Samstag, 29. Oktober 2011

Selbst räuchern und smoken


Räuchern und smoken – ist das nicht irgendwie dasselbe? Nicht ganz! Hier erfahren Sie die kleinen, aber feinen Unterschiede zwischen Räuchern und Smoken. Sie erfahren auch, wie sie dies alles zu Hause selber praktizieren können.  

smoked Doradenfilet

Das Räuchern gehört wohl mit zu den ältesten Methoden um Fleisch- oder Fischwaren haltbar zu machen. Heute wird dieses Verfahren in erster Linie nur noch verwendet, den Dingen geschmacklich nachzuhelfen. Oder habt ihr keine Gefriertruhe?

Der Räucherofen – es gibt verschiedene Modelle
Die Ausführungen sind reichlich! Um den Richtigen zu finden, dreht es sich vielleicht eher um die Platzfrage, als die Kosten. Es gibt Tisch- und Teleskopöfen, Räucherschränke und eine Reihe an Selfmade - Lösungen aus Tonnen, Mauerwerk oder dem guten alten Holzbadeofen.
Diese sind dann auch mit verschiedenen Energiequellen zu haben. Strom, Gas, Holzkohle oder Torf usw. Wichtig ist auf jeden Fall, dass die gewählte Hitzequelle neutral im Geschmack ist.
Was auch immer in die engere Auswahl kommt, man sollte darauf achten, dass das gute Teil einen sicheren Stand hat und nicht zu klein ausfällt. Ein Nachtaal bringt doch eine gewisse Länge mit und so eine kapitale Dorade misst ordentlich was.
Der Ofen sollte unbedingt eine Temperaturkontrolle mitbringen, denn beim Heißräuchern dürfen die Temperatur weder zu hoch und nicht zu niedrig werden.
Der Ofen sollte auch einen "Abzug" haben. So kann man die Temperatur etwas regeln. Bei zu starker Rauchentwicklung hat man einen feinen Kamin. Beim Räuchern darf der Rauch sowieso nicht im Ofen "stehen" sondern soll zirkulieren.
Eine ganz einfache Bauanleitung für einen selbstgebauten Räucherofen und einen Smoker-Grill, der auch professionellen Ansprüchen genügt, soll ihnen dabei helfen, das Prinzip zu verstehen.

Rund ums Räuchern

 

Man kann kalt, warm und heiß räuchern! Wo ist der Unterschied zwischen Heiß- und Kalträuchern?

Räuchern bedeutet nicht, einfach einen frischen Fisch oder einen rohen Schinken in den Rauch zu hängen. Je nach zu räucherndem Lebensmittel und der gewünschten, zu erzielenden Haltbarkeit ergeben sich gewisse Unterschiede. Außerdem muss man wissen, was pökeln bedeutet und warum man bestimmte Lebensmittel marinieren muss. Am Anfang steht immer das Grundprodukt.
Heißräuchern 
Heißräuchern ist die gängigste Variante um Fisch und Fleisch mit Rauch schmackhafter und haltbarer zu machen. Die längere Haltbarkeit steht hier allerdings gegenüber dem besseren Geschmack im Hintergrund. Heiß geräucherte Lebensmittel halten sich leider nur wenige Tage, sind aber mit einem kräftigen Räuchergeschmack durchzogen.
Beim Heißräuchern wird das Räuchermaterial nicht direkt verbrannt, sondern über einer separaten Hitzequelle verkohlt. Es ist also eine zusätzliche Hitzequelle erforderlich. Man kann hierfür trockenes Holz oder Holzkohle verwenden oder auch einen Gasbrenner oder z. B. die Heizspirale eines Elektrogrills. Ein Thermometer ist beim Heißräuchern unerlässlich. Ist es zu kalt im Räucherofen, bleibt das Rauchgut roh. Ist es zu heiß, verbrennt es.
Der so entstehende Rauch sollte eine Temperatur von min. 50 bis max. 85 °C haben und durchzieht so die Räucherware je nach Gewicht oder Masse des Räuchergutes für relativ kurze Zeit oder für einige Stunden. Fisch wie Forellen sollten nach rund 40 Minuten gar oder geräuchert sein.
Starkes Heißräuchern bei Temperaturen von 85 °C und mehr nennt man auch  "Braten". Die größere Hitze und die intensivere Rauchentwicklung trocknen die Räucherware jedoch stärker aus.

Warmräuchern
Neben Heißräuchern und besagtem „Braten“ gibt es auch noch die Variante des Warmräucherns. Diese wird z.B. für Frankfurter Würstchen verwendet und beschränkt sich auf einen Räuchertemperaturbereich von 25 bis 50 °C.
Eine Pauschale Aussage, wie viele Holzkohle man verwenden, oder wie viel Watt die Heizspirale beim Heißräuchern haben muss, kann man nicht machen. Dies hängt von einigen Faktoren ab, z. B.: der Isolation des Räucherofens oder der Räuchertonne, der vorherrschenden Außentemperatur und der Belüftung... Probieren geht hier über Studieren, den richtigen Dreh haben Sie hoffentlich schnell heraus.


Kalträuchern
Kalträuchern ist meist ein auf mehrere Tage angelegter Prozess und verglichen mit dem Heißräuchern, komplizierter da der Rauch auf 15 bis 25 °C abgekühlt und konstant gehalten werden muss. Geräuchert wird in speziellen Räucheröfen oder Räucherkammern – auch für einen simplen Kalträucherofen halten wir eine Bauanleitung für Sie bereit. 
Kaltgeräuchert werden vor allem Rohwurst, Cervelatwurst, Mettwurst und roher Schinken – oder als rare Spezialität sogar Käse 


Kaltgeräuchertes bracht einen Luftkasten
Sehr hilfreich beim Räuchern ist ein sogenannter Luftkasten bzw. der Trockenkasten. Man baut sich einen Rahmen aus Holz und bespannt diesen mit einem Fliegengitter. In diesem Kasten kann man z. B. Rauchfleisch zum trocknen, lüften oder reifen hängen. Eine sehr simple Methode, mit der man Insekten usw. vom Fleisch fern hält.

Und jetzt der Smoker - the American way!

Ein Smoker ist eigentlich eher eine spezielle Art von Grill in dem das Grillgut nicht auf der offenen Flamme, sondern durch heißen Rauch gegart wird.  Also heißer als Heißräuchern!

 

Wie die Zeichnung hoffentlich verdeutlicht, handelt es sich dabei um eine Kombination zwischen Räuchern und Grillen. Das Grillgut wird durch die Garraum befindliche Kohle von unten gegart und gleichzeitig mit dem in der Firebox erzeugten Holzrauch geräuchert. Das Ergebnis ist eine äußerst zarte Fleisch- oder Fischkonsistenz mit einem unvergleichlichen Räucheraroma – das muss man ausprobiert haben.


Ich wünsche allen viel Spaß beim räuchern, smoken oder American Barbecue! Bei uns In der Karibik kommt in der örtlichen Küstenlage eigentlich nur das Heißräuchern und Smoken in Frage. Und genau das werden wir auch in der „Casa de Norma“ praktizieren. Stellen sie sich vor, sie bekommen eine geräucherte Languste, einen leckeren Carite oder geräucherte Lambie.  

Freitag, 28. Oktober 2011

Gegrillt wird auf der ganzen Welt

Woher die meist „männliche“ Vorliebe für das archaische Vergnügen kommt, glauben Psychologen zu wissen. Später gehe ich auf dieses „heikle Thema genauer ein. Jetzt geht es aber mal nicht um die Wurst, obwohl diese bei den deutschen „Grillern“ das beliebteste Grillgut ist. Aber wir grillen jetzt um die Welt!

Wie grillen eigentlich die Japaner? Yakitori - fernöstliche Hühnchen-Spieße
Roher Fisch ist nicht jedermanns Sache. Wer dennoch einmal die japanische Küche ausprobieren möchte, kann auf ein in Asien beliebtes Grill-Rezept zurückgreifen, das eigentlich keine besonderen Vorkenntnisse erfordert und auch hierzulande leicht zubereitet werden kann. Dort nennt man das Yakitori. Der Yakitori Grill ist als Arbeitsgerät ein ganz normaler Gas oder Holzkohlegrill. Es geht dabei eher darum, was man grillt.

Ein traditionelles Yakitori besteht aus Hühnchen und Gemüse, das auf Spießchen - genannt "Kushi" - gesteckt und anschließend gegrillt wird. Hühnerbrust, Flügel oder Leber, abwechselnd mit Paprika, Zwiebeln oder Spargel sind die üblichen Zutaten. Dazu gehört ein Dip, der typischerweise aus Mirin, einem leichten japanischen süßen Reiswein, der nur zum Kochen verwendet wird, sowie Zucker und Sojasauce besteht. Wer kann der darf, sayonara!



In Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay steht man auf ein Churrasco!
Als Churrasco bezeichnet man eine heute weltweit bekannte lateinamerikanische Zubereitungsart von Fleisch (vornehmlich Rindfleisch), die allerdings regional größere Unterschiede aufweisen kann.
In Argentinien wird als Churrasco ein grobes Rindersteak bezeichnet. Ein typisches Nationalgericht ist das Churrasco mit Chimichurri (mit einer speziellen Soße), Salat und Pommes frites oder Kartoffelpüree, manchmal auch ein Spiegelei oben drauf. In Paraguay und Uruguay findet man ebenfalls Churrasco.
In Brasilien wird jedes auf einer Churrasqueira (Churrascogrill) gebratene Fleisch Churrasco genannt. Es existiert ein enormer Variantenreichtum. Eine Churrascaria, ein auf Churrasco spezialisiertes Restaurant, findet sich in jedem noch so kleinen Ort in Brasilien und das ist meistens eine einfach eingerichtete Kneipe oder ein Wirtshaus, in dem man normalerweise nach dem All-You-can-eat Prinzip bezahlt. Man kann so viel essen, wie der Magen aufnimmt. Meistens wird zwischen Mini-Espeto und Espeto-Corrido unterschieden, wobei dabei der Unterschied in der Anzahl an verschiedenen Fleischsorten liegt.

Was kommt eigentlich wie auf den Churrasco Grill?
Die bekanntesten Fleischzuschnitte (cortes de carne) in den Churrasquerien sind:
  • Picanha (Tafelspitz oder Schwanzstück),
  • Maminha (Bürgermeisterstück),
  • Costela (hohe Rippe vom Rind),
  • Ripa (Cupim (das ist der "Höcker" der auf den Schultern einiger Rinderrassen sitzt) und
  • Contra-Filé (selbsterklärend).

Als "Vorspeise" werden häufig Grillwürste oder z.B. Hühnerherzen am Spieß serviert. Abhängig von der Region wird auch oft Lammfleisch angeboten (Keule und Rücken). Als Costelão wird die hohe Rippe bezeichnet, die am Stück (ca. 20 kg) über mindestens 6-8 Stunden bei relativ geringen Temperaturen gegart wird.
Auch in den alten portugiesischen Kolonien findet sich der Begriff wieder - ein Churrasco Moçambicano beispielsweise ist ein mosambikanisches Churrasco (Afrika Elfenbeinküste).

Etwas zur Fleischvorbereitung
Die meist handgroßen Fleischstücke werden eine halbe Stunde vor Beginn des Grillens mit grobem Salz gewürzt, indem man das Salz mit der Hand auf, zwischen und unter die Fleischstücke streut. Kurz vor dem Grillen des Fleisches wird das Salz mithilfe eines Messers wieder abgeklopft oder abgestrichen. Dann wird das Churrasco mit der Seite mit dem meisten Fett nach unten hauptsächlich auf Spießen oder Gittern vor oder über Holzkohle oder dem offenem Feuer gegrillt. Ist es fertig, wird das Fleisch in kleinere Stücke geschnitten und meist auf einem großen Teller in die Mitte des Tisches gestellt, wo jeder mit Gabeln nach Belieben davon essen kann. Beliebt ist auch das Eintauchen in Maniokmehl oder Farofa, als Beilagen werden Polenta, Kartoffelsalat und/oder ungewürzte Salate gereicht.

Eine typisch argentinische Variante des Grillens – „Asado"
Amigos, aufgepasst! Was der Cowboy für die nordamerikanische Prärie ist, ist der Gaucho für die unendliche Weite der südamerikanischen Pampa: Viehzüchter und der Lieferant von leckeren saftigen Steaks.
Überall zwischen den Anden und der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires wird sonntags gegrillt. Beim typischen "Asado" kommen die Familie und ihre Freunde zusammen und feiern ein typisch Argentinisches Grillfest.
Neben Rindfleisch, Lamm und Schwein sind auch "Chorizos", nach spanischer Art hergestellte Würstchen sehr beliebt. In keinem Fall fehlen frische Salate, Weißbrot und der gute Argentinische Rotwein.
Nur das es hier etwas anders zugeht - Das argentinische Grillen unterscheidet sich grundlegend von der europäischen Variante: die da heißt wie fast überall „Holzkohle auf den Grill, Beine hoch und erst einmal warten, bis alles gut durchgeglüht ist“.  Dann wird viel Fleisch, vorgegartes Gemüse auf die Parilla gelegt. Ist außen alles knusprig und innen zart, kommt es - herzhaft duftend - auf den Teller  - das mag ja stimmen, wenn man zuhause im eigenen Garten grillt. Aber man stelle sich vor, da werden meterlange Grillparadas befeuert und da gibt es dann soweit das Auge reicht Gegrilltes und das ganze Dorf macht mit -  caramba!.



Smoker &  Barbecue - the american way!
Ein Smoker ist eine spezielle Art von Grill, in dem das Grillgut nicht auf der offenen Flamme, sondern durch heißen Rauch gegart wird. Heißer Rauch kann auch Niedertemperatur bedeuten, was bedeutet dass man in einem Smoker recht gesund grillen kann.
Es handelt es sich dabei um eine Kombination zwischen Räuchern und Grillen: Das Grillgut wird durch die Garraum befindliche Kohle von unten gegart und gleichzeitig mit dem in der Firebox erzeugten Holzrauch geräuchert. Das Ergebnis ist eine äußerst zarte Fleisch- oder Fischkonsistenz mit einem unvergleichlichen Räucheraroma.

Die Smoker - Prozedur funktioniert wie folgt:
Erzeugen Sie im Garraum mit etwa 5 cm Kohle auf dem Boden eine gut durchgezogene Holzkohleglut. Dann machen sie die Klappe vom Garraum zu. Sobald die Kohle zu glühen beginnt, entfachen Sie mit reinen und sehr trockenen Buchenholzschreiten in der Firebox ein Feuer. Sobald das Feuer zufriedenstellend brennt, öffnen Sie die Lüftung voll und schließen Sie die Klappe.
Wenn die Kohle durchgezogen ist und sich aus dem Schornstein strömt, legen Sie das Grill- bzw. Räuchergut in den Garraum. Je nach gewünschtem Bräunungs- und Gargrad belassen Sie die Speisen im Garraum.

Der Rolls Royce unter den Grills – „Kamado“
auch das Ei, the Egg oder das Keramikei genannt, ist die Sammelbezeichnung für schwere Keramikgrills, die heute zumeist in Eiform aus verstärkter frostfester Keramik gefertigt werden. Hersteller der meisten Kamados sind keramische Betriebe in Mexiko.
Der Begriff des Kamado bezeichnete ursprünglich einen nach einem chinesischen Vorbild gebauten traditionellen japanischen, holzkohlebefeuerten Keramikbehälter (Mushikamado), dessen Grundprinzip sich auch in den heutigen Kamados wiederfindet.



Aufgrund seiner Konstruktion kann der Kamado räuchern, mit niedrigen Temperaturen garen, z.B. Rippchen und Pute. Er grillt mit mittlerer Hitze ebenso wie mit sehr hoher Temperatur, die z.B. für das scharfe Anbraten von Steaks erforderlich ist. Ein Kamado arbeitet somit über den ganzen Temperaturbereich von 110-400°C. Die große thermische Masse (bis zu 3 cm starke Spezialkeramik) verbunden mit einer exakt regulierbaren Luftzufuhr sorgt für eine extrem effiziente Verbrennung. Ein Kamado braucht im Betrieb auch bei extremen Witterungsbedingungen sehr wenig Holzkohle. Normalerweise reicht ein 5 kg Sack Holzkohle im Räucherbetrieb für 24 Stunden.

Südafrikanisch grillen – „Braai“
Südafrika gilt als das afrikanische Eldorado des Grillens schlechthin: von T-Bone-Steaks, Lamm-Saté, Springbockfilet, Krokodilfleisch bis Straußenfleisch kommt alles auf den Grillrost oder in die Boerewors Rolls: Boerewors Rolls sind dreifüßige Gusseisentöpfe über offenem Feuer – also ein Dreibein.
Fragt man einen Südafrikaner nach seiner Lieblingsbeschäftigung kommt in drei von vier Fällen ein Wort als Antwort: Braai. Es ist einfach zu übersetzen, denn es heißt: Braten oder Grillen. Man verwendet dazu Holz und nicht Holzkohle wie z.B. in Europa, so bekommt das Grillgut eine leichte Rauchnote und man selbst bekommt das archetypische Lagerfeuergefühl dazu.
Auf den Grill kommt zuerst jede Menge Fleisch: Rind, Strauß, Antilope, beliebt sind aber die Sosaties. Das sind Grillspieße mit Lamm und Aprikose, wichtig dabei sind die Gewürze: Sumach, Bockshornklee und Habenero Chilis. Es geht also pikant zu!
Auch Fisch ist sehr beliebt, sowie Süßkartoffeln, ja sogar Obst. Es gibt nichts, was sich in Südafrika nicht zum Grillen eignet. Zum klassischen Braai gehört eine hausgemachte Dip-Bar, an der sich neben Saucen viele fruchtig-bunte Chutneys an Farbe und Schärfe gegenseitig übertreffen. Gebratene Jakobsmuscheln mit Papaya-Salat sind z.B. der Hit.


Und was grillt Deutschland?
Favorit der Deutschen beim Grillgut ist laut einer Umfrage die Bratwurst und das Schweinefleisch, gefolgt von Geflügel und Rind. Neben Fleisch gehören in jedem Fall Würste zum Grillen. Schnitzel, Steaks und Frikadellen bleiben eher die Exoten auf dem deutschen, heißen Rost.

Fest steht auch, die Deutschen bevorzugen eindeutig eine ursprüngliche und naturbelassene Grillausstattung. Trotz Rauchbildung und langer Vorglühzeit lieben über zwei Drittel der Deutschen das Grillen mit Holzkohle, weit abgeschlagen folgt die Elektro- und Gasvariante.

Die saftige Wurst auf dem Rost vermittelt dem Deutschen die Gewissheit: am Grill ist die Welt noch in Ordnung. Die vielen regionalen Spezialitäten wie Thüringer oder Nürnberger Bratwurst verbinden traditionelle Handwerkskunst, die seit jeher den Naturdarm als feine Hülle für die Wurst verwendet, mit ursprünglichem, kernigem Genuss. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Bratwurst besonders häufig auf dem Grill landet: Für 86 Prozent der Deutschen – hier sind sich Männer und Frauen sogar einig – ist sie der klare Favorit.
Gourmets achten beim Würstchenkauf auf den Naturdarm, denn die natürliche Hülle gibt das Raucharoma des Grills perfekt an die Wurst weiter. Die Vorliebe der Deutschen für ihre Wurst ist dabei eine jahrhundertealte Tradition: Bereits 1404 wurde z. B. die Thüringer Bratwurst erwähnt, eine Rechnung führt einen Groschen für den Kauf von Bratwurstdarm auf. Eine knackige Bratwurst in feiner Hülle ist also ein Relikt aus der „guten alten Zeit“ und zeigt wie kein anderes Grillgut, dass „Mann“ in Deutschland Qualität zu schätzen weiß.

Jetzt wird es exotisch - Fisch und Meeresfrüchte grillen
Wer in der Grillsaison nach Abwechslung von Würstchen und Steaks sucht, sollte einmal gegrillten Fisch probieren. Die Süß- und Salzwassertiere sind eine schmackhafte und leicht verdauliche Bereicherung.

Fisch ist gesund! Dafür sorgt neben hochwertigem Eiweiß vor allem der hohe Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen. Zudem ist Seefisch die einzig verlässliche natürliche Quelle für das lebenswichtige Jod. Viele Fischarten sind zudem fettärmer als Fleisch. Fisch ist grundsätzlich sehr empfindlich und kann beim Grillen leicht zerfallen. Für die Zubereitung ganzer Fische eignet sich daher am besten ein Fischkorb. Wer den Fisch direkt über der Glut grillen möchte, sollte die Grillstäbe mit etwas Öl einpinseln. Auch fettarme Fische müssen vor und während des Grillvorgangs mit Öl bestrichen werden, um nicht am Gitter haften zu bleiben oder auszutrocknen. Fischarten in Europa mit verhältnismäßig fettem, festem Fleisch sind Forelle, Lachs, Hering oder Makrele. Sie bleiben beim Grillen saftig und aromatisch. 



Und was ist mit Gemüse? Vegetarisches Fingerfood für den Grillrost
Vegetarische Häppchen laufen meistens als Beilagen zu Grillsteak & Co. Dass sie auch zur Hauptsache werden können, ist vielen Menschen noch nicht bekannt. Fleischloses Grillen muss durchaus nicht langweilig sein oder fad schmecken! Viele gegrillte Gemüse, Früchte oder Käsearten schmecken genauso lecker, wie gegrilltes Fleisch und lassen sich auch wunderbar mit Fleischgerichten kombinieren.  (Vorausgesetzt, es gelingt zuvor die Herren der Schöpfung  kurz vom Grill abzulenken, um das vegetarische Grillgut auflegen zu können… LoL).
Besonders einfach gelingt die vegetarische Überzeugungsarbeit bei gegrillten Kartoffeln, Tomaten oder Bananen und Platanos (bei uns in der Karibik)




Le Dessert - Süßes Finale - Obst auf dem Grill
 Zu den vegetarischen Häppchen aus der Glut gehören nicht nur herzhaftes Gemüse sondern auch süße Früchte. Besonders als Dessert serviert, ist gegrilltes Obst der krönende Abschluss eines gelungenen Grillfests. Im Grunde eignet sich jede Obstsorte mit festem Fleisch für den Rost. Auf überreife Früchte sollte man lieber verzichten, da das Obst auf dem Grill noch weicher, saftiger und süßer wird. 



Ein Beispiel - gegrillte Fruchtspieße
Farbenfroh und besonders aromatisch wird der Nachtisch, wenn Stücke von Äpfeln, Birnen, Pfirsichen oder Aprikosen in Fruchtsaft oder Alkohol eingelegt und anschließend abwechselnd auf Spieße gesteckt werden. Zum Würzen eignen sich Vanille, Ingwer, Zimt, und man höre und staune -  Nelken, rosa Pfeffer oder Chili.
Wer wenig Zeit hat, legt ganze Bananen einfach ungeschält auf den Rost und wartet, bis ihre Schale braun ist - dann sind die Früchte in der Regel gar.  Auch Äpfel können - in Alufolie eingewickelt - mit auf den Rost kommen.
Etwas exotischer wird das Dessert-Grillen mit frischer Ananas oder Baby-Bananen, die geschält und in Scheiben geschnitten in eine Grillschale aus Alu gelegt werden. Das mit einer Marinade aus Honig und Margarine oder Butter bestrichene sowie mit etwas roter Chili eingeriebene (für diejenigen, die es gerne pikant mögen). Aber Achtung - Obst lässt man höchstens zwei bis drei Minuten von jeder Seite grillen.
Karibische Variante: Auch Rum-Früchte kann man ohne weiteres auf dem Grill zubereiten. Das Obst wird zunächst für drei bis vier Stunden in etwas Rum und Zucker eingelegt. Die gut abgetropften Früchte gibt man in einem gut verschlossenen Alu-Päckchen mit auf den Grill.
Bananenblätter eignen sich nicht nur zum einwickeln von Fleisch sondern auch zum Einwickeln von Obststücken, denn sie schützen das Grillgut vor dem Austrocknen und verleihen ihm eine leichte Teenote. Die Bananen - Blätter sind in Europa heute tief gefroren in vielen Asia-Läden erhältlich. Zum süßen Finale aus dem Bananenblatt passt sowohl eine Kugel Vanilleeis als auch ein Schoko-Dip, den man in der Restglut schmelzen kann.
Gemäß dem Genießer-Spruch "Käse schließt den Magen" lassen sich auch marinierter Halloumi und Feta gut mit Obst auf Spieße aufreihen und zum Nachtisch servieren.

Fast zum Schluss noch etwas Psychologie - Wann ist ein Mann ein Mann? Beim Grillen !!  Lol
Es ist das Paradoxon des weltweiten Sommers: Während Männer in der Regel das ganze Jahr über dem heimischen Herd fernbleiben, sind sie angesichts lauer Sommerabende beim Grillen kaum zu halten: Sie werfen den Grill an, belegen ihn mit Würstchen und gebärden sich als streitbare Experten für das perfekt gegarte Steak oder die sachgemäß gebräunte Wurst. Aus kulinarischen Laien werden am Gartengrill echte Nerds!

Die männliche Leidenschaft am Spiel mit dem Feuer inspiriert deshalb selbst Wissenschaftler zu soziologischen Studien oder Abhandlungen zur „kriminalistischen“ Motivforschung. So meint man in gelehrten Kreisen, dass der Grill den Jäger im Mann und damit seine Urinstinkte weckt. Durch das Hantieren mit dem offenem Feuer und rohem Fleisch wird das Grillen als besonders männlich und archaisch empfunden. Dementsprechend einfach und klar sind die Vorlieben der Männer: Wurst und Fleisch in allen Variationen. Gemüse, sei es als Salat auf dem Teller oder gar ein Maiskolben auf dem Grill, ist lediglich nette Dekoration und damit also eher Frauensache. Aber mal ehrlich – auch die Frauen haben lieber ein gutes Stück Fleisch als einen goldbraunen Maiskolben.



Zum Schluss noch wenige Grilltips!

  • Der Abstand zwischen Glut und Rost darf nicht zu eng sein. Eine Handbreit sollte es sein, empfiehlt die Ernährungsexpertin. „Bei Fisch kann es sogar noch mehr sein, weil der zarter ist als Fleisch." So lasse sich verhindern, dass das Grillgut verbrennt.
  • Alle Stellen, die aus Versehen doch verkohlt oder angebrannt sind, werden am besten abgeschnitten und nicht mitverzehrt. Das passiert leicht, wenn Fett oder Soße in die Glut tropft, dort verbrennt und sich Rauch entwickelt. Dann besteht die Gefahr, dass zum Beispiel Benzpyrene entstehen. Sie gehören zu den polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAKs), die als krebserregend gelten.
  • Fleisch, Fisch oder Gemüse darf erst auf den Grillrost, wenn die Kohle wirklich durchgeglüht ist und keine Flammen mehr zu sehen sind. „Erst dann ist der Grill heiß genug und hat eine gleichmäßige Wärme"
  • Kassler, Schinken oder Wiener Würstchen haben auf dem Grill nicht zu suchen. Das Nitrit aus dem Pökelsalz verbinde sich mit dem in den Lebensmitteln enthalten Eiweiß.. Daraus können krebserregende Nitrosamine entstehen.
  • Beliebt ist oft die Bierdusche für das Grillgut. Das mag zwar den Geschmack verbessern, gesund sei es aber nicht. Denn alles, was neben dem Steak in die Glut tropft, verraucht dort. So gelangen Aschepartikel ans Fleisch, und auch PAKs können so entstehen
weitere Fotos
argentinisch Grillen
Churrasco für zuhause

Asado fiesta

Churrasco


So, nun hoffe ich das sie wieder was neues erfahren haben und ganz ohne Eigenwerbung geht es nun mal nicht. „La Casa de Norma“ in Las Galeras ist eigentlich ein karibisches Grillrestaurant. Denn wir produzieren praktisch alles auf den Grill, auf der Parilla, auf dem Fugon oder im Erdofen. Wer Lust und Laune auf Gegrilltes an seinem karibischen Ferienort Las Galeras auf der Halbinsel Samana hat, der kann sich bei uns zu einem Grillvergnügen der karibischen Art anmelden. Näheres dazu finden sie in diesem Blog.

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Küchenkunde: Indianisch - karibisch kochen oder die Kreolische Küche

Haben Sie eigentlich gewusst, dass Mais, Bohnen, Tomaten, Kartoffeln und sogar einige der Zubereitungsarten indianischen Ursprungs sind?

Wenn wir Tomatensoße essen, denken wir an die italienische Küche. Bei Kartoffeln mit Bohnengemüse kommt man nicht auf den Gedanken, dass man gerade Indianisch isst. Und doch ist es so. Denn Tomaten, Kartoffeln und Bohnen stammen von den Indianern.

Hispaniolas ehemalige Indianergebiete

Wir verdanken den Indianern fast die Hälfte unserer heutigen Nutzpflanzen, die wir auf Feldern und in Gärten anbauen, denn über 60% der heute auf der Erde verzehrten Lebensmittel sind Produkte von Pflanzen, die einst und noch heute von den Indianern domestiziert wurden.

Die Kartoffel, von der die Hochlandindianer über 600 Sorten anpflanzten, hat mehr Reichtum nach Europa gebracht, als alles Gold, das die Spanier den Indianern raubten. Nebst der Kartoffel kamen durch die Indianer auch Kürbisse, der Paprika und die Zucchini zu uns. Und selbst das zweitwichtigste Getreide der Welt - der Mais - verdanken wir den Indianern. Das bei uns so beliebte Popcorn stammt von den Indianern.

Ein Kulinarischer Inselspaziergang
In der Karibik spiegeln sich die historischen Begebenheiten in ihrer Küche wider, wie es kaum in einer anderen Region der Fall ist. Die karibischen Inseln waren vor ihrer Entdeckung durch die Europäer von Indianerstämmen, den Arawak und den Kariben, besiedelt. 1492 ging Kolumbus in der Karibik an Land. Damit begann die Besiedelung der Karibik durch europäische Kolonialmächte wie England, die Niederlande, Frankreich, Spanien und Dänemark. Die bisher indianische Küche vermischte sich mit den Einflüssen von Europa. Nachdem die Urbevölkerung beinahe ausgerottet worden war, wurden zahlreiche Sklaven aus Afrika eingeschifft, die ebenfalls ihre lokalen Rezepte und Gerichte auf die Inseln brachten. Aber kulinarische Spuren haben die indianischen Ureinwohner hinterlassen. Ein Blick in die Insel Küchen lässt mehr als erahnen, auf welcher der Inseln sich die englischen, spanischen, französischen oder niederländischen Kolonialmächte niedergelassen haben.

Im 19. und 20. Jahrhundert kamen dann typische Gerichte aus Indien wie Currys, Chutneys, Relishes und Reisgerichte hinzu, da man die Arbeitskräfte für die Plantagen vor allem aus Indien heranschaffte. Die heutige karibische Küche vereint deshalb ganz multikulturelle Zutaten und Gerichte aus Indien, Afrika, dem alten Europa und der indianischen Küche.

Das azurblaue Meer um die Inseln bietet eine reiche Palette von Fischen und Meeresfrüchten an und die tropische Flora eine Fülle von exotischen Früchten, die in der karibischen Küche Verwendung finden. Die Süße der Mango, sämige Avocados, ein Schuss Kokosnuss oder die Kombination von Limetten und Knoblauch - die karibische Küche versteht es wie keine andere, exotische Früchte wie Passionsfrucht oder Papaya in die Zubereitung von Hauptgerichten einfließen zu lassen.

Alles Banane
Mehl- oder Gemüsebananen, Kochbananen werden sie genannt, und wie es der Name schon verrät, schmecken sie ungekocht nicht. In der Karibik serviert man sie in allen Variationen - gebraten, frittiert, gekocht oder gegrillt.

Himmlische Früchte – die Mango
Freunde der Mango freuen sich über die unglaubliche Vielfalt der süß-aromatischen Frucht. Es gibt über 30 verschiedene Sorten. Aus den noch grünen Mangos wird z.B. Mango-Chutney hergestellt. Die pikante Beilage für würzige Fleischgerichte und vieles mehr.

Wurzeln und Knollen zum Beispiel Yucca - das «Brot» der Karibik
Ein großer Teil des Gemüseangebots wächst in der Karibik unter der Erde: Yucca war das Hauptnahrungsmittel der karibischen Indianer. Die stärkehaltige Knolle wird ähnlich wie Kartoffeln zubereitet. Gekocht und gewürzt mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss und zum Beispiel Limettensaft wird sie zur leckeren Beilage.
Die geernteten Wurzelknollen der Yucca enthalten Blausäure und sind roh giftig. Gekocht aber ist das stärkehaltige Gemüse ein beliebtes und preiswertes Grundnahrungsmittel in der Karibik, Südamerika, Afrika und in Asien. Aus Yucca wird auch Mehl hergestellt, welches man bei einer Glutenunverträglichkeit als Ersatz verwenden kann. Bei der Herstellung von Yucca-Mehl entsteht als Nebenprodukt das Tapioka-Mehl (Stärke). In Europa findet man es vor allem in Asia-Läden.

Bija oder Annattosamen
Aus den roten, dreieckigen Annattosamen wird das Annattoöl gewönnen, mit dem sich einst die Indianer einst die Haut zum Schutz vor Insekten und der sengenden Sonne einrieben. Heute werden die Annattosamen als Gewürz verwendet, sie sind wesentlicher Bestandteil der karibischen Würzmischung sofrito. Zusammen mit cilantro (langer Koriander), grünen Pfefferschoten, Zwiebeln, Knoblauch, Oregano und Tomaten verleiht der „karibische Safran“ vielen kubanischen und puertoricanischen Gerichten einen typischen Geschmack.

Reis und Bohnen
Reis mit Erbsen oder roten Bohnen wird auf allen Inseln zubereitet. Auf Jamaika kocht man den Reis und die Erbsen in Kokosmilch; auf Kuba werden Reis und schwarze Bohnen unter dem Namen Moros y cristianos (Mohren und Christen) serviert. Gibt man noch Gemüsebananen, Schweinefleisch, Maniok und Süßkartoffeln dazu, hat man eine „Bandera Dominicana“ vor sich, das Nationalgericht der Dominikanischen Republik. Die Farben des Gerichts repräsentieren die Landesfarben.

Brotfrucht
Die Brotfrucht punktet zwar nicht mit herausragendem Eigengeschmack, lässt sich aber gut gewürzt für die Zubereitung vieler Gerichte verwenden und ist ein sättigendes Grundnahrungsmittel. Die Frucht war auch Auslöser für die legendäre Meuterei auf der Bounty, denn Kapitän Bligh gönnte das kostbare Trinkwasser nur seinen Brotfruchtschößlingen, denen die Expedition in die Südsee galt, und verweigerte es seiner Mannschaft.

Fleisch
Auf Jamaika werden Jerkchicken (pikant marinierte Hühnerschenkel) und Jerkporc in Jerktonnen (Ölfässern) gegrillt. In der traditionellen Variante der afrikanischen Sklaven, die vor den englischen Kolonialherren in die Wälder geflohen waren, wurden die Fleischstücke gewürzt, in Gemüsebananenblätter eingewickelt oder in einem mit glühend heissen Steinen ausgelegten Erdloch gegart.

Fisch, Schalentiere und Meeresfrüchte
Die Nähe zum Meer bedingt, dass Fisch und Schalentiere fast überall eine wesentliche Rolle spielen. Weit verbreitet ist gesalzener Fisch (Bacalao), früher ein typisches Essen für Bauern und Sklaven.

Typische Gewürze 

Neben einheimischen Gewürzen wie Piment und Langer Koriander (cilantro) spielen Muskatnuss und Ingwer eine große Rolle. Weit verbreitet sind auch Nelken und Zimt. Als besonderes Kennzeichen der karibischen Küche gilt aber die Verwendung zahlreicher scharfer Chilis. Ostindische Einflüsse haben zur Einführung von Relishes und Chutneys als Beilage zur Reisgerichten und zu Currys geführt. Die bekanntesten indischen Gewürzmischungen, die in der Karibik verwendet werden, sind masala aus Koriander, Anis, Nelken, Kumin, Senf, Bockshornklee und Kurkuma und garam masala aus Koriander, Anis, Nelken, Fenchel, Kumin, Kardamom, Sesam, schwarzem Pfeffer, Zimt, Muskat und Lorbeer. Weitere typische Würzzutaten sind grüner Pfeffer, Zwiebeln, Knoblauch und eine Paste aus Tomaten.

Saucen und Marinaden
Eine verbreitete karibische Würzsauce heißt Sofrito und besteht aus Pfeffer, Kräutern, Pflanzenöl und Bija. Man unterscheidet Sofrito rojo aus roten Gemüsepaprika und/oder Tomaten und Sofrito verde aus grünen Parika. In der Dominikanischen Republik werden die meisten Hauptgerichte entweder mit Sofrito oder mit der Kräuter- und Gewürzmischung Adobo gewürzt. In Kuba ist Adobo dagegen eine Marinade für Fleisch, die Orangen- oder Limettensaft enthält. Eine Würzsauce aus Bitterorangen (Naranja Agricole) heißt hier mojo
In der französisch beeinflussten Karibik wird zu Fisch, Meeresfrüchten und Geflügel bei Tisch eine Sauce Chien (Hundesauce) gereicht, die ziemlich scharf ist und vor allem aus Gemüse (ohne Hund) besteht. Eine scharfe Sauce auf der Basis von Essig heißt hier Picklese. In der gesamten Karibik werden scharfe Öle verwendet, für das Chilischoten in verschiedene Öle eingelegt werden.

Indianische Arbeits- und Kochgeräte
Das bekannteste, wichtigste und am meisten verbreitete Arbeitsgerät, das alle indianischen Völker bei der Zubereitung von Speisen benutzten, war der Mörser. Mit dem haben sie vor allem Samen und Körner von Wild- sowie Kulturpflanzen, aber auch gedörrte Früchte, getrocknetes Fleisch und getrockneten Fisch zerrieben, zerstampften oder zermalmten. Die älteste Form des Mörsers bildet die Kombination von Manos (Stössel) und Metates (Mulde), die schon von alters her bei der Zubereitung von Nahrungsmitteln eine große Rolle spielte. Metates sind flache gewölbte, Steine, auf denen mit ovalförmigen, kleineren Steinen, sog. Manos, die Esswaren zerrieben und zermalmt wurden.

Ja der Henry ist wieder mal schuld - sorry! Das Wichtigste hätte ich ja fast vergessen. Denn ein anderes und wichtiges Gerät ist auch heute aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Der Grill, das Barbecue ist eine Erfindung der Indianer gewesen. Hier auf Hispaniola / dominikanischer Teil heißt das noch heute barbacoa. Stellen sie sich vor es gäbe keinen Gartengrill? Das wäre doch eine esstechnische Katastrophe – also danke, liebe Indianer – ihr habt kulinarisch die Welt verändert. Apropos Grill – ich werde an dieser Stelle die verschiedenen Grills etwas näher vorstellen, denn es gibt weit mehr als den üblichen Baumarktgrill mit Gas oder Holzkohle. Und da bei euch in Europa die Grillsaison definitiv zu Ende ist, freuen wir uns. Denn wir grillen das ganze Jahr und wer Lust auf ein eine Woche lang mariniertes und dann gut gegrilltes Jercporc hat, der kommt zu Norma und mir und bekommt hier etwas ganz Besonderes für sein Geld. Buen provece!


Quellen: Betty Bossy, ichkoche.at, wikipedia


Dienstag, 25. Oktober 2011

Wo und wie finde ich „La Casa de Norma“ in Las Galeras?

Da kommen plötzlich Menschen und die haben Hunger! Hunger auf Dominikanische Spezialitäten oder auf Kreolische Küche. Mit Taino Küche können sie bis jetzt weniger anfangen, was verständlich ist, denn Taino Küche gibt es eigentlich gar nicht mehr. Warum bietet man sie überhaupt an? Weil sie ein Projekt ist.


Tainos waren einst Ureinwohner auf der Insel Hispaniola nebst Arawaken, Siboney und womöglich noch anderen Indianerstämmen. Diese Indianer wurden zu Kolumbus Zeiten von seinen Gefolgsleuten und deren Nachfahren schlicht ausgerottet. Es geht also um eine ursprüngliche aber durch den Lauf der Zeit verlorengegangene Küche, die sich in Fragmenten bis in die heutige Zeit gerettet hat.

In einem extra Beitrag werde ich auf diese Thematik ausführlich eingehen. Jetzt geht es aber darum, das man „La Casa de Norma“ überhaupt findet, denn die ist nicht ausgestorben, ganz im Gegenteil. „La Casa de Norma“ entsteht erst richtig. Es handelt sich dabei um ein Projekt im Aufbau. Da wir hier auf der Halbinsel Samana leben geht alles seinen gemütlichen karibischen Gang.

Gäste die jetzt bereits kommen, erleben das Projekt in seiner Anfangsphase und dazu gehört noch viel Improvisation. Wir haben Zeit und bekanntlich wurde auch Rom nicht an einem Tag erbaut.

Damit man uns aber findet, hier ein Las Galeras Ortsplan mit der „Casa de Norma!“ klicken sie auf den Ortsplan!



Grundlegendes zum Genuss unseres Angebotes:

Wir kochen für sie ab 4 Personen. Ausnahmen bestätigen die Regel. Maximal bekochen wir bei normalen Events 10 Personen – mehr Platz haben wir im Moment noch gar nicht. Ab Dezember 2011 werden wir hoffentlich voll einsatzfähig sein.

Das Basisangebot ist ein dominikanisches Dreigangmenü  nach Absprache ab 700 Pesos pro Person – bestehend aus:

Suppe oder Vorspeise, Salat
Hauptgang
Dessert oder Früchtebouquet

Die Getränke werden nach vorheriger Absprache separat berechnet.

Je nach Wunsch und Art der Zubereitung variiert der Preis nach oben

  • Edelfische und Fischfilet – Menü ab 900 Pesos pro Person
  • Meeresfrüchte Menü je nach Wunsch  - ab 900 Pesos pro Person
  • Langusten und Schalentiere Menü – 700 Pesos pro Pfund Schalentiere pro Person – normal sind 1,5 bis 2 Pfund
  • Jerkporc mit verschiedenen Beilagen ab 700 Pesos pro Person (1 Woche Reservation im voraus)  
  • Kreolisch - Vegetarisches Menü 700 Pesos pro Person
  • Pollo / Huhn Menü ab 500 Pesos pro Person
  • Fleisch Menü vom heißen Stein (3 Sorten verschiedenes Fleisch) mit speziellem Gemüsearrangement, Beilagen ab 900 Pesos pro Person
  • Fondue Creole (verschiedene Meeresfrüchte und Fischfilet) ab 1200 Pesos pro Person

Abholen  - und Bringservice innert Las Galeras mit Auto 100 Pesos pro Person und Fahrt (ab 4 Personen)
Abholen  - und Bringservice von auswärts nach Absprache
Übernachtungsmöglichkeiten in Las Galeras mit Abholen  - und Bringservice je nach Absprache

Kurzfristige Reservationen nehmen wir gerne per Telefon entgenen:

Marisol Balbuena (Norma) - 829 58 49 842 espaniol
bernd Appel (Bernardo) - 809 815 8761 aleman, english, espaniol


ansonsten funktioniert das bestens per E Mail - auch wegen genauer Menüabsprachen, Timing, Rahmenprogramm, eventell Übernachtung,ect:


bonitadesign@gmx.de




Stand Oktober 2011

Sonntag, 23. Oktober 2011

Karibische Früchte und Gemüse

Hier bei "La Casa de Norma" geht es um Dominikanische, Kreolische und um die Taino Küche. Dazu braucht man die entsprechenden Produkte. Eigentlich wächst hier ja alles, was man dazu braucht. Aber was ist eigentlich was? Ich wollte das Rad jetzt nicht neu erfinden, aber ich habe mir gedacht, das es eine gute Idee ist, den Lesern poco a poco diese Produkte vorzustellen. Ich beginne also mit einer Liste von Feldfrüchten und Pflanzen, die hierzu verwendet werden.

Danach werde ich versuchen, auch auf die verschiedenen Zubereitungsarten einzugehen und so entsteht hier eine Art Datenbank, die hoffentlich für den Leser spannend ist und die er auch selber nutzen kann, um zuhause zu experimentieren. Das soll klar dazu animiert, selber mal bei uns vorbei zu kommen und das ganze life zu testen. Denn wir arbeiten fast ausschließlich mit diesen Produkten und versuchen dabei, so authentisch wie möglich zu bleiben.

Diese liste ist ein Anfang und ich werde sie ständig erweitern. Ein zweites Bestreben ist es, so viel wie möglich dieser Produkte im eigenen Garten anzubauen.  Wenn alles klappt, wird man alsbald mal eine Vielzahl dieser Lebensmittel life bewundern können. Aber das braucht bekanntlich Zeit und davon haben wir in der Regel genug. Das ist ein Teil des Konzepts von „La Casa de Norma“.


Ananas – Pinia

Das bemerkenswerteste an der Frucht ist das Bromelin, ein eiweiß spaltendes und somit verdauungsförderndes Ferment, das allerdings nur in der Frischfrucht seine Wirkung entfaltet und daher für Menschen mit empfindlichem Magen besonders bekömmlich ist. Frische Ananas sind nicht nur ein kulinarischer Genuss, sondern sie unterstützen auch eine gesundheitsbewusste Ernährung. Ananas enthält als einzige Frucht in konzentrierter Form das Enzym Bromelin, das im Magen eiweißspaltend wirkt und somit die Verdauung fördert. Daneben enthalten Ananas Vitamin A und B, Calcium und wenig Kalorien. Die Ananas ist gut für eine straffe Haut und für ein festes Bindegewebe und beugt frühzeitiger Faltenbildung vor. Eine frische Ananas enthält mit 56 kcal wenig Kalorien, dafür aber viel Vitamin A und reichlich Vitamin C. Neben einem hohen Fruchtsäuregehalt sind auch wertvolle Mineralstoffe wie Eisen und Kalzium in beachtlichen Mengen enthalten. Die Ananas gehört zu den Bromeliengewächsen. Die Ananaspflanze besteht im Wesentlichen aus einer großen Blattrosette mit bis zu 90 cm langen und etwa 6 cm breiten Blättern mit scharfer Spitze und meist auch Randstacheln. Aus der Mitte der Rosette treibt nach 15 - 22 Monaten die fleischig werdende Blütenachse. Diese entwickelt sich zu einer 1 - 4 kg schweren, warzig - schuppigen Schein - und Sammelfrucht, eben unserer Ananas. Je ausgeprägter die Schuppen der nicht essbaren Schale, desto aromatischer ist die Frucht. Das Fleisch ist saftig, gelb bis rötlich und besitzt einen köstlichen Duft und Geschmack. Die holzige Mitte ist nicht essbar.

Ananasanbau wird plantagenmäßig betrieben, teils in Glashäusern, teils in freier Natur. Freiluftanbau, der in den meisten afrikanischen Ländern üblich ist, bringt wesentlich widerstandsfähigere Früchte. Sie benötigen allerdings länger zur Reife und sehen nicht so gleichmäßig schön aus. Die Frucht der Ananaspflanze ist die aus der Mitte der Blattrosette austreibende, fleischig werdende Blütenachse, die sich zu einer 1-4 kg schweren, schuppigen Frucht, entwickelt. Das köstlich duftende Fruchtfleisch reifer Ananas ist gelb und saftig, der Geschmack süß-säuerlich.

Die Ananas wurde 1493 von Christoph Kolumbus auf Guadeloupe, Westindische Inseln, entdeckt. Die wichtigsten Anbauländer sind heute Brasilien, die Hawaii-Inseln, Indien, Indonesien, Mexico, die Philippinen, Thailand und Vietnam. Die Hauptlieferanten für Deutschland sind Costa Rica, die Dominikanische Republik, die Elfenbeinküste, Ghana, Honduras und Kenia. Das ganze Jahr über herrscht ein ausreichendes Angebot auf dem Markt.           

Avocado - Aguacate


Avocados gehören zur Familie der Lorbeergewächse (Lauraceae) und sind immergrüne Bäume mit einer Höhe bis zu 20 m, die in den feuchtwarmen tropischen Regenwäldern Zentralamerikas beheimatet sind und ihre Blätter nur kurz in Trockenperioden oder während der Blütezeit verlieren können.
Aus den sehr kleinen, gelblichen bis grünlichen Blüten entwickelt sich eine birnenförmige, ovale oder rundliche, 8 - 30 cm große Beerenfrucht (keine Steinfrucht, weil der Samen ohne weitere Schutzhülle im Fruchtfleisch liegt!). Die Oberfläche ist hellgrün bis sehr dunkelgrün (fast schwarz), glatt oder gerippt, meist dünn und manchmal mit kleinen gelben Punkten gesprenkelt. Das grünliche bis sattgelbe Fruchtfleisch ist mild und butterartig mit einem nussähnlichen Geschmack. Der einzelne Samen ist rund oder konisch, 5 - 6 cm groß, sehr hart und schwer, dunkel glänzend und von zwei sehr dünnen Samenhüllen umgeben, aus denen er sich leicht herauslösen lässt.

Die aus dem Gebiet des südlichen Mexiko stammende Avocado wurde vor der Entdeckung Amerikas von den Indianern Mittel- und Südamerikas bereits tausende Jahre zwischen Peru und Mexiko kultiviert. Die Azteken nannten die Frucht aoacatl und sie wird in Gebieten Mexikos, in denen sich die alten Bezeichnungen erhalten haben, noch heute ahuacatl genannt. Bäume heißen dort übrigens quahuitl und Avocadobäume daher ahuacaquahuitl.

Spanische und portugiesische Seefahrer brachten die neu entdeckte Frucht zuerst auf die Westindischen Inseln, dann weiter nach Mauritius und Indien (wo sie sich aber wegen der lokalen Vorliebe für süße Früchte nicht durchsetzte) bis auf die Philippinen, Malaysia und Singapur. In die heute für uns bedeutenden Anbauländer Israel und Südafrika kamen Avocados allerdings erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Seit wenigen Jahren gibt es auch in Neuseeland ein großangelegtes Förderungsprogramm für den Anbau von Avocados mit dem Ziel, einer der Hauptlieferanten dieser Frucht zu werden.

Batate

Bataten oder Süßkartoffeln sind ausdauernde, auf dem Boden buschig dahinkriechende Pflanzen, deren fleischige Wurzelstöcke sich zu kartoffelartigen Knollen verdicken. Eine Verwandtschaft mit der Kartoffel oder der gleichfalls im Boden Knollen bildenden Topinambur besteht aber nicht. Das Innere der rundlich-spindelförmigen Knollen ist leicht mehlig, weißlich oder gelblich bis rot überlaufen und hat einen süßlichen Geschmack. Der süßliche Geschmack der Bataten oder Süßkartoffeln ist auf ihren hohen Gehalt an Zucker zurückzuführen. Darüber hinaus speichert die Knolle vor allem Stärke (Batatenstärke, Süßkartoffelstärke).

Die Heimat der Batate ist Mittel- und Südamerika. Der Anbau erfolgt in fast allen wärmeren Ländern der Tropen, Subtropen und gemäßigten Zonen der Erde. Der größte Bataten-Produzent der Welt ist China. Bataten werden während des ganzen Jahres angebaut und geerntet. Das größte Angebot auf den bundesdeutschen Märkten fällt in die warme Jahreszeit. Bedeutende Lieferanten sind Brasilien und Israel.

Rotfleischige Bataten gelten im Hinblick auf Kocheigenschaften und Aroma als die besten.

Üblich ist die folgende Zubereitung: Bataten waschen, schälen, mit der Gabel mehrfach anstechen, mit Öl einreiben und in Folie backen oder mit Schale im Ofen garen. So zubereitet, sind Bataten eine vorzügliche Beilage zu Fisch und Fleisch, besonders Wild.

Brotfrucht

Brotfruchtbäume gehören zur Familie der Maulbeergewächse (Moraceae), können bis zu 26 m hoch werden und eine Unzahl von kleinen, gelblichen bis bräunlichen Blüten tragen. Die Früchte haben eine raue, warzige, anfangs grünliche und mit zunehmender Reife gelbliche bis bräunliche Schale und - ausgenommen die wildwachsenden Formen - wenige bis keine Samen.
Die kugel- oder eiförmigen Früchte haben eine Länge von 9 - 45 cm, einen Durchmesser von 5 - 30 cm und ein Gewicht von 300 - 3000 g. Brotfrüchte werden bei zunehmender Reife sehr weich, haben eine dünne, essbare Schale und ein weißliches bis gelbliches, cremiges Fruchtfleisch, das nach Brot oder gerösteten Kartoffeln schmeckt.

Brotfrüchte stammen ursprünglich aus dem polynesischen Raum und wurden von den damaligen Ureinwohnern bis nach Hawaii verbreitet. Anfang des 17. Jahrhunderts wurden Brotfrüchte erstmals von europäischen Seefahrern auf Tahiti beschrieben.

Während einer Hungersnot in Jamaika um 1780 ersuchten Plantageninhaber den englischen König George III um die Erlaubnis, samenlose Brotfruchtbäume importieren zu dürfen um die Sklaven auf ihren Plantagen ernähren zu können. Von Jamaika aus verbreitete sich die Brotfrucht auf die anderen westindischen Inseln sowie nach Mittelamerika.

Banane – Ginea - botanisch: Musa paradisiaca

Bananen haben eine Menge zu bieten. Viele Balaststoffe, sehr wenig Natrium, dafür einen hohen Gehalt an Kalium. Dazu Kalzium, Eisen, Fluor, Magnesium, Mangan, Selen und Zink. Außerdem die Vitamine der B - Gruppe, sowie Vitamin A, C, und E. Sie sind leicht verdaulich, besonders für Kleinkinder, sowie als Roh- und Diätkost geeignet.

Die Bananenpflanze ist eine großblättrige, meist 6 - 8 Meter hohe Staude, ein Scheinstamm bestehend aus Blattstielscheiden. Jede Pflanze bildet nach höchstens 9monatigem Wachstum einen großen Blütenstand aus mehreren Reihen rotvioletter Blüten, die sich nach und nach von oben nach unten öffnen. Aus jener Blütenreihe entwickelt sich eine "Bananenhand", insgesamt 6 - 19 Hände mit jeweils 10 - 20 Bananen oder "Fingern" (arab. banan = Finger). Der ganze Fruchtstand ist mit 80 - 150, manchmal auch wesentlich mehr "Fingern" bis 40 kg schwer.

Botanisch sind Bananen Beerenfrüchte. Ihre charakteristische leichte Krümmung entsteht dadurch, daß jede Einzelfrucht anfangs nach unten wächst und sich später hormonbedingt, innerhalb weniger Tage, zuerst nach außen und dann nach oben dreht, dem Licht entgegen.

Kochbanane - Platano

Kochbananen sind aus Kreuzungen zwischen Obstbananen und samenhältigen Bananen entstanden. Sie haben sehr lange (bis 40 cm) und dicke Früchte, sind kantiger als Obstbananen, haben eine grüne Schale und ein festes, nicht süßes sondern sehr stärkehaltiges Fruchtfleisch.
Im Handel spielen Kochbananen eine sehr geringe Rolle obwohl sie mit 80% der Gesamtproduktion von Bananen weltweit gesehen eine viel größere Rolle als die Obstbananen spielen. In den Anbauländern spielen die Kochbananen eine ähnliche Rolle wie bei uns die Kartoffeln und werden in allen möglichen Variationen verwertet. Vor allem in der afrikanischen Küche sind Kochbananen ein ganz wesentlicher Bestandteil.

Chinola, Passionsfrüchte oder Maracuja

Passionsfrüchte oder Maracujas sind reich an Vitamin C, Eiweiß und Niacin. Der Saft soll schlaffördernde sowie blutdrucksenkende Wirkung haben.
Die zur Familie der Passionsblumengewächse (Passifloraceae) gehörende Passionsfrucht ist eine mehrjährige, rebenartige Kletterpflanze die pro Jahr etwa 5 - 7 m lange Ranken ausbilden kann und insgesamt eine Länge von bis zu 80 m und eine Höhe von bis zu 10 m erreichen kann; der kommerzielle Anbau erfolgt in weinähnlichen Kulturen. Die immergrünen, fein gezahnten, dreilappigen, 7 - 20 cm großen Blätter sind oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits stumpf grünlich gefärbt. Aus den einzeln stehenden, wohlriechenden, 5 - 8 cm großen, an der Basis meist purpurroten und an den Spitzen meist weißen Blüten entwickeln sich die runden bis eiförmigen, 5 - 10 cm großen Früchte mit ihrer typisch glatten, wachsbehafteten, lederartigen, purpurfarbenen bis braunviolette Schale mit schwachen weißen Flecken.

Die Frucht enthält etwa 250 kleine, dunkelbraune bis schwarze, angenehm knusprig schmeckende Samen eingebettet in geleeartige, gelbe bis orange, fleischigen Saft enthaltende Samenbeutel. Sie weist einen sehr aromatischen, angenehm süß-säuerlichen Geschmack auf, der an ein Gemisch aus Pfirsichen,
Marillen, Erdbeeren und Himbeeren erinnert.

Passionsfrüchte stammen ursprünglich aus den Tropen Südamerikas, aus dem Gebiet zwischen Süd-Brasilien, Paraguay und Nord-Argentinien. Im 18. Jahrhundert wurden Passionsfrüchte nach Afrika und weiter nach Australien von wo sie gegen Ende des 19. Jahrhunderts auch bis nach Hawaii kamen.
Ihren Namen bekamen die Passionsblumengewächse übrigens von Jesuiten des 17. Jahrhunderts, die in der Pflanze Symbole für die Leiden Christis erkannten und sie daher Leidensblume (passio flora) nannten. Sie sahen in den dreigespitzten Blättern Lanzen, in den Ranken Geißeln, in den Blumengriffeln Nägel, in der Narbe einen Schwamm, in den Blütenbodenfäden eine Dornenkrone und in der Zentralsäule der Blüte einen Pfahl.

Chayote

Chayoten sind die Früchte eines ausdauernden, rauhaarigen, mit langen Ranken kletternden Kürbisgewächses. Inhaltsstoffe Chayoten sind äußerst kalorienarm. Neben den Mineralstoffen Kalium, Calcium und Eisen enthalten sie Kohlenhydrate, Eiweiß, Provitamin A und Vitamin C. Die reife Frucht ist in Form und Größe einer schlanken Birne ähnlich. Die dünne Schale ist grün bis gelblich gefärbt, wellig und weich bestachelt. Das Fruchtfleisch ist weiß oder grünlich und von neutralem, gurkenähnlichem Geschmack. Die Chayote besitzt einen einzigen Kern, der zwar genießbar ist, meist jedoch nicht mitgegessen wird.        

Chayoten stammen aus den Bergen Mexikos, Mittelamerikas und Brasiliens. Schon bei den Azteken waren sie als alltägliches Gemüse beliebt. Heute werden sie hauptsächlich in Westindien, Mittelamerika, Westafrika und im Mittelmeerraum angebaut. Importe dieser Früchte erreichen uns vorwiegend aus Brasilien (März bis Juni) sowie aus Costa Rica und Kenia (April bis Dezember). Da Chayoten einen klebrigen Saft absondern, ist es ratsam, sie unter fließendem Wasser zu schälen.

Chili

Chillies, Verwandte des Paprikas, sind die Beerenfrüchte eines bis 2 m hoch werdenden Nachtschattengewächses. Chilli-Früchte sind klein, nur 1-5 cm lang, schotenförmig, unreif grün, reif gelb, orangerot bis bräunlich. Der Capsaicin-Gehalt von Chillischoten ist bis zu 20 mal so hoch wie der von Gemüsepaprikaschoten. Weitere wesentliche Inhaltsstoffe der Chilli-Frucht sind Kohlenhydrate, Eiweiß, die Mineralstoffe Calcium und Eisen, Provitamin A und Vitamin C. Die Wirkung von Chillies ist sehr anregend, verdauungsfördernd und desinfizierend. Cayennepfeffer (getrocknete und gemahlene Chillie) soll bei Erkältungskrankheiten, Fieber und Verdauungsstörungen lindernd wirken.Im Unterschied zu den Schoten des Gewürzpaprikas sind Chillies nicht nur wesentlich kleiner, sondern auch viel schärfer. Der besonders hohe Gehalt an Capsaicin macht die Chillieschote so teuflisch scharf im Geschmack.           
Herkunft/Saison Chillies sind in Südamerika beheimatet. Spanische Entdecker brachten sie nach Europa. Anbau erfolgt heute in fast allen tropischen Gebieten Mittel- und Südamerikas, Afrikas, Indiens, Südostasiens, Chinas, und, in geringerem Umfang, in Süd- und Osteuropa. Chillies werden bei uns fast ausschließlich importiert, schätzungsweise geht man von 250 t im Jahr aus. Leider erfasst die Statistik Chillies und Gewürzpaprika zusammen, weshalb keine genaueren Angaben möglich sind.

Feige

Der Genuss von Feigen hilft gegen Verstopfung. Außerdem heißt es, dass sie die Konzentrationsfähigkeit und die Nerven stärken, für einen reibungslosen Stoffwechsel sorgen und schönes Haar, feste Fingernägel und tolle Haut verleihen sollen.

Guave

Guaven gehören zur Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae) und wachsen auf bis zu 12 m hohen, immergrünen Bäumen mit auffälligen Stämmen, bei denen sich die Rinde in Streifen gelöst hat und dadurch darunter der grünliche, gebeinartig aussehende Stamm sichtbar wird.

Aus den 2 - 3 cm großen, einzeln oder in kleinen Büscheln auftretenden weißen Blüten entwickeln sich die 5 - 10 cm großen, runden, länglich ovalen oder birnenförmigen Früchte mit einer dünnen, häufig rosa gefärbten, hellgelben Oberfläche, die bei Reife einen starken, süßlichen Geruch verströmen. Darunter befindet sich eine 3 - 12 mm dicke, weiße, gelbliche oder rosafarbene Schicht fein säuerliches bis süßliches, aromatisches Fruchtfleisch. Das Fruchtfleisch in der Mitte, die Pulpe, ist etwas dunkler gefärbt, saftig und enthält die meist gelblichen Samen.

Ingwer

Ingwer sind knollenartig verzweigte Wurzelstöcke, die bis zu 20 cm lang werden können und einen Durchmesser von ca. 3 cm haben. Außen sind sie beige oder hellbraun, innen hellgelb mit leicht faserigem Fruchtfleisch. Im Geschmack ist Ingwer würzig und brennend scharf. Ingwer wirkt als stoffwechselanregendes und kreislaufförderndes Mittel bei Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen, Blähungen und Koliken.
Seine Heimat sind die feuchtwarmen tropischen Regenwälder Ostasiens. Später wurde er in Indien als Gewürz und Heilpflanze kultiviert. Die heutigen Anbaugebiete sind Indien, Malaysia, China, Kenia und Brasilien.
Ungeschält hält sich eine frische Ingwerknolle mehrere Wochen im Kühlschrank. Geschälte Knollen sollte man mit trockenem Sherry übergießen, damit sie frisch und saftig bleiben.

Kokosnuss - Coco

Die Kokosnuss ist die Baumfrucht der Kokospalme (Arecaceae), die über die gesamten Tropen verbreitet ist. Die Kokospalme trägt zwischen 70 und 120 Nüsse pro Jahr und wird bis zum 30 Meter hoch. Die Nuss ist essbar und wird in der verschiedensten Arten zubereitet. Aus den grünen Nüssen wird das überaus gesunde Wasser als Erfrischung sehr geschätzt; es ist nicht mit Kokosmilch zu verwechseln. Das Wasser „Aqua de Coco" befindet sich im Inneren der Nuss; je reifer, desto weniger Flüssigkeit enthält sie und desto süßer ist das Wasser.
Kokosmilch wird gewonnen, indem man das Fruchtfleisch reibt oder im Mixer zerkleinert, die Raspeln mit heißem Wasser übergießt und anschließend durch ein Tuch presst. Die so entstehende weiße, dickliche Flüssigkeit wird als Zutat für viele gesalzene und süße Gerichte verwendet. Das getrocknete Kokos heißt Kopra und ist essbar, wird auch als Ausgangsstoff für die Gewinnung von Kokosöl, Kokosfett und Margarine genommen.

Die zähen, harten Faser, die die Kokosnuss umhüllen, werden für Matten und Teppiche, aber auch als Isoliermaterial verwendet. Die leeren Kokosnussschalen liefern noch hochwertigen Brennstoff, besonders als Holzkohle veredelt sind sehr begehrt.

Frische Kokosnuss kann geschält oder ungeschält, geraspelt oder in Stücken eingefroren werden, sie hält sich im Gefriergerät wegen ihres hohen Fettgehaltes allerdings nicht länger als einen Monat frisch.

Ein Patenrezept zum Öffnen der Nuss

Normale Version: Die Nuss wird meist im Mantel geliefert oder gekauft. Dieser umhüllt die Nuss 2 – 4 cm, erst darunter liegt die Nuss in ihrer harten Schale. Mit einer scharfen Machete hackt man am Stielansatz mehrere Scheiben oder 5 cm von der Schale glatt weg. Hat man eine frische grüne Coco kann man nun mit der Machete ein kleines Dreieck an der geöffneten Seite ausstechen und kann das Fruchtwasser der Coco wie aus einem Becher trinken. Reife Cocos haben eine braune und harte Schale und es braucht mehr Kraft, diese mit der Machete rundum zu lösen. Vorsicht, diese Arbeit ist gefährlich. Die Nuss freigelegte kann man nun mit der Machete aufschlagen und das reife, harte Fruchtfleisch mit der Machete lösen.

Europäische Version: Mit Hilfe von Hammer und Nagel zwei oder drei Löcher in die Kokosnuss schlagen, am einfachsten, geht das an den Grübchen (Keimporen oder Augen) unter dem Bart. Damit des Fruchtwasser sauber abläuft, gibt man die Nuss in ein Sieb und lässt sie austropfen. Fließt das Wasser nicht gleich aus, kurz mit einem Korkenzieher nachbohren.
Zum Öffnen der harten Schale empfiehlt es sich, die Nuss 15 bis 20 Minuten in den 200 Grad heißen Backofen zu legen. Dann springt die Schale von allein auf und kann mit kurzen Hammerschlägen gespalten werden. Nun lässt sich das Fruchtfleisch herausschaben. 

Kürbis (Riesenkürbis) 

Der Riesenkürbis ist eine kräftig rankende Pflanze. Ihre Früchte – botanisch
gesehen, sind es Beerenfrüchte – variieren in Größe und Färbung. Der Riesenkürbis besteht zu 95 % aus Wasser, enthält aber dennoch wichtige Inhaltsstoffe, nämlich Kohlenhydrate (Zucker), Eiweiß, Calcium, Eisen, Provitamin A, Vitamine der B-Gruppe und Vitamin C. Der Kürbis hat eine hohe diätetische Wirkung. Außerdem wirkt er harntreibend bei Nierenerkrankungen.
Sie können je nach Sorte gewaltig groß werden, bis zu einem halben Meter im Durchmesser und bis 75 kg schwer. Unter der ungenießbaren derben Schale liegt das weiche, saftige, zarte gelbe Fruchtfleisch, in dessen Mitte sich Fächer mit zahlreichen Kernen befinden.          

Der Riesenkürbis kommt ursprünglich aus Südamerika. Der Anbau erfolgt in fast allen Ländern der Welt. In Europa sind Frankreich und Griechenland beim Anbau führend. Der erwerbsmäßige Kürbisanbau spielt in Deutschland keine große Rolle. Die Inlandsernte geht von September bis November, in den Folgemonaten unterstützt durch bescheidene Importe aus südlichen Ländern.Kürbisse können, kühl und trocken gelagert, einige Monate aufbewahrt werden.

Koriander

Koriander, ein uraltes Gewürz- und Heilkraut, wird 30-60 cm hoch, seine Stängel tragen im unteren Teil gestielte Blätter, im oberen mehr fadenförmige. Von Juni bis August erscheinen die weißen bis rötlichen Blüten. Aus diesen entwickeln sich pfefferkorngroße, gelbliche bis bräunliche Früchte. Die ganze Pflanze besitzt einen unangenehmen Geruch; erst nach längerer Lagerung bekommen die reifen Früchte den eigenartig aromatischen Duft und den entfernt an getrocknete Orangenschalen erinnernden Geschmack. Duft und Geschmack des Korianders rühren von seinem Gehalt an dem ätherischen Korianderöl her. Mit diesem alten Heilkraut behandelten schon die Ägypter Magen- und Darmleiden. Das Öl der Früchte wirkt verdauungsfördernd und krampflösend. Als Bestandteil zahlreicher Abführungstees hat sich Koriander bewährt.

Die Heimat des Korianders liegt in Nordafrika, Vorder- und Westasien. Seit Jahrtausenden schon ist er in Ägypten, Indien und China als Gewürz- und Heilkraut bekannt. In Europa wächst er wild im Weinbauklima der südlichen Länder. Gewerbemäßig angebaut wird er vor allem in Nordafrika. In der Bundesrepublik ist der Anbau nur bescheiden; unsere Versorgung erfolgt vorwiegend durch Importe. In vielen tropischen und subtropischen Ländern ist Koriander ein sehr verbreitetes Gewürz. Bei uns würzt man mit ihm hauptsächlich Backwaren, Brot, Kuchen, Lebkuchen, Spekulatius usw. Aber auch zahlreiche Fleisch- und Wurstwaren, Salate, Suppen, Eintopfgerichte usw. erhalten durch Koriander ihren charakteristischen Geschmack. Koriander kann man mitkochen; der Geschmack bleibt erhalten. 

Maniok  - Cassava

Maniok, auch Cassava genannt, ist ein mehrjähriger, 2-5 m hoher Strauch. Seine Wurzeln sind 30-50 cm lange, 5-10 cm dicke und 1-10 kg schwere, spindelförmige oder zylindrische, büschelig zusammenstehende, verdickte Knollen mit bräunlicher Schale. Im Innern sind sie weiß oder gelb und fest. Der Geschmack des Manioks ist recht neutral und mehlig. Inhaltsstoffe Maniok ist äußerst reich an Stärke. Des Weiteren enthält die Knolle viel Eiweiß und wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Calcium und Eisen sowie Vitamin C.          
Die Urheimat des Manioks liegt im tropischen Teil Amerikas. In Südamerika von Peru bis Südmexiko und in der Karibik wurde diese Pflanze schon vor Jahrtausenden als wichtiges Nahrungsmittel genutzt. Von dort gelangte sie über Spanien nach Afrika und sogar bis nach Asien. Überall in den feuchten Tropen der Welt wird Maniok heute angebaut. Unter den Weltnahrungsmitteln rangiert Maniok an 6. Stelle! Einfuhren aus Brasilien und anderen Anbauländern erreichen uns ganzjährig, zum überwiegenden Teil jedoch als hochwertiges Futtermittel.

Zum Verzehr wird die Knolle gewaschen, geschält, der Länge nach geteilt und die harte Mittelvene herausgelöst. Dann wird sie in Stücke geschnitten, in Salzwasser gekocht und mit pikanter Soße, z.B. aus Olivenöl, Petersilie, Salz und Knoblauch, serviert. Als Beilage zu Fischgerichten wird Maniok in mit Butter bestrichener, gesalzener und gepfefferter Form empfohlen. Gekochter Maniok lässt sich auch, in Streifen oder Stücke geschnitten, gut braten oder fritieren.

Clementine (Zitrusfrucht)

Clementinen zählen zu den Strauchbeerenfrüchten. Sie sind klein bis mittelgroß, flach oder bauchig. Die glänzende orangene Schale geht etwas schwerer vom Fruchtfleisch ab als bei der Mandarine, die Fruchtfächer lassen sich aber ähnlich leicht wie bei der Mandarine zerlegen. Das meist kernlose Fruchtfleisch ist sehr saftig, zudem dank eines ausgewogenen Zucker/Säure-Verhältnisses süß und aromatisch. Clementinen duften angenehm. Clementinen sind – wie alle Easy Peeler – reich an wertvollen Mineralstoffen und Vitaminen (Kalium, Karotin, Vitamin C).        

Die Clementine ist ein Zufallsbastard, der Anfang des Jahrhunderts im Garten des Paters Pierre Clement bei Oran/Algerien entdeckt wurde. Es wird vermutet, dass sie das Produkt von Manderine x Pomeranze sei, aber auch die Tangerine ist im Gespräch, was die Abstammung anbetrifft. Zu den Anbauländern der Clementine zählen heute Algerien, Ägypten, Marokko, Spanien, Italien, Frankreich, Südafrika und Uruguay. Europäische Clementinen sind von November bis Februar auf unserem Markt.

Grapefruit und Pomelo (Zitrusfrucht)

Der Vitamin-Faktor P Naringin aus dem Fruchtfleisch der Grapefruit hat eine verdauungsfördernde Wirkung. Er reguliert die Darmträgheit, regt den Stoffwechsel an und trägt somit zu einem Gewichtsverlust bei.

Limette (Zitrusfrucht)

etwas kleiner als Zitronen 3-5cm  rund bis oval , Die Limette hat eine dünne glatte lederartige Schale die Farbe ist grün-gelb, der Geschmack sehr sauer. Die Limette hat wie alle anderen Zitrusfrüchte einen hohen Vitamin C Gehalt. Das Fruchtfleisch der Limette ist reich an Kalium, Calcium und Phosphor sowie an Vitamin C. Wegen letzterem wurde sie früher von Seeleuten gegen Skorbut auf Reisen mitgenommen. Limetten wachsen auf mit kurzen, scharfen Dornen bewehrten Sträuchern oder 4-5 m hohen Bäumen. Die runden Früchte sind 5-6 cm groß und haben eine dunkelgrüne bis grüngelbe glatte, dünne Schale. Das meist kernlose grünliche Fruchtfleisch der Limette ist fast doppelt so saftig wie das der Zitronen, hocharomatisch und stark sauer.           
Die Heimat der Limette ist der südostasiatische Raum, insbesondere Malaysia. Als kälteempfindlichste Zitrusart ist die Limette ein reines Tropengewächs. Daher wird sie in vielen feuchten Tropengebieten ihrer Heimat angebaut, ferner in Afrika und Zentralamerika. Limetten stehen uns das ganze Jahr über zur Verfügung.

Zitrone - (Zitrusfrucht)
Zitronen sind wegen des Vitamins C gut für das Immunsystem. Der Saft kräftigt das Zahnfleisch und beugt Entzündungen vor. Er wirkt außerdem desinfizierend und hilft durch seine blutstillende Wirkung bei der Wundheilung.
Die immergrünen Zitronenbäume werden bis zu 7 m hoch. Ihre Früchte, die ovalen bis eiförmigen Zitronen, sind meist an beiden Enden wulstig gebuckelt oder zitzenförmig ausgezogen. Sie werden 50-125 g schwer, und ihre Schale ist rauh bis fast glatt und kräftig gelb gefärbt. Das Fruchtinnere besteht aus 7-10 Fächern, mit je nach Sorte unterschiedlichem Kerngehalt. Das sehr saftige, wässrige bis blassgelbe Fruchtfleisch schmeckt sauer und aromatisch.  

Herkunft/Saison In China waren Zitronen bereits vor unserer Zeitrechnung bekannt. Nachdem sie von den Arabern nach Europa gebracht wurden, war es Christoph Kolumbus, der sie in die neue Welt brachte. Da es Zitronen weder zu kalt noch zu warm mögen, gedeihen sie in den Subtropen und den gemäßigten Zonen am besten. Die Hauptanbaugebiete der Zitrone im Mittelmeerraum sind Italien, die Türkei, Griechenland, Israel, Zypern und Spanien. In Amerika sind es neben den USA auch Argentinien, Uruguay und Chile. Auch Südafrika gehört zu den bedeutenden Anbauländern.

Orange – Naranja (Zitrusfrucht)

Die Orange hat den zweithöchsten Gehalt an Vitamin C unter den Zitrusfrüchten. Sie ist reich an Mineralstoffen wie Kalium, Kalzium und Phosphor. Sie stärkt das Immunsystem und kurbelt den Stoffwechsel an.

Okra

Die Okra ist eines der ältesten Gemüse. Ihre Spuren lassen sich bis in das 2. Jahrtausend v. Chr. verfolgen. Die Okra gehört zu den Fruchtgemüsen. Die bis 2,50 m hoch werdende Okra-Pflanze hat gezahnte Blätter und gelbe Blüten. Ihre Früchte ähneln der Peperoni. Je nach Sorte sind sie 4-15 cm lang. Die Schale der Schote ist gelb bis dunkelgrün. Im Innern befinden sich kleine, runde, weiche Samenkörner. Der Geschmack der Okra ist mild, leicht herb, säuerlich-pikant und erinnert an Bohnen. Okras sind äußerst kalorienarm. Ihre Inhaltsstoffe sind: Kohlenhydrate, Eiweiß, wenig Fett, Calcium, Eisen, Provitamin A, die Vitamine B1, B2 und C.        

Die Heimat der Okra ist in Äthiopien, im Hochland Ostafrikas zu suchen. Heute ist die Okra über Afrika hinaus ein beliebtes Gemüse, das nach Deutschland in erster Linie durch die türkischen und griechischen Gastarbeiter gelangte. Importe erreichen uns das ganze Jahr über aus Afrika, Brasilien und den mittelamerikanischen Ländern. Okras nicht zu kalt aufbewahren. Zum Tiefgefrieren sind sie gut geeignet

Papaya

Die zur Familie der Melonenbaumgewächse (Caricaceae) gehörende, palmenähnlich aussehende Papaya ist ein schnellwachsendes, 3 bis 4 m hohes, verholztes, latexhältiges Kraut mit hohlen, grünen oder purpurfarbenen, unverzweigten und geraden Stämmen. Die Stämme tragen an ihren Spitzen einen Schopf spärlich wirkender, langgestielter, mehrfach tief eingeschnittener, ledriger Blätter mit einer Länge von 30 bis 100 cm und einer Breite von 30 bis 60 cm. Die Blüten sind fleischig, wachsfarben und wohlriechend.
Die traubenartig auf den Bäumen wachsenden, meist birnenförmigen, seltener rundlich oder länglich geformten Papayas haben eine ursprünglich grüne und bei Reife gelbe, dünne und ledrige Schale, oftmals mit einer orange gefärbten Stelle. Das hell orange oder rosafarbene Fruchtfleisch, in dessen Mitte sich die bis zu 700 schwarzen, etwa 3 mm kleinen, essbaren Samenkörner befinden, weist einen melonenartigen Geschmack auf.

Die Papaya stammt wahrscheinlich ursprünglich aus dem zentralamerikanischen Gebiet, wahrscheinlich aus dem südlichen Mexiko, und wurde von den Indianern Mittlamerikas und Brasiliens bereits in vorkolumbianischer Zeit kultiviert. Spanische Seefahrer lernten den Melonenbaum in Panama kennen und brachten die Pflanze von dort auf die Westindischen Inseln und Mitte des 16. Jahrhunderts nach Manila sowie Ende des 18. Jahrhunderts nach Asien. Papaya werden heute in allen tropischen und subtropischen Gebieten dieser Erde angebaut.
Der Name Papaya ist vermutlich auf die Bezeichnung ababai zurückzuführen, die in der Sprache der karibischen Ureinwohner soviel wie Baum der Gesundheit bedeutet. Zweifellos war den Indianern die Heilkraft und die wohltätige Enzymwirkung des Papains bekannt.

Yam

Als Yam bezeichnet man in den Tropen und Subtropen eine Reihe knollenbildender Dioscorea-Arten. Fast alle diese Yam-Arten sind Kletterpflanzen, die Rhizome, Spross- oder Wurzelknollen ausbilden. Die essbaren Knollen sind je nach Art länglich wie ein Rettich oder kräftig wie eine Keule. Ihre mittelbraune bis rötlich-braune Schale ist besetzt mit borstigen Härchen. Der Inhaltsstoffgehalt entspricht in etwa dem der Kartoffel, mit etwas höherem Energiegehalt.

Je nach Art schmeckt der Yam neutral bis angenehm süßlich. Von den zahllosen Yam-Arten hat der als Brotwurzel bezeichnete Kartoffelyam die größte Bedeutung für die westeuropäischen Märkte.

Die ursprüngliche Heimat aller Yam-Arten ist Afrika, das tropische Asien, China, Indochina, die Philippinen und Malaysien. Seit Urzeiten schon dient der Yam der Menschheit als Nahrungsmittel. Von den vielen hundert Arten haben sich einige als besonders wohlschmeckend herausgestellt, und etwa 13 werden weltweit als wichtiges Nahrungsmittel produziert. Unsere ganzjährigen Importe stammen aus Brasilien, mit einer Hauptsaison von April bis Oktober. Es handelt sich dabei um weißen und gelben Yam. Ansonsten wird Yam vor allem in Afrika angebaut, größter Produzent ist dort Nigeria.

Wassermelone

Die Wassermelone kann 15 kg und mehr an Gewicht erreichen. Ihr Fruchtfleisch enthält noch mehr Wasser als das der Zuckermelone – bis zu 95 %. In der warmen Jahreszeit ist die süßliche Wassermelone ein idealer Durstlöscher.  Wassermelonen sind außerordentlich kalorienarm. Ihr Hauptwert liegt in der erfrischenden, durstlöschenden Wirkung. Die Wassermelone wird heute weltweit angebaut: in Südeuropa, Nordafrika, im Süden der UdSSR, in den USA, in Südamerika, Japan, China, d. h. in den Tropen und Subtropen der ganzen Welt. Die wesentlichsten Importe kommen von Mai bis Ende September aus Spanien, Italien, Ungarn, Griechenland und in der Vorsaison aus Israel.
 Mit Klarsichtfolie bedeckt, kann man die Schnittflächen der angeschnittenen Wassermelone mehrere Tage im Kühlschrank frisch halten.

Zuckermelone - Galiam

Melonen zählen als Früchte einjähriger krautiger Pflanzen eigentlich zum Gemüse, vom Konsumenten werden sie aber als Obst verzehrt. Melonen bestehen zu 90 % aus Wasser. Erwähnenswert ist ihr Gehalt an Zucker, Phosphor und Calcium sowie an Provitamin A und Vitamin C.
Zuckermelonen können die Größe eines Kopfes erreichen und bis zu 4 kg schwer werden. Im Innern haben sie eine Höhlung, in der, in drei oder mehr Fächer unterteilt, reiche platte, weiße Samen sitzen, die sich leicht herausschaben lassen. 

Die Herkunft der Zuckermelone gilt nicht als gesichert - entweder die subtropischen und tropischen Steppengebiete Afrikas oder Vorderasien und das südliche Asien. Anbau erfolgt in allen wärmeren Ländern, vor allem in den Mittelmeerländern Spanien, Frankreich, Portugal, Italien, Israel. Zuckermelonen sind ganzjährig im Angebot mit Hauptsaison im Sommer. Außereuropäische Importe erhalten wir je nach Saison aus Südafrika, Israel, Neuseeland, aus Ecuador, Mexiko, Chile und Kolumbien. Die Spitze teilen sich die Mittelmeerländer und Südamerika.


Zuckermelonen-Typen Honigmelonen sind von leuchtend gelber Farbe. Ihre dünne, glatte Schale ist mehr oder weniger gerippt oder narbig gefurcht. Das Fruchtfleisch ist weißlich bis zartgrün. Ihr Name deutet es an: Die Honigmelone ist sehr süß, von köstlichem Aroma und sehr wohlschmeckend.

Die Netzmelone
 
ist mittelgroß und plattrund. Ihre Schale ist von einem weißlichen, korkartigen Netz überzogen. Das orangene bis grüne Fruchtfleisch ist sehr aromatisch.

Galiamelonen
sind eine große, bis zu 1,5 kg schwere Variante der Netzmelonen. Die Schale, leicht grün gerippt, ist von gelblicher Farbe. Das weißliche Fruchtfleisch ähnelt dem der Honigmelone. Die Galiamelone ist süß und aromatisch, das in der Konsistenz an Nektarinen erinnernde Fleisch zartschmelzend.

Kantaloupe-Melonen
 
stammen ursprünglich aus Cantalupo bei Ascona in Italien. Kantaloupe-Melonen sind rund bis platt und relativ klein. Bisweilen sind die meist stark gerippten Früchte der echten Kantaloupe-Melone mit Warzen bedeckt, aber niemals genetzt.

Die zur Gruppe der Kantaloupen gehörende Charentais-Melone zeichnet sich durch ihr sehr dunkles aprikosenfarbenes Fleisch aus. Die Schalenfarbe variiert von weißgrün über hellgelb bis sandgelb, meist durchzogen von dunkleren Streifen. Die glatte Haut ist durch Rippen deutlich markiert. Diese süßen und aromatischen Melonen sind die köstlichsten im Angebot. Ihr Geschmack erinnert an Papayas oder Ananas.

Ogen-Melonen
zählen ebenfalls zu den Kantaloupen. Diese Züchtung aus einem israelischen Kibuz ist ziemlich klein (0,5-1 kg). Ihre Schale ist glatt und grünlich glänzend. Das weißlich- bis gelblichgrüne Fleisch schmeckt fruchtigaromatisch und leicht säuerlich.

Die Tendral-Melone
 
ist die Schwester der Honigmelone. Sie ist wie ein Football geformt, dunkelgrün und stark in Längsrichtung genarbt. Das butterfarbige Fleisch schmeckt ähnlich dem der Honigmelone.

Zuckerrohr

Die Zuckerrohrpflanze ist ausdauernd, wächst schilfartig mehrere Meter hoch und wird etwa 20 Jahre alt. Die Blätter sind bis 2 m lang und rauhkantig. Die Blüten stehen in großen, glänzend behaarten Rispen. Für die Nutzung von Interesse sind die Halme bzw. Stängel. Diese schießen aus dem weit im Boden kriechenden Wurzelstock auf: verschieden gefärbt, 4 m hoch und bis zu 7cm dick. Zu zwei Dritteln ihrer Länge sind die Stängel mit einem lockeren, weißen Mark angefüllt. Dies ist der essbare Teil.           

Zuckerrohr, eine in der Alten Welt seit Jahrtausenden bekannte und genutzte Pflanze, stammt ursprünglich aus Südostasien, d.h. Neuguinea und Polynesien. Heute wird Zuckerrohr in der ganzen Welt angebaut. Importe von frischem Zuckerrohr erreichen uns das ganze Jahr über, im Wesentlichen aus Brasilien und Kenia. Die Weltproduktion an Zucker aus Zuckerrohr beträgt ca. 62 Mio t; das sind ca. 55 % der Weltzuckerproduktion!

Zuckerrohrstücke nicht in den Mixer geben; die harten Fasern blockieren die Messer! Für einen Entsafter ist Zuckerrohr zu hart. Zum Verzehr legt man mit einem scharfen Messer das Fruchtmark frei, zerkaut dieses und saugt den Zucker aus.

Kaktusfeigen

Die Kaktusfeigen oder auch Kaktusbirnen genannt, kommen aus Mexiko und den meisten Mittelmeerländern oder derzeit aus Südafrika.
Die ovalen Früchte sind ca. 10 cm groß, sie haben kleine warzenartige Erhebungen an denen feine Stacheln mit Widerhaken sind. Um sich nicht zu verletzen, sollte man die Frucht einige Stunden ins kalte Wasser legen und dann die Stacheln mit einer weichen Bürste entfernen.
Die Früchte können der Länge nach halbiert ausgelöffelt werden oder man schält sie.
Die Kaktusfeige wird roh mitsamt den schwarzen Kernen verzehrt. Der Geschmack ist leicht wässrig-süßsauer. Die Farbe des Fruchtfleisches ist orange bis rot.
Sie enthält ca. 10 % Zucker und Anteile von Kalium, Magnesium, Calcium, Phosphor und reichlich an Vitamin C. Den Früchten wird eine Cholesterinspiegel senkende Wirkung zugeschrieben.

Mango

Mangos sind ovale oder nierenförmige Früchte, die bis 20cm lang werden. Die wachsartige Schale ist grün, gelblich, orange oder rotviolett gefärbt und kann auch mehrere dieser Farben vereinen. Das Fruchtfleisch besitzt eine tiefgelbe Farbe und ist sehr saftig. In der Mitte der Frucht befindet sich ein großer Kern, der von einer harten, mit Fasern besetzten Schale umgeben ist. Zur Mitte hin wird auch das Fruchtfleisch faseriger und läßt sich nur schwer von der Samenschale abtrennen. Die Farbe sagt nichts über den Reifegrad aus, sondern ist abhängig von der Sorte. Reife Früchte geben auf Druck leicht nach und haben einen zarten Duft.

Tamarillo

Die Tamarillo gehört zu den Nachtschattengewächsen. Die eiförmigen, 8 - 10 cm langen Früchte haben eine gewisse Ähnlichkeit mit Tomaten. Daher werden sie auch häufig Baumtomaten genannt. Die glatte Schale ist gelb, rot oder dunkelpurpurrot. Wie bei einer Tomate sind zahlreiche weiche Samen in dem geleeartigen, gelblichen oder roten Fruchtfleisch kreisförmig angeordnet.
Mameyapfel

Der Mameyapfel ist in den Tropengebieten Amerikas und der Karibik beheimatet und stand schon vor der Ankunft Kolumbus' auf dem Spei­seplan der Indianer. Seine Bäume tragen große, gelbe oder rotbraune Früchte, die bis zu 15 cm dick werden können. Unter ihrer dicken, bitte­ren Schale verbirgt sich süßes, orangerotes Fruchtfleisch mit einigen großen, dunklen Sa­men. Mameyäpfel können roh verzehrt werden; ebenso köstlich sind sie jedoch als gedünstete Nachspeise, die sehr einfach zuzubereiten ist: Zwei Teile Zucker werden in einem Teil Wasser aufgekocht und unter Rühren aufgelöst. Das Fruchtfleisch wird fein gewürfelt und mit etwas Zimt und Muskat einige Minuten im Sirup geköchelt. Vom Herd nehmen, sobald die Masse dickflüssig wird, abkühlen lassen und dann kalt­stellen. Zum Servieren in Dessertschalen füllen und mit Schlagsahne garnieren. Im unreifen Zustand werden Mameyäpfel zu Marmelade und Gelee verarbeitet, und ihre äußerst duftinten­siven Blüten ergeben einen sehr aromatischen Likör. Auf einigen Inseln stellt man privat aus den Früchten auch Wein her, denn es lässt sich aus dem Fruchtfleisch ein wohlschmeckender Obstwein zubereiten, der voller Stolz präsentiert wird. Die Familienrezepte zur Herstellung eines solchen Weins werden aber selbstverständlich nicht an Außenstehende weitergegeben.

Quellen:
Dieser Beitrag wurde zum Teil erstellt unter Einbeziehung folgender exotischer Früchte Links, wo man weitere Informationen findet: