Dienstag, 7. Januar 2014

Der Alltag 2014 hält seinen Einzug und wir wollen das Beste daraus machen...



Weihnachten, Sylvester und der Dia de los Reyes sind nun vorbei! Der Alltag 2014 hält seinen Einzug und wir wollen das Beste daraus machen. Der Einstieg war sehr spannend, abwechslungsreich und voller Arbeit, die man aber nicht negativ bewerten soll. Im Gegenteil – ich und meine Norma hatten endlich alle Hände voll zu tun und dank unserer lieben Gäste hatten wir einen tollen Einstieg in das neue Jahr.  Sehr gut!

Ich habe Touren organisiert, gekocht, bewirtet und tue es immer noch. Unsere Gäste sind alle aus der Villa Serena hier in Las Galeras, einem der schönsten Hotels der Halbinsel. Für uns war es weit mehr als bloß hinter dem Fogon (unser Herd) zu stehen. Wir waren z.B. gemeinsam unter Anderem in Las Terrenas,  an der Playa Coson, in Los Haitises und im Cano Hondo und heute an der Bocca del Diabolo und danach endlich mal wieder mal im sagenhaften El Valle. Alle hatten eine tolle Zeit und meine Norma, als 100 % Einheimische durfte mitkommen und hat nun einen neuen Blickwinkel ihrer Heimat bekommen.
Wisst ihr, dass die wenigsten Einheimischen ihre eigene Umgebung kennen? Wir alle leben hier auf der schönsten Halbinsel der Welt. Meine Norma ist nun 45 Jahre jung und war zuvor noch nie in Los Haitises und auch noch nie an der Playa El Valle. Sie kennt lediglich ihr heutiges Barrio, den Wohnort und wo sie zuvor überall hier gewohnt oder gelebt hat. Das aber immer aus der Perspektive eines armen Dominikaners. Ich  frage mich nun, wie all diese Menschen den Tourismus zumindest rudimentär verstehen sollen, wenn sie gar nicht wissen, wo und wie schön sie hier leben! Diese Menschen arbeiten wo und was auch immer, schlicht um zu überleben und werden mehr oder weniger mit unseren Touristen konfrontiert. Sie sollen dabei nachvollziehen, wie diese Leute ticken und genau hierzu  bekommen sie praktisch keine Möglichkeit. Denn es ist eine Zweiklassengesellschaft. Hier diejenigen die sich tagtäglich krumm  machen. Zum Teil sehr arme Menschen mit all den Problemen armer Leute.  Auf der anderen Seite sind all diese Menschen  aus den verschiedensten Ländern der Welt, die das alles genießen.  Unsere Gäste sind in Urlaubstimmung, lassen dabei gerne „fünf grade sein“ und die Leute, denen sie dabei begegnen, die Einheimischen jeder Couleur denken: das sind alles reiche Leute und denen geht es hier sehr gut. 

Es soll ihnen sogar phantastisch gehen… je besser, umso besser  ist es für alle! Aber sind wir doch ehrlich;  das ist ein Trugschluss. Das Gleichgewicht stimmt irgendwie gar nicht.  Würden sie (die Einheimischen) jedoch zumindest ihr touristisches Umfeld kennen, dann könnten sie stolz (wie meine Norma heute) darauf sein und dann wären oder würden  sie echte Gastgeber. Meine Norma hat mir nach Los Haitises erklärt, jetzt wolle sie endlich  alles sehen. Sie war sehr beeindruckt und meinte, dass es doch schade sei, das sie bis jetzt  45 Jahre gelebt hat und überhaupt nicht weiß, wie schön es praktisch „um die Ecke“ ist!  Sie hat sich bei unseren Gästen herzlich bedankt, dass sie von ihnen eingeladen wurde, sie bei den Touren zu begleiten. Das ist Entwicklungshilfe oder pure Bewusstseinserweiterung! Und dann kam von ihr noch der Spruch mir gegenüber: … und du, mein Marido, du kennst das bereits alles (wie selbstverständlich) …. Hmmm!?! Ja stimmt, ich kenne das… und hatte ein leicht ungutes Gefühl dabei!

Darum ist nachhaltiger Tourismus kein einfaches Unterfangen.  Besonders in einem Land wie diesem.  Das Verständnis müsste in den Grundschulen beginnen. Eigentlich sollten alle Leute hier die Chance erhalten, das kennen zu lernen, worum es hier geht. Es wäre sehr lohnenswert für alle….  Wir von der Casa de Norma arbeiten daran! Ich bedanke mich bei unseren Gästen. Und wir wünschen uns noch viele solche Menschen wie unsere Gäste, die bereit sind… in ihrem Urlaub Andere an ihrer Freude teilhaben zu lassen!

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