Montag, 9. November 2015

Auswandern ist eine drastische Veränderung des Lebensweges

Teil 2

„Begeisterung im Positiven ist etwas Phantastisches; das Sahnehäubchen für ein zufriedenes Leben!“



Auswandern bedeutet seine Heimat und sein bisheriges Leben hinter sich zu lassen und in der Fremde neu zu beginnen. Wer das aus freien Stücken vorhat, hat sicher einen guten Grund dazu! Oftmals ist es eine persönliche und zwischenmenschliche Beziehung, die einem in die Fremde lockt. Die Abenteuerlust ist eher ein seltenerer Grund. Ein spannendes, berufliches Angebot im Ausland ist oft der Grund. Weil man schlicht den verdienten Lebensabend in einem anderen Teil der der Welt verbringen will, ist bei wohlhabenden Menschen sehr beliebt. Relativ aktuell kommt nun vermehrt hinzu,  wenn es einem aus politischen, gesellschaftlichen oder sozialen Gründen in der Heimat nicht mehr gefällt. Es gibt verschiedenste Gründe.

Wenn der Grund zum Auswandern einen positiven Hintergrund hat, ist das auf jeden Fall von großem Vorteil! Wer jedoch seine Heimat verlässt, weil er/sie von dieser enttäuscht ist, der sollte sich ehrlich fragen, ob das wirklich eine gute Idee ist!

Fakt ist - man verlässt seinen gewohnten Lebensraum mit allem drum und dran. Man tauscht diesen womöglich mit einer völlig unterschiedlichen Kultur, einer fremden Sprache und einem anderen Klima. Ganz schön viel Veränderung auf einmal! Wenn man das alleine macht mag es angehen wenn man das Abenteuer mit einem Lebenspartner oder anderen angeht, ist das eine echte Herausforderung im Positiven und genau auch um Gegenteil. Kennt man sich gut genug? In der Fremde lernt man sich gezwungenermaßen besser kennen. Darüber sollte man sich im Klaren sein. Noch schwerer wird es, wenn man das mit einer Gruppe sogenannter Gleichgesinnter angeht. Mit großer Sicherheit trennt sich im Lauf der Zeit die Spreu vom Weizen. Darüber muss man sich bewusst sein. Jeder kennt heute Dschungelcamp! Der Vergleich ist nicht so weit hergeholt.

Wer glaubt, seine neue Heimat bereits zu kennen, sollte sich nichts vormachen! Selbst wer bereits jahrelang seinen Urlaub im Wunschland verbracht hat, kennt vor allem den Urlaubsort, die dort gewonnenen Eindrücke, Umstände und die Freunde verschiedenster Coleur. Das hat aber oftmals wenig mit dem realen, eigenen Leben zu tun, welches man dort meistern möchte.  Es ist absolutes Neuland.

Ich sage jetzt etwas Provokatives; „Neuzugänge“ sind oft anstrengend! Das hat verschiedene Gründe. Ein neues Umfeld verlangt viel von den Menschen, je nach dem wie und wo man es angeht!  Ist man es von sich aus gewohnt selbstständig zu handeln oder verlässt man sich eher und lieber auf Andere? Bietet das neue Umfeld gewisse Dienstleistungen, ob das öffentliche Einrichtungen,  Ämter, Dienstleister oder schlicht ärztliche Versorgung ist. Hier in der Dominikanischen Republik ist es diesbezüglich sehr wichtig, wo man sich niederlässt. In vielen Gegenden oder Orten findet man nur ein rudimentäres Angebot. Es ist mit Sicherheit nicht mit dem zu vergleichen, wo man herkommt.
Danach kommt die persönliche Komponente. Es ist logisch, das man im Neuland persönlichen Anschluss sucht und es ist auch logisch das man sich dabei in erster Linie an bereits vor Ort lebende Landsleute oder zumindest gleichsprachige Leute wendet. Und es ist eigentlich auch völlig normal, dass man sich gegenseitig hilft, soweit einem das möglich ist. Wieweit geht diese Hilfe? Man kennt sich oft nicht, weiß wenig voneinander und erst mit der Zeit lernt man sich besser kennen und hoffentlich auch zu schätzen. Hier kommen die Umstände ins Spiel, die sehr schnell entscheidend sind. Passt das für alle Beteiligten? Oftmals leider nicht, denn die Spieße sind selten gleichlang. Hier beginnen manchmal wunderbare Freundschaften aber nicht selten passieren hier auch die seltsamsten Dinge!

Es gibt hier keine Willkommenskultur!
Was ich damit sagen will ist, dass man schnell an seine Grenzen kommt. Es gibt keine professionellen oder persönliche Guides für das Einleben der „Neuzugänge“. Eventuell wäre das ein spannendes Beschäftigungsfeld, aber dann müsste man klare Absprachen treffen, was diese Dienstleistungen beinhalten. Aber es gibt dafür Heerscharen von speziellen Anwälten, Immobilienhändlern und Vermittlern, Vertreter aller Art und „sozial“ tätig sind vor allem die Vertreter der verschiedenen, christlichen Glaubensrichtungen. Ausländer werden hier mit einer Armada lokaler, politischer Anwärter und Amtsinhaber aller Couleur konfrontiert, mit denen man eigentlich nichts zu tun hat. Aber man begegnet der Politik auf Schritt und Tritt, denn Politik ist hier allgegenwärtig und obwohl man als Ausländer praktisch außen vor bleibt, gehört sie zum Alltag. Für die meisten Ausländer ist sie eh nicht richtig nachvollziehbar ob wohl sie das Leben aller beeinflusst.


Je nachdem, wie man sich persönlich und finanziell einbringt, worauf man selber Wert legt und was man von seinem neuen Leben „unter Palmen“ erwartet, braucht man entsprechend Zeit um behaupten zu können, persönlich gelandet zu sein!


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