Donnerstag, 4. Dezember 2014

Das „Storytelling“ in der Kulinarik


Wer kocht und sich nicht ganz sicher sein muss, dass das Menü den üblichen Vorstellungen entspricht, kann ganz andere Maßstäbe setzen als der konventionelle Koch.  Er kann seinen Gästen  etwas servieren, was diese vermutlich noch nie gegessen haben. Das ist meiner Meinung nach sehr spannend: Erstens können die Genießer nicht groß vergleichen und zweitens sind viele von der Exotik der Zutaten und von den Beschaffungsmühen beeindruckt, wenn man sie daran teilhaben lässt. Drittens kann man die Speisen mit der eigenen, spannenden Geschichte garnieren. Das ist übrigens das Geheimnis des Edel-Gastronomen in aller Welt und auch des Slow-Food-Kochs, der begriffen hat, wie wichtig das „Storytelling“ in der Kulinarik heute geworden ist. Ich schließe mich diesem Trend seit Jahren an, denn ich bin ein überzeugter Slowfood Koch.

Es bedeutet nicht, das man nicht kochen können muss – im Gegenteil. Eine fundierte Ausbildung und Praxis gehört zum guten Handwerk und erst im Lauf der Zeit entscheidet man sich für den eigenen Weg. Das kann verschiedene Gründe haben. Bei mir war es der ständige harte Wettbewerb und dabei stets steigende Anspruch und Aufwand in der Küchenoberliga. Irgendwann war ich das leid. Der ständig auf die Spitze getriebene Perfektionismus hat mir die Lust am Kochen und meine ungebrochene Kreativität vermiest.

Somit habe ich einfach aufgehört mitzuspielen und von da an mein eigenes „Süppchen gekocht“. Ein Schritt, den ich bis heute noch nie bereut habe.  Viele bezeichnen mich heute als Crossover Koch, unkonventionell, etc. Ich kann damit leben.






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