Sonntag, 7. Oktober 2012

Dekandenz in der Küche (Kolomne)



In meinem letzten Beitrag ging es um das Food Tuning und um meine heutige Einstellung zum Thema Kochen und persönliche Anrichten. Das hat wieder, wie schon so oft, eine kontroverse Diskussion mit meinem alten Freund und touristischen Samana Weggefährten Henry ausgelöst. Unsere heutigen Meinungen gehen sehr weit auseinander, obwohl wir beide vom Beruf her begeisterte Köche und Küchenchefs sind und waren.

Als grosser Fan der internationalen Bewegung „Slowfood“ stehe ich zu den Grundsätzen dieser weltweiten Vereinigung von Köchen und Produzenten. Ich gehe heute fast noch einen Schritt weiter. Denn ich bewege mich mehr und mehr zum Status Produzent und Koch.

Dekandenz in der Küche (und auch sonst) ist etwas, was mir mehr und mehr zu schaffen macht! Einer meiner Leitsätze lautet – die Vorausetzung, etwas Neues zu erschaffen, ist eine offene Haltung und liebevolle Hingabe! Ich bin nicht von Gestern, aber ich koche situationsbedingt sehr „rückständig“. Man könnte es auch als die Neuenteckung alten Wissens bezeichnen. Toleranz ist mir sehr wichtig aber ein Kunde, der sich einfach selber als König bezeichet oder fühlt, hat es bei mir nicht leicht. Ich erinnere mich an die schweizer Episode, als ein hemdsärmliger Gast eine Currywurst in meinem Restaurant verlangte. Mit dem Goumetzeug könne er nichts anfangen. Mir ist der Kragen geplatzt und Ich habe ihn damals rausgeworfen. Etwas Ähnliches hatte ich dann mal an der Playa Bonita erlebt. Ein Freund wollte auch eine Currywurst und ich habe ihm dann meine Gourmetvariante der verhassten Wurst gemacht. Er speiste seine Wurst bei Kerzenlicht und klassischer Musik unter freiem Himmel bei Vollmond.  Aus der Farce wurde augenzwinkernd ein Event. Wir hatten Spass.

Hier nun ein  Beispiel, wo bei mir der Spass aufhört... Man kann sich selber Gedanken dazu machen. Ausserdem möchte ich festhalten, das eine echte und handgerollte Puro auch mein Herz höherschlagen lässt.


Zigarren aus Gänsestopfleber mit Apfel-Sellerie-Asche
Quelle: dpa / Collection Rolf Heyne

die „unkonventionelle“ Servieridee der Gänsestopfleber des Küchenchefs Christian Jürgens. Gänsestopflebereis-Zigarre in die Apfel-Sellerie-Asche tunken und dann in den Mund stecken.
Man braucht dazu Pflanzenkohle, Bronzepulver und ein Gerät, mit dem man Tiefgefrorenes zu Mousse verarbeiten kann.

Link:
Ernährung: Zigarren aus Gänsestopfleber mit Apfel-Sellerie-Asche - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/geniessen/ernaehrung-zigarren-aus-gaensestopfleber-mit-apfel-sellerie-asche_aid_832796.html

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