Über die Cana Palme und Kokospalme hatte ich zum Teil schon
berichtet. In den letzten Wochen hatte ich Zeit und Gelegenheit, mich etwas näher
mit den Palmenblättern zu beschäftigen. Ich liebe es, Dinge mit eigenen Händen
zu machen. Unser Luxus besteht darin, dass wir Zeit haben und nach all den
Aufbau - und auch bereit Umbau - und Renovationsarbeiten konnte ich mich mit
diesem Blatt, dem Palmenblatt beschäftigen. Es ist wirklich ein Blatt und kein
Ast. Eigentlich ist eine Palme eine riesige Grasart und kein Holz im herkömmlichen
Sinn. Klar kann man einen Palmenstamm als Baum bezeichnen aber ein Dinosaurier
ist/war auch bloß eine riesige Echse. Somit also zu diesem Riesengras. So ein
Palmenblatt wird über drei Meter lang und hat sehr viele Blattsegmente. Darum
sagt man auch Palmwedel. Ein Palmwedel ist sehr symmetrisch und zwei Palmwedel
gleichen sich fast wie ein Ei dem anderen. Ein frischer Palmwedel wiegt ca. 7
kg und nach 3 Tagen beginnt er systematisch zu trocknen. Letztlich wiegt ein komplett
getrockneter Palmwedel weniger als 1 kg und ist „federleicht“.
Wenn man also mit so einem Palmwedel arbeiten will, ist eine
gewisse Eile geboten, sonst trocknet einem das Material unter den Händen weg. Am
leichtesten lassen sich logischerweise frische Palmwedel verarbeiten. Ich habe
nicht gezählt, wie viele Verknüpfungen es sind, bis man zwei Palmwedel komplett
verflochten hat. Es sind weit über 1000, soviel steht fest und man braucht
Geschick und manchmal auch Kraft. Zudem ist es pure Mathematik oder logisches
Denken und wenn man einen Fehler beim Knüpfen macht, zieht er sich durch das
ganze Flechtwerk wie ein roter Faden.
Darum muss man sich zuerst genau Gedanken darüber machen,
was das letztlich werden soll. Das ist
ein Lernprozess wie bei Allem und man muss genug Zeit einplanen. Ob man eine grosse
Matte flechtet, ein Tischset, einen Hut, eine Türe, einen Regalboden oder eine komplette
karibische Schrankwand – alle ist mit diesem Material möglich. Das Material
trocknet von selber und man kann es danach behandeln oder der Natur ihren Lauf
lassen. Sauber geflochtene Palmblätter
werden sehr widerstandsfähig. Sie brechen nicht wie Papier. Aus Papyrus hat
Thor Heyerdal ganze Schiffe gebaut und ist damit quer durch die Welt gereist. Man
muss nur wissen wie.
Geflochtene Türen sind zwar praktisch dicht aber dafür
später sehr Luftdurchlässig und somit ideal, um Kleider in der Karibik luftig aufzubewahren.
Der Staub und Schutz bleibt draußen, aber die Feuchtigkeit kann zirkulieren und
das ist wichtig, denn ansonsten modert die Wäsche im Schrank und schimmelt im
schlimmsten Fall weg.
Wer also später Lust und Laune hat, dem werde ich in einen
Speziellen Urlaubsworkshop zeigen, wie man mit Kokos umgeht und so kann sich
der interessierte Gast bei uns in der Casa de Norma sein eigenes
Urlaubssouvenir selber flechten. Er kann dann stolz sagen, dass er das 100 %
selber gemacht hat. eine weitere Idee, die hoffentlich bei unseren Gästen in
der kommenden Hochsaison Anklang findet.
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