Donnerstag, 23. Februar 2012

Haben sie schon mal ihren eigenen Kaffee getrunken?

Wohl kaum! Wir dagegen haben die Kaffeebäume rund ums Haus, nebst etwas Kakao, den verschiedensten aromatischen Kräutern aus der Natur und den domestizierten Kräutern aus dem Garten, mit denen man herrliche Tees machen kann. Somit leben wir, was diese Genussmittel anbelangt, eigentlich im Garten Eden.

Die nötigen Pflanzen zu haben ist das eine – sie auch so zu verarbeiten, das daraus eine aromatische Tasse Kaffee, eine heiße oder kalte Schokolade oder ein erfrischender Eistee wird, ist das Andere.

Ich trinke seit etwa drei Wochen den Jahrgangskaffee 2011. Handgepflückt, in der Sonne getrocknet, von Hand geschält, geputzt und auf den offenen Feuer von Hand im Wok geröstet, aromatisiert je nach Geschmack und danach von Hand gemahlen oder gemörsert – Cafe´de Pilon nennt man das. Erst wenn man weiß, wie viel Arbeit dahintersteckt, kann man diesen Kaffee richtig genießen. Er schmeckt weder nach Jakobs oder Chibo, noch nach Lavazza oder Illy – er schmeckt nach Kaffee und vereint all die tropischen Gerüche von der Kaffeeblüte (im Moment blüht der Kaffee…) bis zum Röstvorgang.

Hier bei uns in der Casa de Norma trinken wir am liebsten unseren eigenen Kaffee und all die anderen, leckeren Getränke, die unsere Natur uns übers Jahr so bringt. Wer hier einkehrt, kann dieses Vergnügen mit uns teilen, wenn denn noch Kaffee 2011 da ist. Denn uns selber schmeckt er wirklich sehr gut! Aber in einem Jahr gibt es dann den Kaffee 2012…somit sollte er uns eigentlich nie ausgehen.

Ich werde bald eine eigene Bilderserie einstellen, für alle diejenigen, die wissen wollen, wie das geht. Denn Kaffee kommt nicht aus der Tüte, sondern er wächst am Baum!

Sonntag, 19. Februar 2012

Samana´s Touristische Trends, die uns eigentlich zu denken geben sollten!

Teil 2:

Tourismus lockt auch Investoren und forciert vor allem den Real Estate Markt. (Immobilien) Dazu gehört auch hier die fortschreitende Privatisierung der sogenannten Traumstrände, das ungebremste aus dem Boden stampfen von neuen, luxuriösen Wohn - oder Residenz - Projekten, noch größeren Hotels & geschlossenen Anlagen und Touristen - Ressorts für eine bestimmte Zielgruppe (reiche Leute). Aus diesem Grund erfolgt unaufhaltsam die Zersiedlung der eigentlich wunderbaren, natürlichen Landschaft für diese Projekte und die auf dem Reißbrett geplanten und vermeintlich dazu notwendigen Schnellstrassen und Zubringer, Autobahnen und noch mehr Flughäfen.

Allenorten auf der ganzen Halbinsel sieht man längst gefräßige und brüllende Baumaschinen und Bulldozer, die sich wie urzeitliche Ungeheuer hemmungs- und rücksichtslos in die einmalige Natur fressen und am Ende zum Teil größenwahnsinnige Scheußlichkeiten ausspucken, die zwar dem angesagten Zeitgeist entsprechen,  die sich aber normale Menschen gar nicht leisten können. Wer bezahlt das? Und wer braucht das?  Hier wird großzügig viel Fremdkapital aus aller Welt und Schwarz & Drogengeld verbraten. Kein Mensch fragt groß nach der Herkunft des Geldes. Hauptsache ist, dass es fließt!

Wichtige Synergien gibt es scheinbar nur im Grossen oder im ausufernden Gedankengut der agierenden Politiker, Initianten & Projektleiter, und der von ihnen stets willkommen geheißenen Investoren aus aller Welt. Man stößt gezielt in das gleiche Horn. Der sogenannte kleine Mann staunt derweil nur und reibt sich verwundert die Augen. Frage an sie lieber Leser - mag er, was er da sieht? Oder, fragt man ihn überhaupt? Wohl eher nicht oder schon lange nicht mehr! Das oder die Interessen der normalen Bevölkerung hat man schon eine ganze Weile aus den Augen verloren. Was zählt ist die Schicht der Korrumpierten, Mitläufer und Jasager. So plant und baut man fast schon gezielt an den Menschen vorbei. Aus den einstmals etwas verschlafenen und darum sehr charmanten Fischerdörfern wie Las Terrenas und mehr und mehr auch Las Galeras wird ein internationaler Jahrmarkt der Eitelkeiten. Man stellt die Menschen vor halbfertige oder geplante Tatsachen und ist der festen Meinung, dass man damit auf dem richtigen Weg sei.

Massentouristisch ist die Dominikanische Republik heute in der Karibik längst federführend und somit ist man nach der Meinung der Macher auf dem richtigen Weg. Siehe die touristische Monokultur Punta Cana.

Wer aber weiß, wie triste eine fast leere Hotelanlage auf den Gast wirkt und wie verloren man sich dort als zahlender Gast vorkommt, der weiß, was ich meine. Hochsaison ist bei uns heute dann, wenn man in Santo Domingo wegen einem Feiertag ein verlängertes Weekend zelebriert. Dann sind die Betten gut belegt und man läuft zur Hochform auf. Das Erwachen findet immer erst danach statt, inklusive einem kräftigen Kater – siehe vermüllte Traum - Strände nach verlängerten Wochenenden und die für sich sprechenden Unfallstatistiken. Die ausländischen Gäste in den Hotels haben nach solchen Ereignissen wieder ihre Ruhe und haben den echten Dominikanischen Lifestyle hautnah selber erlebt. Da treffen Welten aufeinander - Jedem das seine, könnte man denken.

Die liebenswürdigen und hilfsbereiten Menschen von einst sind scheinbar verschwunden oder mussten gehen und an deren Stelle tummelt sich heute eine Heerschar von Geschäftemachern und Strandverkäufern aller Art. Wissen sie, wie lästig es ist, wenn man am Urlaubsort seiner Wahl ständig von wildfremden Menschen auf der Strasse angesprochen wird, weil man ihnen etwas abkaufen soll! Leute, die von früh bis spät am Strand und links und rechts entlang der Hauptstrasse wie die Aasgeier auf der Lauer liegen, um hemmungslos jeden Gast anzuquatschen, um ihm den tausendfach kopierten Nippes zu verkaufen oder halbseidenen, menschliche oder touristische Angebote aller Art zu machen. So wird ein Spaziergang in den Urlaubsort in Las Galeras nicht zum entspannten Urlaubsvergnügen. Das ist moderne Wegelagerei! Kein Wunder, das die Gäste die Anlagen alleine fast nicht verlassen. Denn das spricht sich unter den Gästen rum. Das macht sicher keinem normalen Gast Spaß und wer glaubt, dass dies Tourismus sei, der hat sich getäuscht. Das ist ein Alptraum! Aber statt, das man gegen diese Belästigung der Gäste einschreitet, werden es immer mehr Strandverkäufer. In wessen Aufgabenbereich liegt das?

Was verstehen sie unter Kunst oder Kunsthandwerk? Sind das für sie die sich ständig wiederholenden Motive der sogenannten, nativen Malerei – die hier zu abertausenden links und rechts der bald jeder Strasse überall im Land angeboten werden. Oder die überteuerten „handgeschnitzten“ Figuren aus edlem Tropenholz (aus der Souvenirfabrik). Etwas für Genießer – mit berühmten Namen versehene, völlig überteuerte Zigarrenfälschungen; handgedrehte Shortfiller (der der Alp - Traum jedes echten Zigarrenrauchers) findet man an jeder Ecke! Man könnte hier eine lange Liste schreiben – aber mit Kunst, Kunsthandwerk hat das alles wahrlich nichts zu tun!

Wo bleibt oder findet man aber das wirklich Außergewöhnliche, das Echte, das Ursprüngliche, das Dominikanische, das Spezielle? Das alles geht heute leider fast unter im vielen und geballten touristischen Einerlei. Das findet man schon lang nicht mehr am Straßenrand. Das muss man heute wirklich suchen. Dazu bracht man seine eigene Initiative und den Willen, das wirklich selber finden und sehen zu wollen.

Vom normalen Tourverkäufer im Hotel oder auf der Strasse bekommt man das Spezielle wohl eher nicht geboten. Diese Leute halten sich an die ihnen vorgegebenen Programme der kommerziellen Anbieter. Fast alles im einträglichen Tourengeschäft dreht sich um den Profit, der sich so erzielen lässt und ist wohl organisiert. Auch hier genau das gleiche Spiel! Da wurde Irgendwas einmal als touristisch wertvoll deklariert und dort schickt man heute die Gäste nun in Massen hin. Wer kennt den Wasserfall von El Limon noch nicht oder wer war noch nicht im Nationalpark Los Haitises. Jeder der was auf sich hält, war beim Whalewatching und hat die beliebte Quadtour gemacht.

Das wirklich Echte wird heute tausendfach von den gemachten Programmen überlagert oder verdrängt, weil die Macher und Initiatoren das selber längst aus den Augen verloren haben. Kann man ihnen da einen Vorwurf machen? Das nennt man hier Progresso oder Fortschritt! Und so lässt sich ein Grossteil der Gäste genau diese gemachten Angebote als die echte Dominikanische Republik oder in unserem Fall als das echte Samana verkaufen. Weil der Gast es eigentlich nicht besser weiß, glaubt er, dass es so ist. Dabei schlummert unser „Dornröschen“ Samana nach wie vor in seinem Elfenbeinturm und die angesagten Prinzen verwechseln die Prinzessin es mit der Türsteherin. Sie geben sich damit zufrieden, weil sie die echte Prinzessin Samana gar nicht kennen. Ich selber schaue ab und an mal bei Dornröschen vorbei und lass sie weiter schlafen, denn ich bin kein Prinz, sondern bloß einer, der weiß das es sie gibt.

Samana´s Touristische Trends, die uns eigentlich zu denken geben sollten!

Teil 1

Dieser Beitrag spiegelt meine Meinung wieder und er beschreibt etwas, das dich zwar nachdenklich macht aber womöglich auch traurig.  Denn es ist weder hier noch anderswo zu ändern und es ist eigentlich nutzlos, sich darüber aufzuregen. Es ist eine mentale Insolvenzerklärung und ist genauso, wie es ist – sehr menschlich oder nicht zu ändern. Es geht unter anderem um den Dominikanischen Tourismus.

Tourismus ist der gängige Oberbegriff, unter dem sich lokal und landesweit verschiedenste Geschäftsbereiche und Branchen hier in der Dominikanischen Republik überschneiden, damit unser Leben besser funktioniert. Ich lebe auf der Halbinsel Samana, einer beliebten Touristenregion. Wir arbeiten fast alle im, am, für oder mit dem Tourismus und Jeder tut dies auf seine Art, auch wenn man sich dessen oftmals gar nicht bewusst ist. Selbst der einfache Campobauer oder Fischer ist direkter oder indirekter Zulieferer für den Tourismus und für die Menschen, die im Tourismus arbeiten. Er ist somit wie so viele ein Partner! Die Frage ist, ob er sich dessen überhaupt bewusst ist? Viele Menschen sind in dieser Situation, haben aber wenig Ahnung von den Zusammenhängen.

Eine nachhaltige Sensibilisierung und Aufklärung der lokalen Bevölkerung in sogenannten Tourismusgebieten wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Denn die komplexe Thematik „lokaler und nationaler Tourismus“ ist ein entscheidender Motor der Dominikanischen Wirtschaft. Nebst der Agrarwirtschaft, etwas Bergbau und dem Tourismus hat die Dominikanische Wirtschaft für seine Bevölkerung eigentlich nicht viel zu bieten. Wir leben in einem Schwellenland und sind darum auf dem Sprung in eine Art zivilisiertes Leben. Der Tourismus bestimmt und prägt uns. Darum ist es wichtig, zumindest etwas davon zu verstehen und in diesem Zusammenhang, dass den Leuten klar gemacht werden muss, das die derzeit in allen Bereichen des Tourismus angesagten und von den Touristen für das Gebotene verlangten Preise zum Teil völlig überrissen und weit hergeholt sind.

Es ist vielen Beteiligten scheinbar völlig unklar, das sich das mittel und vor allem langfristig negativ auf die positive Entwicklung ihres Qualitätstourismus auswirken wird. Man ist sich nicht darüber bewusst, dass man längst mit der ganzen Welt im knallharten Wettbewerb steht. Oder anders gesagt - es ist weitaus einfacher, einen guten Gast zu vergraulen, als einen neuen Gast zu gewinnen. Es sei denn, man braucht seinen Brotgeber gar nicht und lebt stattdessen lieber wie vorher von der Hand in den Mund. Die Weltwirtschaft ist für die meisten Menschen hier ein Buch mit sieben Siegeln und das Hemd ist dem Menschen bekanntlich näher wie die Hose. Wir leiden hier offenbar an einem kollektiven Inselkoller, dem sich bis in die höchsten Kreise praktisch niemand entziehen kann. Man könnte es auch als gesellschaftliche Unbedarftheit bezeichnen. Wer an der gelebten Haltung zu rütteln versucht, tickt für die Mehrheit darum nicht richtig.

Alle haben Wünsche und Träume und diese kann man sicher niemanden absprechen. Es geht aber darum, wie man sie erreicht. Wenn ich jemandem, der immer arm war und darum nichts anderes kennt, Reichtum verspreche, dann wird er wohl alles tun, diesem Ziel näher zu kommen. Und darum ist ihm fast jedes Mittel recht.

Vernunft kann sich nur derjenige leisten, der ansonsten nicht auf Essentielles verzichten muss. Hunger hat nicht nur etwas mit genug zu essen zu tun, sondern mit dem Leben. Die Menschen haben Hunger nach einem besseren Leben….Das ist kein landestypisches Problem und selbst wenn man einen Blick auf sogenannte aufgeklärte Länder wirft, wird jedem Menschen mit dem nötigen Weitblick klar, dass wir alle menschlich und gesellschaftlich in einer globalen Sackgasse stecken. Schuld ist das gelebte Wertesystem. Diese Erkenntnis setzt sich dank moderner Medien mehr und mehr durch. Auch wenn das vor allem vielen Menschen in sogenannten Erstweltländern noch gar nicht klar ist. Dazu gehören auch der weltweite, kommerzielle Tourismus und seine zum Teil sehr negativen Auswirkungen auf die Menschen in Entwicklungs - und Schwellenländern. Denn reich werden so nur die Rücksichtslosen auf Kosten der einfachen Bevölkerungen. Tourismus ist eine Art Neokolonialismus, solange der neue Wohlstand nicht bei allen Menschen ankommt, sondern zum Grossteil nur bei gewissen(losen) Menschen.

Wer reist denn heute?
Wenn es für einen Gast während seines Urlaubs zu einer kritischen Aneinaderreihung von negativen Erlebnissen und Eindrücken kommt, dann kommt er erstens nicht wieder und macht zusätzlich massiv negative Werbung für unser Urlaubsgebiet. Negative Erlebnisse sind sehr individuell. Eine Kakerlake im Bad kann z.B. Leuten mit einer Insektenphobie den Spaß am Urlaub total verderben; andere lachen darüber bloß.

Sogenannte hoch zivilisierte Menschen aus Erstweltländern vergessen allzu gerne, wo sie ihren Urlaub verbringen, wenn sie in dieses Land reisen. Sie befinden sich in einem Entwicklungsland. Warum reisen sie in ein Entwicklungsland? Weil ihnen das eigentlich nicht wirklich bewusst ist und weil sie sich das leisten können. Länder auf dem Niveau ihres eigenen Lebensstandards sind in der Regel zu teuer für sie oder es fehlt an der gesuchten Exotik. Trotzdem versucht man hier vor Ort, ihnen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen – was aber eigentlich immer nur ein Kompromiss sein kann.  All die Versuche, ihnen hier trotzdem den gewohnten Standard zu bieten und sogar noch etwas mehr, ist für die vielen Menschen, die aus hiesigen Verhältnissen kommen und für diese Touristen schuften menschenverachtend. Denn die Menschen in diesem Land und vielen anderen wären bereits mit einem Bruchteil der gebotenen Annehmlichkeiten ihrer so genannten Gäste bereits mehr als zufrieden. Außerdem sind es nicht ihre Gäste, sondern die Gäste ihrer meist ausländischen Arbeitgeber. Sie verdienen oft selber nicht genug bei der Arbeit in einem Hotel oder im Tourismus, um ihre eignen Familien satt zu bekommen. Von anderen Dingen, wie z.B. einem einigermaßen erträglichen Gesundheitswesen oder entsprechender Bildung für ein menschenwürdiges Leben ganz abgesehen.  Wenn verwundert es darum, wenn die Konfrontation mit sogenannten reichen Leute aus anderen Ländern konkrete Bedürfnisse in den Menschen weckt. Wenn verwundert es, das an diesen Schnittstellen zwischen arm und reich die Kriminalität besonders hoch ist. Die ständigen Horrormeldungen in der internationalen Presse und in den Medien wegen der ständig ansteigenden Kriminalität, dem florierenden Drogenhandel, der allgegenwärtigen Prostitution, ect. und vor allem die Erkenntnis, dass es tatsächlich so ist, verwundert mich darum überhaupt nicht. Das ist der Preis, den wir alle dafür bezahlen. Und das es eine Menge Leute hier gibt, die auf Kosten dieser Verhältnisse ihren Nutzen erzielen, ist eigentlich nicht verwunderlich – wer die Möglichkeit hat, der tut das, was er kann! Korruption ist leider auch sehr menschlich…

Noch ein gravierendes Merkmal – wir haben es hier nicht mit dem in 200 Jahren natürlich entstandenem Fremdenverkehr der alten Welt zu tun, sondern mit kommerziell gemachtem Tourismus. Die ersten modernen Aussteiger, die sich hier vor etwa 25 Jahren niedergelassen haben, waren eine andere Liga. Die Wenigen, die es von diesen Menschen hier noch gibt, können das bestätigen. Es waren nicht diese Aussteiger, die den Tourismus gebracht haben – es waren Leute wie ein Herr Rainieri in Punta Cana und andere.

Das bedeutet, wir haben es also einerseits mit den Interessen sogenannter Geschäftsleute zu tun und auf der anderen Seite mit sehr vielen Menschen, denen es nach wie vor am Nötigsten fehlt.  Trotzdem erwarten wir den nötigen Weitblick und das Verständnis genau von diesen zum Teil sehr minderbemittelten Menschen. Das ist nichts als ein frommer Wunsch (die bekanntlich nicht funktionieren) oder anders gesagt, eine fatale Kombination! So werden unsere „blühenden Landschaften“ innert Kürze (25 Jahr ist touristisch gesehen nicht besonders viel Zeit -  für andere ein halbes Leben) in triste, touristische Monokulturen verwandelt werden oder wenn man es beim Namen nennt, gibt es hier echte „Charmekiller“, die aus einem natürlich gewachsenen Schmuckstück an landschaftlicher, gesellschaftlicher und menschlicher Schönheit (die ganze Halbinsel Samana) im Schnellverfahren eine Art touristisches Disneyland für Reiche, Blinde oder Ignoranten machen werden. Werfen wir heute einen Blick auf die Region Puerto Plata und uns sollte schnell klar sein, was uns blüht!

Ich bin ein Rufer in der Wüste, denn es lässt sich praktisch nicht aufhalten, Denn längst sind hier Leute massiv am Werk, die nur eines im Auge haben; so schnell wie möglich soviel Geld wie möglich zu scheffeln und nach ihnen die Sintflut. Das sind  leider Tatsachen!  Dieser Fehler, der sich im weltweiten Tourismus heute überall ständig wiederholt, ist praktisch unumkehrbar. Man erschließt heute weltweit immer neue Destinationen – vor allem in Schwellen - und Drittweltländern. Die Auswirkungen für diese Länder sind längst hinreichend bekannt. Wer als vielgereister Mensch kennt nicht die touristischen Geisterlandschaften überall auf diesem Planeten. Es ist wie früher beim Goldrausch: man lockt die Masse – übrig bleibt meistens eine Trümmerlandschaft. „Die Karawane zieht derweil weiter – denn der Sultan hat Durst“!

Donnerstag, 16. Februar 2012

Fischfritüre a la Casa de Norma

Fischfritüre ist in der Schweiz ein beliebtes Geicht an allen Schweizer Binnenseen – dazu nimmt man dort meistens Eglifilets. Hier in der Dominikanischen Republik lebt man bekanntlich oft am Meer und kennt eigentlich keine Süßwasserfische. Aber es gibt sie auch hier und sie sind sehr schmackhaft. In der Lagune hinter der Casa de Norma wimmelt es von Fischen und warum sollte man die nicht ausprobieren. Gesagt und getan und ich kann allen echten Fischfans versichern, das diese Fische zwar sehr klein, aber genauso lecker sind, wie ihre großen Artgenossen aus dem Meer.

Ich habe sie zuerst auf Schweizer Art gemacht  - in einem Bierteig gewendet und frittiert oder einfach in Mehl gewendet und vorher lecker mariniert. Mit einer selbstgemachten Sc. Remoulade oder einer scharfen Ajoli schmecken sie zum Lunch oder als Picaderia absolut gut. In Zukunft wird es das bei uns (natürlich auf Bestellung) geben – ein guter Grund am späteren Nachmittag zu kommen…





Mittwoch, 15. Februar 2012

Neues aus dem Outback von Las Galeras

Wenn ich auf die Lagune sehe – das ist die wilde Landschaft vor der Casa de Norma – dann erinnert mich das an etwas und schlägt eine längst vergessene Saite in mir an. Ich habe lange gebraucht, bis mir klar wurde, welch Saite das ist! Vor wenigen Tagen kam es mir plötzlich, als ich mit einer Tasche, gefüllt mit schwarzen Lavasteinen vom gegenüberliegenden Berghang zum Haus zurückkam.

Es ist diese Aussicht, die mich an die Aussicht meiner Jugend erinnert – das war auf dem Rührberg bei Grenzach – Wyhlen. Auch dort sah man einfach in die unverbaute Natur, man hatte dort eigentlich bloß Feld und Wiesen vor der Nase und in einiger Entfernung sah man einen gesprengten Bunker aus dem 2. Weltkrieg. Hier gibt es zwar keinen Bunker, aber die Art des Blickes ist durchaus vergleichbar…. Trotz Kokos - und Königspalmen und dem zum Teil uralten Mango - und Ceibabäumen – es ist diese unverbaute Natur; so weit das Auge reicht – eigentlich Luxus pur!

In den letzten Tagen bin ich oft durch die umliegende Natur gestreift –schließlich sollte man zumindest wissen, was da draußen alles zu sehen ist. Und ich weiß nun langsam - es ist viel…. Ich war schon immer ein Naturmensch und mache intensive Bekanntschaft mit meiner „neuen“ Umgebung und eben vor allem mit der Natur. Das ist nicht jedermanns Sache – ich kenne hier Leute, die fahren jeden Meter mit ihrem Moped oder Auto und schimpfen dabei ständig über die hohen Benzinpreise. Die letzten zwei Monate war ich praktisch nur am Arbeiten und am Bauen. Ich hatte praktisch keine Zeit für dieses echte Vergnügen. Seit meinem Geburtstag habe ich mir vorgenommen, es nun wieder etwas ruhiger anzugehen. Aber daneben gibt es neue Aufgaben. Wir kochen hier fast ausschließlich mit Brennholz. Es gibt genug davon, aber man muss es eben selber heran schaffen. Klar könnt ich mir auch eine Lastwagen Brennholz liefern lassen, so wie das die meisten tun, die zum Beispiel eine Pizzeria mit Holzofen betreiben. Ich erledige das aber selber, soweit es geht!

Die nächste größere Aufgabe wird der Bau des geplanten großen Holzofens sein.  Im Moment praktiziere ich eine interessante Alternative – ich backe unser Brot in einem großen Topf – Man braucht genug Unterhitze und glühende Holzkohle auf dem geschossenen Gussdeckel. Das ergibt fast Holzofenbrot und täglich frische Brötchen. Im großen Ofen kann ich dann bis über 50 Brötchen oder 25 Laib Brot auf einmal backen… Unsere Nachbarn stehen bereits auf das frische Brot und ich habe rund 300 Rezepte in meiner Sammlung. Normas leckeres Yuca und Kokosbrot nicht mitgerechnet. Sie backt derzeit täglich im Topf und das verkauft sich recht gut. Das wird eine feste Einnahmequelle und ist sehr beliebt bei den Einheimischen.

Ich weiß nicht, wie das andere machen. Meine direkten Nachbarn habe ich in der Zwischenzeit eigentlich alle kennen gelernt. Anfangs wunderten sie sich, was das wohl für ein „schräger Gringo“ ist, der da jetzt mitten unter ihnen lebt. Ich glaube, dass ich durch meinen persönlichen und täglichen Einsatz den Respekt der meisten gewonnen habe. Sie sind es normalerweise nicht gewohnt, das ein Ausländer voll mit anpackt und sich auch nicht vor der schwereren Arbeit sträubt. Es gibt sicher nicht viele „Gringos“, die wie sie in einem einfachen und typischen dominikanischen Haus leben. Und Normas Haus hat in letzter Zeit erstaunliche und sichtbare Veränderungen erlebt, vor allem das Umfeld und der Garten.

Trotz Hochsaison herrscht bei uns erstaunliche Ruhe, was Touristen anbelangt. Bis auf die morgendliche Quadparade an die Playa Rincon und die Touristen - Trucks mit dem gleichen Ziel bekommen wir hier praktisch keine Touristen zu Gesicht. Am Nachmittag kommen alle wieder von der Playa zurück. Diese Touristen haben ihre feste Route und werden von einem Quad - Guide geführt. Da heißt es für den Fahrer „Augen gerade aus…!“ Höchstens der Sozio hat einen freien Blick für Umgebung & Landschaft. Mittlerweile weiß ich, dass das nicht unser Zielpublikum ist. Dafür leben und arbeiten wir zu sehr in einer anderen Welt!

Interessant ist auch, das wir scheinbar mehr die Leute aus Las Terrenas individuell ansprechen und viele Residenten aus dem ganzen Land.  Das bedeutet, dass wir individuelle Übernachtungspartner brauchen. Hierzu werde ich mit verschiedenen Anbietern vor Ort reden. Der nächste Anbieter, die deutschsprachige Casa Blanca – Luftlinie 150 m  - wird wohl aus persönlichen Gründen und einer gewissen Sprachlosigkeit der Geschäftsleitung vor Ort nicht dazu gehören. So kann es gehen – aber das sollte kein Problem sein! Langfristig schwebt mir eh etwas ganz anderes vor… aber das ist wieder eine meiner schrägen Ideen, die ihre Zeit brauchen. Sicherlich finde ich die geeigneten Partner für dieses neue, 100 % ecotouristische Projekt. Ich werde, wenn es spruchreif ist, mehr dazu bekanntgeben. 

Haustiere

unser neues Mädchen - Alma

Alma und Napoleon

Napoleon und Angora Minerva

Mittwoch, 1. Februar 2012

die Umgebung der Casa de Norma - Fotos

Lagune Trilogie

Rinconblick mit Pferd

drei Las Galeras Panoramen





Wenn ich auf die Lagune sehe – das ist die Landschaft vor der Casa de Norma – dann erinnert mich das an etwas oder schlägt eine gewisse Saite in meinem Herzen an. Ich habe lange gebraucht, bis mir klar wurde, welch Saite das ist! Und heute kam es mir plötzlich, als ich mit einer Tasche, gefüllt mit Lavasteinen vom gegenüberliegenden Berghang zurückkam. Es ist die Aussicht, die mich an die Aussicht meiner Jugend auf dem Rührberg bei Grenzach – Wyhlen erinnert. Auch dort sah man einfach in die unverbaute Natur, hatte eigentlich bloß Feld und Wiesen vor der Nase und in einiger Entfernung einen gesprengten Bunker aus dem 2. Weltkrieg. Hier gibt es zwar keinen Bunker, aber die Art des Blickes auf die Natur ist vergleichbar….