Dienstag, 1. Juli 2014

Worum geht es eigentlich? - Kolumne


Ich bin kein „Menschenflüsterer“, weder erhebe ich den Anspruch, jemand zu sein, der mehr weiß als Andere. Ich lebe nur in einem Umfeld, dass viele meiner Freunde, Bekannte  und Leser als ein "Paradies" bezeichnen. Da spürt man oft etwas für mich unbegründeten Neid, weil ich hier auf Samaná – genauer in Las Galeras lebe. Es stimmt, mein Umfeld ist paradiesisch und ich weiß das!  Aber aus einem anderen Grund, wie der meiner Freude! Denn einfach ist es auch nicht. Trotzdem genieße ich "das Paradies" jeden Tag und es gibt mir die Freiheit, genug Zeit zu haben, über das Leben nachzudenken! 

Ab und zu habe ich das Bedürfnis, meinen Lesern solche Gedanken hier zum Lesen zu geben! Ich mache das, weil es mir wichtig ist. Es bringt mir nicht unbedingt Zuspruch denn es gibt Menschen, die mir dabei nicht folgen können oder wollen. Weil sie eben nicht hier leben und andere Dinge bewältigen müssen. Das glauben sie zumindest. Müssen braucht eigentlich niemand etwas – man will!



Worum geht es eigentlich?




Wer hilft einem dabei, wenn es um ein erfülltes, eigenes  Leben geht? Was ist das überhaupt?  Das strebt  sicher jeder für sich und nach seinem eigenen Ermessen an und das ist absolut legitim! Zuerst muss man auf die Idee kommen, dass es sowas gibt. Jeder hat  die Zeit, sich Gedanken über sein Leben zu machen. Wer kann, der darf das!

Mal im Ernst – viele sind so mit dem „Tagesgeschäft“, sprich i.d.R. seiner Arbeit beschäftigt, danach mit Freizeitgestaltung oder was man sonst noch so tut, das zum wirklichen Nachdenken eigentlich groß keine Zeit mehr bleibt. Warum nachdenken, es gibt Spannenderes! Das ist die Einstellung vieler.

Ob wir es wollen oder nicht, Geld spielt heute im Leben fast jedes Menschen auf dieser Welt eine entscheidende Rolle. Wenn es fehlt, geht es einem nicht gut. Geldverdienen ist darum für fast alle ein Grund, regelmäßig zu arbeiten. Andererseits fühlt man sich  in seiner Würde ­verletzt, wenn man für Geld Dinge tun muss, an die man nicht glaubt. Viele Menschen machen genau das.  Die Frage lautet: sind sich diese  Menschen dessen auch bewusst? Oder sind sie schlicht überfordert und leben ihr leben ohne darüber groß nachzudenken. Ich glaube die Mehrheit lebt genau so!

Wir leben in einer modernen Welt! Diese Aussage ist in Grund genommen paradox, denn jeder Mensch lebte und lebt in seiner Zeit in der für ihn  stattfindenden Gegenwart.  Also lebten alle Menschen  in der jeweils modernen Welt. Und jetzt tun wir es! Mit unserem Blick auf unsere hoffentlich begriffene Vergangenheit  sind wir jetzt die aktuellste Version der Menschheit!

Fortschritt einer Gesellschaft wird  heute fast überall  auf unserer Welt  lediglich am  erzielten Einkommen, dem messbaren Wachstum und der dafür erbrachten Leistung gemessen. Daneben gibt es jedoch noch viele andere Aspekte oder Sinngebendes  für ein erfülltes Leben. Frage: Sind  diese  anderen Aspekte für die Meisten bloß  zweitrangig? Mir scheint es so!

Wir jetzt und heute  lebenden Menschen tragen große Verantwortung für die Zukunft unserer Welt. Genau wie jede uns vorangegangene Generation die gleiche Verantwortung für sich trug! Aus den Geschichtsbüchern wissen wir, wie diese Menschen  damit umgegangen sind! Zum Teil ist das mehr als beschämend und sie haben es einfach vermasselt! Was wird man über uns sagen? Durch unser heutiges Wissen und das Erkennen vieler Zusammenhänge sind wir mehr als alle unsere Vorfahren in der Lage, einen  besseren Weg zu wählen!

Das ist unsere wichtigste  Aufgabe im Jetzt! Das ist unsere Verantwortung der Zukunft und den kommenden Generationen gegenüber. Sind wir uns dessen überhaupt bewusst? Es geht nicht nur um unser eigenes Leben, welches wir uns so angenehm und spannend als möglich gestalten! Viele Leute mit der finanziellen Möglichkeit dazu machen  nichts Anderes als genau das und denken lediglich an sich selber und ihre direkte Umgebung!

Für eine positive Zukunft aller Menschen incl. unserer Umwelt und der Welt braucht es  heute ein globales Umdenken! Das ist das große Ziel! Das hört sich groß an, fast episch. Das ist es aber nicht. Da jeder für sich  nur lokal wirken kann, sollte er genau dort beginnen. Wer glaubt, das er alleine nichts Bewirken kann, der täuscht sich. Jede Handlung beruht auf einer Ursache. Es ist wie bei der Kraft des Wassers – man stelle sich vor;  jeder Regentropfen wäre sich  der Kraft des Wassers  bewusst – das wäre sehr drastisch. Wir Menschen sind keine Regentropfen sondern denkende Wesen – jeder von uns! Wir können also etwas wirklich Großes bewusst bewirken! Es fehlt bloß am gemeinsamen Glauben und Wissen um diese gemeinsame Aufgabe. Wir verzetteln uns und vergessen das…

Die Menschheit muss sich von einer Gesellschaft des Habens (was sie ist) zu einer Gesellschaft des Seins wandeln, denn nur das bringt allen eine zukunftsorientierte Nachhaltigkeit. In wenigen Ländern wird das bereits ansatzweise praktiziert und diese können allen als Vorbild dienen – ich meine damit die  skandinavischen Länder. Diese beweisen schon heute den Zusammenhang von Lebensqualität für alle und dem daraus resultierenden Fortschritt. Diese Leute verzichten nicht sondern denken anders.

Frage – wer kann es sich leisten, auf Veränderung „von oben“ zu warten? Wie kann man aus dem gesellschaftlichen und beruflichen Hamsterrad des ständigen Leistungsdrucks durch eigenes, ungeliebtes Tun aussteigen, ohne gleich zum Aussteiger zu werden?  Und wenn, ist Aussteigen in der heutigen „kranken“ Gesellschaft eigentlich etwas Negatives? Darum sollte jeder intelligente Mensch  sich seine eigene Vorstellung von der Arbeit und seinem Tun neu erdenken.

Warum wir uns wohl fühlen?
  • In erster Linie durch positive Gefühle in jeder Lebenslage, privat und beruflich (das funktioniert auch ohne den viel zu hochgespielten Begriff der Liebe!)
  • Wenn unser persönliches Engagement etwas Positives in unserem direkten Umfeld bewirkt
  • Wenn wir aus diesem Grund stabile und freundliche Beziehungen nach allen Seiten in unserem persönlichen Umfeld pflegen können
  • Wenn wir einen Sinn darin sehen, was wir tagtäglich tun.
  • Wenn wir durch unsere persönliche Kompetenz unsere Handlungen selbst ausführen und nicht fremdbestimmt sind
All das muss nicht unbedingt etwas mit Geld zu tun haben! Also nochmal die Frage: Worum geht es eigentlich?




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