Ich kann seit langem an der „größten Businessparty der Welt“
nichts besonderes mehr finden. Hier in der Dominikanischen Republik ist das „Fest
der Liebe“ heute genauso kommerziell wie
überall auf der Welt. Die Erwartungshaltung der Leute wird wie überall durch
den unglaublichen Kommerz genauso geschürt. Man erwartet vor allem Geschenke
oder einfach Geld…. Darum geht es und der christliche Hintergrund ist wortwörtlich
bloß noch Hintergrund. Weihnachten bedeutet heute auch hier Familienfeier auf
Kommando! Wer nicht mitmacht, wird entweder gecancelt oder links liegengelassen. Es kommt
mir vor wie eine von der Geschäftswelt gewollte Massenpsychose! Gedankenlos
folgt man dem Ruf der Werbung, weil das einfach so ist. Und es ist längst kein
rein Christliches Fest mehr… auch in anderen Religionen ist man dem Ruf des
Bigbusiness genauso gefolgt. Irgendwas läuft da völlig falsch!
Ich habe mich darum in Arbeit am Haus und an unserer Casa de Norma gestürzt. So konnte /
kann ich dem Rummel einfach entgehen. Das kommt letztlich allen zugute, den
Balbuenas und auch unseren zukünftigen Gästen. Man hat wie immer gelächelt und
ich hatte so meine Ruhe. Rund um uns herum wird auf dominikanisch Weihnacht
gefeiert. Die einen dröhnen sich einfach
zu, andere spielen exzessiv Domino, wieder andere drehen die Runde und schneien
einem ins Haus in der Erwartungshaltung – hier gibt es heute was gratis. Norma
hat sich bewusst um ihre kranke Mama gekümmert und unser Familienbesuch hat
sich eingebracht. Im Moment haben wir full House – seit mehreren Tagen ist eine
Freundin von Norma mit 5 kleinen Kindern zu Besuch. Die jungen Balbuenas (Normas
Söhne) sind entweder in Puerto Plata oder feiern woanders. Somit kampieren wir
mit 9 Personen in Normas Rancho, was mich nicht weiter stört. Im Gegenteil –
denn normas Freundin hat sich nebst ihrer Mutterrolle als sejr patente Frau
erwiesen. Sie heißt tatsächlich Heidi! Ohne Heidi hätte ich alles alleine machen
müssen und hätte noch viel mehr Zimmermannsarbeit gehabt. Da ihr Vater aber ein
dominikanischer Zimmermann ist, kann sie von Haus aus sehr gut mit Holz umgehen
und ich hatte meine helle Freude an der ungewohnten Hilfe.
Ich will hier sicher keine Antiweihnachtsstimmung verbreiten
– habe bloß meine eigene Sicht der Dinge. Und ich verurteile niemanden, denn
jeder kann sich seine eigenen Gedanken über Sinn und Zweck seiner „fröhlichen“
Weihnacht machen… die Gedanken sind nach wie vor frei!
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