Mittwoch, 23. November 2011

2 Tag im Outback - Arroyo de Cabo

Liebe Freunde, heute geht in der Casa de Norma für mich und meine „neue“ Familie Tag 2 zu Ende. Ich bin gestern Morgen von meinem bisherigen Domizil in Las Galeras bei Juan und Lolo fest zu meiner Lebenspartnerin Norma nach Arroyo de Cabo gezogen. Das ist einer der typisch dominikanischen Ortsteile von Las Galeras. Die vergangenen 2 Jahre hatte ich bis jetzt mein Lager in der kleinen Casita im touristischen Dorfzentrum des Ortes aufgeschlagen. La Casa den Norma liegt 3 km weit außerhalb vom Zentrum. Statt wie bisher einfach um die Ecke zu schlüpfen, wo alle wichtigen Geschäfte im Umkreis von 300 m liegen, ist hier nin alles etwas weiter. Auch hier gibt es ein paar Colmados und typisch dominikanische Einrichtungen wie 2 Kirchen, und nur unweit das öffentliche, dominikanische Krankenhaus.

Ein gravierender Unterschied ist hier die himmlische Ruhe statt Manuels lauter Disco unweit meiner alten Unterkunft. Das bedeutete 2 Jahre lang gratis Bachata, Reggaeton, oft bis tief in die Nacht. Wer´s mag, der hat das typische Karibik - Feeling. Wenn man jedoch jeden Abend bis zu 20 Mal den gleichen Song derzeit von Zacharias Ferreria gratis vorgepowert bekommt, hat man das sehr schnell wirklich satt. Hier bei Norma hat man dafür alle Hähne der Umgebung zum Morgengrauen; leider oder besser nicht im Einklang – Norma hat derzeit selber drei. Aber diese „netten“ Hähne sind im Gegensatz zu Zacharias für das Leben essentiell, genau wie die Enten, Hühner und alle anderen Haustiere. Andere sogenannte essentielle Einrichtungen sind rudimentär oder vorsintflutlich ebenfalls vorhanden, wie die offene Kübeldusche hinter dem Haus. Der Unterschied ist – auch hier gibt es nur kaltes Wasser, aber man muss es sich selber über den Kopf lehren.  Bei Regen erübrigt sich das, denn dann marschiert man mit seiner Seife einfach hinters Haus und die Natur übernimmt diesen Part.  Alles hat so seine Vorteile. Bei Regen muss man seine eigene Musik jedoch erheblich lauter drehen, denn das alte Zinkdach sorgt entweder für einen gleichmäßig angenehmen oder lauten Geräuschteppich, je nach Menge des aktuellen Niederschlags. 

Eigentlich findet das Leben nun mehr im Freien statt, woran ich mich erst wieder gewöhnen muss. Denn ich als alter Stubenhocker muss mich erst an die so entstehenden Temperaturen gewöhnen. Ich sitze ja nicht auf dem Blechdach, sondern meistens darunter.

Fühle ich mich hier wohl? Ich glaube ja – zur eigenen Erinnerung  - in den letzen 12 Jahren bin ich mehr als 12 mal auf Samana umgezogen – dreimal innerhalb Playa Bonita, von Playa Bonita nach Coson, von Coson nach Las Terrenas, danach wieder zurück an die Playa Bonita, von dort nach La Ceiba, von La Ceiba nach El Cabito bei Las Galeras und dann direkt nach Las Galeras Center und nun von dort zu Norma nach Arroyo de Cabo. Dabei habe ich alle Arten von hier vorhandenem Wohn - Standard durchlebt und nun lebe ich im Wellblech.

Mein einziges Problem hat sich auch gelöst. Denn bereits nach 2 Tagen funktioniert nun auch hier das Internet und das wäre damals in Coson zum Beispiel noch nicht möglich gewesen. Heute geht das dank Prepaid Wireless von Claro.

Und nun? Ich werde mich nun intensiv um den Gemüse - Garten und die Haustiere kümmern und so versuchen, einen gewissen Grad an Autonomie zu erreichen.  Des Weiteren werde ich Stück für Stück an unserem Projekt „La Casa de Norma“ mit der Familie arbeiten, mit den mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten. Diese sind zwar sicherlich sehr begrenzt, aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Alles braucht jetzt eben länger und somit seine Karibische Zeit.

Ab morgen werde ich mein Brot wieder selber backen und soweit es klappt, an unserem geplanten Holzofen / Parilla / Fogon und Räucherofen  bauen. Auch das Terrassendach ist in Planung, das unsere Gäste vor tropischen Regenschauern schützen wird. Wie gesagt findet hier praktisch alles im Freien statt und wir werden sehen, wie weit wir kommen.

Das war das erste Lebenszeichen aus dem neuen Domizil. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

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