Die kommenden Wochen und Monate werden hart werden. Die vergangene Winterhochsaison war für alle
lokalen Anbieter von Unterkünften ein Vorgeschmack auf das, was kommt. Der internationale Tourismus hier auf Samaná hat seine
Erwartungen in diesem Jahr bisher nicht erfüllt. Es gab keine ermutigendes plus
an internationalen Gästen, wenn überhaupt, dann eine Stagnation. Ich spreche
vom individuellen Gästeaufkommen. Auch die Zahl der Pauschalgäste ist in etwa zum Vorjahr gleich geblieben. Hier gibt es eine Mutation. Der amerikanische
und kanadische Gast war mehr anzutreffen, was etwas mit Geografie zu tun hat.
Die Dominikanische Republik wird über kurz oder lang zum Mallorca der Karibik. Der
Grund ist die relativ kurze Flugzeit von den USA und Kanada hierher. Dafür kamen deutlich
weniger Europäer.
Wir haben immer weniger preiswerte oder bezahlbare
Unterkünfte für Normalverdiener auf der Halbinsel. Der allgemeine Trend zur
luxuriösen Samaná - Unterkunft in Kombination mit den sehr hohen
Lebensunterhaltspreisen in den lokalen Touristenzentren machen sich klar
bemerkbar. Samaná ist für „Otto Normalverdiener“ sehr teuer geworden. Aber
bietet Samaná unseren Gästen mit den
vielen neuen Luxusunterkünften auch entsprechend mehr an touristischen Attraktionen?
Unsere heute besseren Straßen sind kein
Grund für Flugtouristen, zu uns zu kommen. Das erwartet der Gast von heute. Weniger
preiswerte Pauschal – oder AI Hotels machen die Suche für den normalen Gast auch
nicht gerade einfacher. Das bei Amerikanern so beliebte Backpacking ist auch
nicht jedermanns Sache. Last not least -
Andere internationale Reiseziele laufen uns mehr und mehr den Rang ab – die Konkurrenz
schläft nicht! Und Samaná ist nicht Punta Cana!
Unser großes Plus – die einmalige Natur gerät immer mehr ins
Hintertreffen oder sie kostet heute Eintritt in Form von hohen und
abgesprochenen Preisen der vielen lokalen Touranbieter. Hinzu kommt, dass der Stammgast die bekannten Standards
der Halbinsel bereits alle kennt. Die berühmten Strände werden mehr und mehr
verbaut und von immer mehr Einheimischen kommerzialisiert. Wo früher Ruhe war ist heute Party angesagt. Siehe
Cano Frio an der Playa Rincon. Das mag nicht jeder! Wo sind die ruhigen Ecken
von einst? Der Kommerz macht sich überall breit und das zu völlig überrissenen
Preisen. Der Gast honoriert das nicht, wenn die Qualität nicht mehr zum Preis stimmt.
Hier findet allgemein ein grober Denkfehler
statt! Der internationale Gast kommt auch
nicht mit der eigenen Kühlbox an den Strand – das tun hingegen die Binnentouristen,
die wegen der guten Straßen mehr und mehr vor Ort anzutreffen sind. Siehe die gerade vergangene Semana Santa (das
Osterfest). Wir müssen darum mehr auf dem Teppich bleiben und mehr Qualität
bieten. Es sollte mehr überlegt werden – hier gibt es keinen Goldrush!
Das mit den Preisen ist so eine Sache. Mir stellen sich regelmäßig
die Nackenhaare, wenn ich bei uns lokal für ein Gästeessen einkaufen gehe. Wie soll
ich das denn umsetzen ohne meine Gäste zu schockieren? Wie soll ich den bitte kalkulieren, wenn am
Ende noch was übrigbleiben muss? Ich fahre nicht nach Santo Domingo zum
einkaufen. Das geht gegen mein Credo – „aus der Region für die Region!“ Es sind ja nicht nur die Preise für die
lokalen Produkte. Es sind alle Preise. Energiekosten, Kommunikation, Transport –
alle Preise explodieren und es ist keine Besserung in Sicht. Dazu kommt das Übliche „…das haben wir im Moment nicht, ist gerade
ausgegangen, muss erst geliefert werden oder das gibt es nicht mehr, dafür
musst du nach Nagua oder nach Santo Domingo…!“ Wow…
Aber ich bin an einem neuen Konzept und das werde ich euch schon
bald vorstellen.. Das wird wieder Einigen zu denken geben! Aber lasst euch
überraschen.
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