Liebe
Freunde, heute geht in der Casa de Norma für mich und meine „neue“ Familie Tag
2 zu Ende. Ich bin gestern Morgen von meinem bisherigen Domizil in Las Galeras bei
Juan und Lolo fest zu meiner Lebenspartnerin Norma nach Arroyo de Cabo gezogen.
Das ist einer der typisch dominikanischen Ortsteile von Las Galeras. Die
vergangenen 2 Jahre hatte ich bis jetzt mein Lager in der kleinen Casita im
touristischen Dorfzentrum des Ortes aufgeschlagen. La Casa den Norma liegt 3 km
weit außerhalb vom Zentrum. Statt wie bisher einfach um die Ecke zu schlüpfen,
wo alle wichtigen Geschäfte im Umkreis von 300 m liegen, ist hier nin alles
etwas weiter. Auch hier gibt es ein paar Colmados und typisch dominikanische
Einrichtungen wie 2 Kirchen, und nur unweit das öffentliche, dominikanische
Krankenhaus.
Ein
gravierender Unterschied ist hier die himmlische Ruhe statt Manuels lauter Disco
unweit meiner alten Unterkunft. Das bedeutete 2 Jahre lang gratis Bachata,
Reggaeton, oft bis tief in die Nacht. Wer´s mag, der hat das typische Karibik -
Feeling. Wenn man jedoch jeden Abend bis zu 20 Mal den gleichen Song derzeit von
Zacharias Ferreria gratis vorgepowert bekommt, hat man das sehr schnell wirklich
satt. Hier bei Norma hat man dafür alle Hähne der Umgebung zum Morgengrauen;
leider oder besser nicht im Einklang – Norma hat derzeit selber drei. Aber
diese „netten“ Hähne sind im Gegensatz zu Zacharias für das Leben essentiell,
genau wie die Enten, Hühner und alle anderen Haustiere. Andere sogenannte
essentielle Einrichtungen sind rudimentär oder vorsintflutlich ebenfalls
vorhanden, wie die offene Kübeldusche hinter dem Haus. Der Unterschied ist – auch
hier gibt es nur kaltes Wasser, aber man muss es sich selber über den Kopf
lehren. Bei Regen erübrigt sich das, denn
dann marschiert man mit seiner Seife einfach hinters Haus und die Natur
übernimmt diesen Part. Alles hat so seine
Vorteile. Bei Regen muss man seine eigene Musik jedoch erheblich lauter drehen,
denn das alte Zinkdach sorgt entweder für einen gleichmäßig angenehmen oder
lauten Geräuschteppich, je nach Menge des aktuellen Niederschlags.
Eigentlich
findet das Leben nun mehr im Freien statt, woran ich mich erst wieder gewöhnen
muss. Denn ich als alter Stubenhocker muss mich erst an die so entstehenden
Temperaturen gewöhnen. Ich sitze ja nicht auf dem Blechdach, sondern meistens darunter.
Fühle
ich mich hier wohl? Ich glaube ja – zur eigenen Erinnerung - in den letzen 12 Jahren bin ich mehr als 12
mal auf Samana umgezogen – dreimal innerhalb Playa Bonita, von Playa Bonita
nach Coson, von Coson nach Las Terrenas, danach wieder zurück an die Playa
Bonita, von dort nach La Ceiba, von La Ceiba nach El Cabito bei Las Galeras und
dann direkt nach Las Galeras Center und nun von dort zu Norma nach Arroyo de
Cabo. Dabei habe ich alle Arten von hier vorhandenem Wohn - Standard durchlebt
und nun lebe ich im Wellblech.
Mein
einziges Problem hat sich auch gelöst. Denn bereits nach 2 Tagen funktioniert
nun auch hier das Internet und das wäre damals in Coson zum Beispiel noch nicht
möglich gewesen. Heute geht das dank Prepaid Wireless von Claro.
Und
nun? Ich werde mich nun intensiv um den Gemüse - Garten und die Haustiere kümmern
und so versuchen, einen gewissen Grad an Autonomie zu erreichen. Des Weiteren werde ich Stück für Stück an
unserem Projekt „La Casa de Norma“ mit der Familie arbeiten, mit den mir zur
Verfügung stehenden Möglichkeiten. Diese sind zwar sicherlich sehr begrenzt,
aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Alles braucht jetzt eben länger und somit
seine Karibische Zeit.
Ab
morgen werde ich mein Brot wieder selber backen und soweit es klappt, an unserem
geplanten Holzofen / Parilla / Fogon und Räucherofen bauen. Auch das Terrassendach ist in Planung,
das unsere Gäste vor tropischen Regenschauern schützen wird. Wie gesagt findet
hier praktisch alles im Freien statt und wir werden sehen, wie weit wir kommen.
Das
war das erste Lebenszeichen aus dem neuen Domizil. Ich werde euch auf dem
Laufenden halten.
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