Die Welt ist heute ein Dorf sollte man
meinen. Trotzdem glauben viele das wir hier auf Samaná
im Paradies oder einer Art Garten Eden leben. Wegen der
tropischen Natur, dem Meer, den Stränden und weil es in der Karibik
ist. Also lassen wir euch alle in dem Glauben und wir genießen so
den Heimvorteil.
Nachdem ich bereits einige leckere
Meeresbewohner etwas näher vorgestellt habe will ich mit dieser
neuen Beitragsreihe auf die exotischen Früchte, essbaren Pflanzen
und Gemüse näher eingehen. All diese Produkte gehören zu unserem
Speiseplan und sind somit Teil unserer lokalen Esskultur. Hier beginnt die neue Serie! Ich hoffe ihr habt spass beim stöbern und eventuell trifft man sich ja mal und dann sind wir bei uns in der Casa de Norma in der Lage, all das aufzutischen, wenn gerade Saison ist.
Guanábana (Klassifizierung)
Guanábana (Annona
muricata) oder Stachelannone ist eine Pflanzenart in der Familie
der Annonengewächse (Annonaceae). Im Deutschen wird sie auch
Stachelannone oder Sauersack, in anderen Sprachen auch Guyabano,
Graviola oder Corossol genannt.
Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Magnoliids
Ordnung:
Magnolienartige (Magnoliales)
Familie:
Annonengewächse (Annonaceae)
Gattung: Annona
Wissenschaftlicher Name: Annona
muricata
deutsch: Sauersack auch
Stachelannone
Herkunft und Vorkommen
Die Guanábana kommt ursprünglich aus
Südamerika und der Karibik. Sie wächst in Tieflandwäldern mit
semiaridem Klima. Vom Menschen wurde sie als Obstbaum in alle
tropischen Regionen eingeführt, andere Arten der Annone gelangten
auch zum Anbau nach Israel und Spanien.
Biologie
Die Frucht des Guanábana Baums ist
botanisch gesehen eine große Beere. Sie wird bis zu 40 Zentimeter
lang und bis zu 4 Kilogramm schwer. In dem weichen, weißen
Fruchtfleisch sitzen große, schwarze (giftige) Samen. Die
Fruchthülle ist mit weichen Stacheln besetzt, welche die Überreste
des weiblichen Geschlechtsapparates bilden. Die Stacheln haben damit
keine Schutzfunktion gegenüber Fraßfeinden.
Das saftige gelblich - weiße Fruchtfleisch schmeckt charakteristisch süß - sauer. Für den Export hat diese Frucht kaum Bedeutung erlangt, zumal ihr Fruchtkörper im reifen Zustand sehr druckempfindlich ist und sich daher nur schwer transportieren lässt.
- Guanábana lässt sich sehr gut industriell verarbeiten: Das Fruchtfleisch wird ausgeschabt und durch Sieben von den schwarzen Samen getrennt. Der Schalenanteil (und damit der Abfall) ist gering, während die saftige Beschaffenheit eine hohe Ausbeute an Saft oder Püree ermöglicht, ihr Ausnutzungsgrad ist damit recht hoch. Die so gewonnenen Auszüge des Sauersacks werden regional unterschiedlich genutzt:
- In den südamerikanischen Ländern wird Guanábana gerne ausgepresst und als vielseitiger, sehr fruchtiger Grundstoff für Erfrischungsgetränke, Eiscreme oder Marmelade benutzt.
- In Indonesien kocht man das Püree der Guanábana mit Zucker zu einer Art Pudding („dodol sirsak“) oder macht daraus Süßigkeiten.
- Auf den Philippinen verzehrt man die unreifen Früchte gerne als Gemüse; sie schmecken dann ähnlich wie gerösteter Mais.
- Auf vielen karibischen Inseln (Curacao, St. Thomas, Bardos, Kuba)
verzichtet man auf die Früchte und verwendet stattdessen die
fermentierten Blätter zur Zubereitung eines Tees, der geschmacklich
zwischen Kaffee und Schwarztee zu liegen scheint.
Medizinische Nutzung
Guanábana wird in
Südamerika schon lange für alle möglichen Erkrankungen eingesetzt
uns zählt zusammen mit Una de Gato (Katzenkralle) zu den
wirkungsvollen und auch von der Pharmamedizin im Fokus befindlichen
Mitteln, die das Immunsystem nachhaltig unterstützen und somit auch
gegen Krebs, HIV zum Einsatz kommen.
Der immergrüne Baum
beinhaltet zahlreiche wirksame Substanzen, die bisher von der
Pharmaindustrie nicht als Arzneimittel isoliert werden konnten. Es
ist die Pflanze als Ganzes, die im Menschen ihre heilsame Wirkung
entfaltet. Zwar laufen international umfassende Forschungsarbeiten zu
den tumor-, pilz- und entzündungshemmenden sowie antibakteriellen
Wirkungen der Guanábana, jedoch wurden die aktiven Wirkstoffe noch
nicht isoliert, synthetisiert und als Arzneimittel patentiert. Die
heilsame natürliche Kraft der Guanábana kann demnach jeder nutzen,
ohne zu einem Medikament greifen zu müssen. Wieder einmal hat die
sanfte Kraft von Mutter Natur dem Menschen ein besonderes Geschenk
gemacht, das er verantwortungsvoll nutzen sollte.
Das gesundheitsfördernde
Spektrum der Guanábana reicht sehr weit, wie uns die weisen Männer
und Frauen der südamerikanischen Indianer mitteilen: So nimmt in der
traditionellen Medizin Südamerikas Guanábana seit Generationen
einen festen Platz ein. Die Eingeborenen des Amazonas verwenden
Guanábana zur Heilung von Krankheiten wie Nervenschwäche, Rheuma
und Arthritis. Die Blätter werden gegen Parasiten und bei Fieber,
Durchfall, Grippe und Asthma sowie Leberkrankheiten angewendet. Doch
auch über das Amazonas Gebiet hinaus ist Guanábana als Heilmittel
bekannt: Auf den Niederländischen Antillen werden ihre Blätter
unter das Kopfkissen gelegt und sollen so für einen guten Schlaf
sorgen. In Afrika werden fieberkranke Kinder in einem Sud aus
Guanábana gebadet und auf den westindischen Inseln gilt Guanábana
als heilsam bei Erkrankungen der Gallenblase sowie bei Durchfall und
Verdauungsproblemen.
Das in den Samen der Guanábana enthaltene Nervengift
Annonacin scheint die Ursache für eine neurodegenerative Krankheit,
die nur auf der karibischen Inselgruppe Guadeloupe vorkommt und
vermutlich mit dem Verzehr von annonacinhaltigen Pflanzen
zusammenhängt, zu sein. Es handelt sich dabei um eine sogenannte
Tauopathie, die mit einer pathologischen Anreicherung des
Tau-Proteins im Gehirn verbunden ist. Die experimentellen Ergebnisse
belegen erstmals, dass für diese Akkumulation tatsächlich das
pflanzliche Nervengift Annonacin verantwortlich ist.Quellen: Wikipedia und diverse
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