Ein Fogon ist ein Ofen, ein Herd, eine offene oder
geschlossene Kochstelle oder der Stolz der Dominikanischen Bäuerin oder
einfachen Hausfrau auf dem Land. Diverse Varianten dieses Ofens findet man
überall in Lateinamerika und auf den Karibischen Inseln. Er braucht keinen
Strom, kein Gas, kein Petroleum. Er funktioniert mit Brennholz, mit Holzkohle,
getrockneten Kokosschalen, angeschwemmtem und getrocknetem, natürlichen Strandgut
oder einfach mit fossilem Brennmaterial. Der Fogon steht entweder in einem
externen Kochhäuschen oder unter einem regensicheren Dach hinter dem Haus. Es
gibt auch Inhouse - Varianten, vor allem in Südamerika.
Ein klassischer Dominikanischer Fogon ist aus Kalk und weiß
wie Schnee. Man kann einen Fogon auch aus anderem Material bauen, wie zum Beispiel
unser Fogon in der Casa de Norma. Grundmaterial ist Calice oder Muschelgestein.
Als ich mit dem Ofen anfing, hatte ich nur einen großen
Haufen Calicesteine. Diese in Form gebracht und mit etwas Zement gebunden, war
unsere ursprüngliche Version. In einer zweiten Phase habe ich den Ofen
verbreitert und mit Holz verschalt, was ihm mehr halt gab. Er ist an einen
Mangobaum angebaut, aber wegen der Dicke und Stärke des Ofens nimmt der Baum
keinen Schaden. In einer dritten und vorerst letzten Phase habe ich die
Kochstelle auf Tischhöhe erhöht und in verschiedene Bereiche unterteilt. So
kann ich nun gleichzeitig in zwei großen Töpfen Kochen, auf einer Plancha
diverse Gemüse oder Fische zubereiten und auf einer Parilla diverse Sachen
grillen – alles zur gleichen Zeit. Der Fogon ist gut von drei Seiten zugänglich
und das erleichtert das Arbeiten auf dem Alleskönner. Der Mangobaum steht da wo
er immer stand und La Casa de Norma wurde um den Baum herum gebaut – er ist
praktisch das Herz unseres Restaurants und verleiht ihm seinen speziellen Charakter.
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