Donnerstag, 29. Dezember 2011

Langusten sind nicht gleich Langusten

Eine der beliebtesten Spezialitäten für unsere Touristen sind die Langusten. Das mag daran liegen, das diese leckeren Unterwassser - Krabbler für die meisten Leute zuhause zu den fast unbezahlbaren Spezialitäten aus dem Feinkosthandel gehören oder weil sie nicht so leicht zu handhaben sind – egal, hier auf Samana gehören sie praktisch zum guten Ton und das Meer wird darum nach wie vor fast rettungslos überfischt. Es gibt bald keine lebendfrischen Langusten mehr und darum hat man auch Schonzeiten eingeführt, die leider sehr gerne umgangen werden. Ich als Koch gehöre zu den wenigen, die ihnen nie eine frische Languste in der Schonzeit anbieten würden und auch relativ sauer reagiere, wenn ich während der Schonzeit danach gefragt werde. Ich habe Respekt vor der Natur und sie liegt mir am Herzen.

Bei uns gibt es aber neben der normalen Languste auch andere maritime Schalentiere, die ich persönlich zum Teil noch besser finde. Die gehören aber auch hier zu den Spezialitäten und man bekommt sie entsprechend wenig angeboten. Wer kann der darf und darum kann es bei mir auch mal ein seine blaue Süßwasserlanguste (Camaron del Rio) oder ein Bärenkrebs (Cigale) sein. Um diese frisch zu besorgen, bedarf es einer mittelfristigen Reservation und mindestens 6 Personen, ansonsten kann der Genuss auch hier etwas teurer werden, weil wir diese Spezialitäten nicht auf Vorrat lagern. Das gleiche gilt für frische Seeigel, Lambie und Riffschnecken.

Wir bereiten eigentlich alles frisch und meistens auch etwas anders zu, als man es hier sonst so angeboten bekommt. Ich selber bin kein Purist und hab was gegen selbsternannte Gourmets, die einem hier manchmal leider über den Weg laufen oder am Tisch sitzen. Das ist eine Spezies von Mensch deren ausgeprägter und ganz besonders sensibilisierter Geschmack meine gastrophilen Nerven überstrapazieren. Das gleiche Problem habe ich mit Leuten, die mich schlicht unterfordern. Darum gibt es bei uns auch keine deutsche oder Schweizer Küche auch wenn es hier Leute gibt, die dafür meilenweit fahren. Das ist nicht mein Ding und wenn schon Landesküche, dann in der Casa de Norma die Dominikanische, Kreolische - oder die Tainoküche. Wer Pommes mit Hamburger will oder umgekehrt, der geht besser zum Amerikaner, denn bei mir bekommt er dafür die rote Karte.

Aber es geht hier ja um Schalentiere. Auch die gepanzerten Leckereien kann man überfordern, in dem man sie zu Tode kocht, unsachgemäß behandelt oder schlicht als reine Devisenbringer betrachtet und entsprechend lieblos damit umgeht. Das haben sie nicht verdient! Langusten sind nicht umsonst relativ teuer und aus meiner Sicht verlangen sie darum einer fundierten Vor - und Zubereitung. Dabei geht es auch um das Essvergnügen, das ich dem Gast nicht mit komplizierter Handhabung vermiesen will. Ich serviere Langusten so, das man sie einfach mit Messer und Gabel genießen kann und keine Spezialwerkzeuge zu Hand nehmen muss. Trotzdem landet bei uns eigentlich alles auf dem Teller außer klibberiger Innereien, die bei anderen Anbietern gerne auch dazu gehören. Wir nehmen die Langusten sauber aus, bevor sie auf dem Grill landen. Sie haben richtig gelesen – sie landen auf dem Grill und nicht einfach im Topf. Wer eine gekochte Languste will, muss das vorher ausdrücklich sagen. Und wenn wir sie kochen, dann nur in reinem Meerwasser. Das kostet etwas mehr, da wir ein paar Kilometer vom Meer entfernt sind und es erst heranschaffen müssen.

Ich serviere Schalentiere eigentlich immer mit einer leicht pikanten Sc. Rouille oder einer frischen und würzigen Aioli, wer gerne viel Knoblauch hat. Oder soll es lieber ein Langusten Carpaccio sein oder gar ein Langusten Cevice? Auch eine Langusten Creme als Suppe ist gerne im Programm oder ein leckerer Langustensalat, lauwarm serviert.

Wer Langusten / Schalentiere schlemmen will, bezahlt bei uns nach Roh - Gewicht. Der Preis wird pro Person nach Pfund berechnet und das gängige Gewicht sind 1,5 Pfund pro Person. Pro Pfund Schalentier berechnen wir 700 Pesos.

Was es bei uns auf Bestellung gibt!

Langusten, Camaron del Rio, Bärenkrebse, Königskrabben, einfache Krabben, Lambie und Riffschnecken, Seeigel, Shrimps (Camarones), Dominikanische Austern und Muscheln, Tintenfisch, Calamar  und Riesencalamar

Ab 10 Personen servieren wir ein Plateau Royal – was bedeutet eine Seafood Buffet mit allem, was lokal und saisonal lieferbar ist. Wir verwenden in der Regel nur lokale Produkte. Der Preis für einen solchen Anlass wird vorher genau abgemacht, damit es keine unliebsamen Überraschungen gibt - Herzlich willkommen!

Es kann mit begeisterten  Hobbyköchen/innen auch mitgekocht werden und die Casa de Norma Seafood - oder Langustenworkshops müssen vorher reserviert und besprochen werden – der Preis dafür ist ebenfalls Verhandlungssache!
Languste und Bärenkrebs in Produktion
Riesencalamar

frische Languste

Landkrebse

Austern und Muscheln
Karibische Austern


Lambie
Seespinne

blaue Süsswasserlanguste

Riffschnecke

Camarones    

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