können. Daneben
macht das niemanden zu einem expliziten Landeskenner! Der Unterschied zwischen der Realität und dem
persönlichem Wunschdenken ist oft sehr groß! Vor allem wenn man von heute auf
morgen plötzlich genug Zeit für sein eigenes Leben hat. Wenn der berufliche Stress endlich weg ist! Was
stellt man damit an? Finanziell relativ sorglos zu sein ist sicher kein
Freibrief für ein erfülltes Leben unter Palmen.
Die Erwartungshaltung eines Menschen, der neu hier lebt, ist
oft sehr hoch. Das gilt vor allem für ältere Menschen. Denn diese haben nach einem erfüllten Arbeitsleben in ihrem
Heimatland oft nur die selbst gelebten Gegebenheiten der alten Heimat zum
Vergleich. Hier ist alles neu, exotisch und
spannend. Darum ist die Hilfe anderer wichtig. In Las Terrenas gibt es z.B.
professionelle Anlaufstellen für den Neubeginn. Der Unterschied zwischen gutem
Willen und purem Kalkül liegt letztlich im Auge des Betrachters. Das Leben in diese Breiten ist immer auch ein
Geschäft.
Eine der meistgehörten Fragen an mich lautet; wie lange lebst du schon hier?
Das scheint irgendwie sehr wichtig zu sein… Meine Antwort lautet; Ich lebe hier und tue es gerne. Ich frage mich dann gerne - Was ist man für
diese Leute? Man hangelt oft irgendwo zwischen neuem Freund, Seelsorger und
vermeintlichem Profi herum. Jeder der hier bewusst lebt, kann davon ein Lied
singen. Wir sind die Menschen, zu denen ich mich selber auch zähle, die den
Neuankömmlingen aber oft gar keinen großen Dienst erweisen können. Denn wir
kennen diese Menschen ja gar nicht
wirklich. Wir sprechen zwar dieselbe Sprache, was für sie sehr wichtig ist. Und
wir verstehen die Einheimischen. Denn da haben die meisten Neuankömmlinge selber
die größten Probleme. Wenn sie sich dann auf uns verlassen, ist die
Verantwortung für uns sehr groß. Darüber muss man sich klar sein.
Aber was ist, wenn aus welchem Grund auch immer für einen
Menschen aus dem Traum vom Leben unter Palmen auf einmal ein persönlicher Alptraum wird; wer trägt dann
die Schuld? Wer übernimmt die Verantwortung? Wenn beim „Abenteuer Karibik“ auch
noch der Verlust der Gesundheit mit ins Spiel kommt, gilt es, das Wichtige oder
Richtige zu tun! Auch wenn das Retourticket denjenigen noch so schmerzt. Geplatzte
Träume sind sehr traurig…Der Betroffene fühlt sich zunächst nie selber Schuld.
Ich mich auch nicht…aber es macht einem sehr nachdenklich!
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