Dienstag, 27. Dezember 2011

Bienvenidos en La nueva Casa de Norma

Gästeeingang zur Terrasse

Küchenseite der Casa de Norma

die grüne Seite der Casa de Norma

neue gedeckte Terrasse
Es gab einmal eine Institution auf Samana, die einige Jahre lang einer der beliebtesten Treffpunkte vieler Samana Fans aus Las Terrenas war. Das der Ort einen einprägsamen deutschen Namen hatte, war meine Schuld. Offiziell hieß er Kiosko dos Rios. Ich gab ihm einen anderen Namen – Es war an sich schon eine herrliche Location an einer der schönsten Playas von Samana – der Playa Coson. Bekannt aus film und Fernsehen – man erinnere sich an Klinik unter Palmen oder Traumhotel Karibik. Ich taufte diesen Ort „die schönte Bar der Welt“! Es ging nicht um die beste Bar der Welt, denn das wäre mehr als an den Haaren herbei gezogen und eigentlich war es auch gar keine Bar. Es war ein einfaches Palmwedeldach auf mehreren Holzpfosten und darunter befanden sich buntgemischte Tische und Bänke. Je nach Tageslaune von Betreiber Valerio und seiner Familie konnte man dort mehr oder weniger gut essen. Im lauf der Jahre steigerte sich das Angebot vom einfachen dominikanischen Kiosko zu einer Art Seafood – Insidertipp. Auch daran war ich maßgeblich Schuld, denn oft genug (praktisch jeden Sonntagnachmittag) trafen wir uns dort und animierten Valerio zu immer mehr Köstlichkeiten aus dem Meer. Er hatte viel zu tun und das es diesen Ort nicht mehr gibt fällt unter die dominikanische Art von Fortschritt. Denn auch andere mochten den Ort und  wollten am liebsten dort wohnen. So wurde mehr als einmal groß projektiert und wer letztendlich seine eigene Villa dort bauen wird, steht noch heute in den Sternen. Aber die „schönste Bar der Welt“ ist diesen Träumen zum Opfer gefallen und ist somit Geschichte.

Es gibt hier diese paradiesischen Fleckchen Erde, was das eigentliche Kapital der Halbinsel ist. Und - es gibt viele solche Orte auf Samana. Jeder findet hier seine persönliche „schönte Bar der Welt“. Das ein solcher Ort so bekannt wird wie Valerios Kiosko hat es was mit Werbung zu tun. Das gleiche gilt für den Kiosko „El Paraiso“ in El Valle, oder „El Cabito“ am Cabo de Samana. Muss ein solcher, einmaliger Ort immer am Meer sein? Man könnte es meinen, wenn man es aus touristischer sicht sieht. Andere sehen das anders -  siehe „Mi Corazon“ in Las Terrenas  – eines der besten Restaurants der Halbinsel oder andere sagen, das ist das beste Restaurant. Man findet es mitten an der verkehrsreichen Hauptstrasse von Las Terrenas. Es gibt viel dort zu wenig Parkmöglichkeiten aber für Insider spielt das keine Rolle, denn für sie ist das eine absolute Institution. Warum das so ist, lässt sich eigentlich recht einfach erklären. Weil da Menschen hinter einer Idee stehen und ihre Idee zu 100 % und kompromisslos durchziehen. Das sind im Gegensatz zu vielen Andere keine Glücksritter oder Schnäppchenjäger, sondern Leute mit Visionen. Und genau daran mangelt es leider allzu oft. Es zeigt aber auch, dass es funktioniert.

„La Casa de Norma“ ist auch eine solche Vision. Eine Vision gekoppelt an einer Idee, die mir seit vielen Jahren durch den Kopf geistert. Es begann 2004 an in einer Lebensphase, in der ich sehr viel Zeit zum Nachdenken hatte. Nach einem schweren Motorradunfall den ich wegen einer ungesicherten Baustelle der Firma Verizon in Las Terrenas erlitt, war ich einige Monate außer Gefecht. Dank der Hilfe von alten Freunden konnte ich mich in den guten Händen von Schweizer Ärzten begeben, die mich langsam wieder zusammenflickten. Ich änderte von da mein Leben und kehrte zwar nicht geheilt, aber mit viel neuer Kraft nach Samana zurück. Motorräder sind seither tabu für mich.

Was hier nun in Las Galeras mit unserem gemeinsamen Projekt „La Casa de Norma“ entsteht, scheinen Einige zwar etwas zu belächeln; andere finden es jedoch sehr spannend. Es geht dabei um Hilfe zur Selbsthilfe. Es geht einerseits um praktischen Ecotourismus, um Nachbarschaftshilfe und darum, den einfachen Menschen zu beweisen, dass eigentlich Jeder etwas realisieren kann, das sich vom normalen Einerlei erfrischend abhebt, Arbeit ist die viel Spaß macht und auch etwas bringt. Es geht nicht um gastronomische Spitzenleistungen wie bei „Mi Corazon“ oder um einen atemberaubenden Meerblick mit Essen und musikalischer Animation und wie bei „El Cabito“  - in La Casa de Norma erlebt man das Dominikanische Every Day Life hautnah, sieht hinter die Kulissen und kann daneben außergewöhnlich essen.

„Nothing is perfekt“ passt gut, denn das ist eigentlich eine Message der normalen, dominikanischen Republik, wo das einfache Leben auf ständiger Improvisation basiert. Nicht einfach, aber das Los so vieler Menschen in diesem Land. Die zahlenden Touristen hinter geschlossenen Hotelmauern sollen, wenn es nach dem Willen der Touristiker geht, eigentlich nichts davon mitbekommen. Aber es gibt Menschen, die auch einen Blick vor die Hotelmauern wagen und diese Leute sind bei uns jederzeit herzlich willkommen. Es ist durchaus keine Mutprobe, den Weg zu uns zu finden – es braucht nur den Willen eventuell auf eigene Faust und ohne Tourguide die Dominikanische Republik hier in Las Galeras life zu erleben.
Seit gestern kann man auf Voranmeldung bei uns lecker essen und auch ein spontaner Besuch ist jederzeit möglich – dann wird eben improvisiert - Bienvenidos en La Casa de Norma!!

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