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Dienstag, 24. April 2012

Alte Liebe rostet nicht, aber sie kommt in die Jahre!

Fischfritüre a la CdN

Das sieht lecker aus...

frische Mangobrötchen


Alte Liebe rostet nicht aber sie kommt in die Jahre!

Playa Rincon, in der Baya Rincon bei Las Galeras gelegen, zählt mit zu den schönsten Meeresbuchten weltweit. Dazu wurde sie vor nicht allzu langer Zeit von einer Jury gekürt.
Ob es diese Auszeichnung ist, welche den Anwohnern in dem Kopf gestiegen ist, weiß ich nicht.

Der weltbekannte Traumstrand hat bekanntlich zwei „Enden“, so wie die Wurst! Das sind der touristische Teil und am anderen Ende (oder am Anfang) der lokale Teil. Schön ist es bekanntlich überall an der Playa Rincon. Authentischer ist für mich jedoch der lokale Teil. Er bietet meiner Meinung landschaftlich auch einiges mehr, denn dort mündet ein „eiskalter“ karibischer und glasklarer Fluss in die Traumbucht. Dort bewirten seit vielen Jahren Einheimische aus dem nahen Dorf Rincon die zum Teil internationalen Besucher. Dieser Strandabschnitt ist aber mehr der Treff der Dominikaner, denn dort geht es bis jetzt noch sehr rustikal zu. Man erkennt die verschiedenen Strandbuden von weitem an den charakteristischen blauen Plastikplanen, die den Gästen dort blauen Schatten spenden. Das ist einerseits Karibik pur aber andererseits nicht jedermanns/frau Sache. Mir hat es dort immer besser als am gepflegten „Touristenstrand“ gefallen. Den findet man einige hundert Meter weiter unten, dort wo auch die Boote aus Las Galeras ihre Fahrgäste an Land lassen. Dort geht es eher gediegen zu. Man kann sich dort eine Strandliege mieten und wird leger bedient. Dort trifft man viele Hotelgäste aus Las Galeras vor allem aus dem Grand Paradise und überhaupt Tagesgäste von der ganzen Halbinsel Samana oder weiter. Denn die verschiedensten Touranbieter machen alle dort halt. Entsprechend gediegen ist das Ambiente.

Strand, Berge, Palmen, Fun und blauer Himmel sind das Markenzeichen von Rincon. Die sehr eindrückliche Landschaft bietet den Touristen karibische Postkarten - Idylle. Alte Freunde aus Las Terrenas waren am letzten Sonntag bei uns zu Besuch in der Casa de Norma. Sie luden Norma und mich zu einem Abstecher nach Rincon ein. Eigentlich keine große Sache von uns aus, aber eine Gelegenheit, denn wir waren schon lange nicht mehr dort und es war wie gesagt Sonntag – vamos a Rincon! La Casa de Norma liegt bekanntlich an der touristischen Route von Las Galeras zur Playa Rincon und wir gondelten so gemütlich mit dem kleinen Jeep meines alten Freundes zum Beach. Unterwegs trafen wir viele Bekannte und ich freute mich sehr auf den Aufenthalt bei meiner Rincon – Lieblingswirtin Jenny. Jenny und ihre Familie betreibt eine der zuvor beschriebenen, „blauen Planen“ am Local Beach. Ich kenne sie seit vielen Jahren, weil ich früher mit Gästen aus Las Terrenas meistens dort Halt gemacht habe. Jenny war für mich stets die beste Strandköchin von Rincon und es gab stets ein großes Hallo wenn ich dort mit Gästen auftauchte.

Erster Wermutstropfen am letzten Sonntag  – Jenny war leider nicht da! Auch ihre Tochter und der Papito waren nirgends zu sehen. Nur die Kokosbrot – Oma bot wie immer ihre leckeren Pfladen feil. Ein jüngerer Bruder und Jennys Ehemann hatte stattdessen Dienst und beide bedienten uns sehr freundlich und zuvorkommend.  Wir waren jedoch nicht zum Essen gekommen, sondern wollten frischen Fisch am Strand kaufen, um ihn später für unsere beiden Gäste zuhause zuzubereiten.  Stattdessen stand es uns nach einem kalten Bier und der Begleiterin meines Freundes nach Pina Colada.

Und genau hier scheiden sich die Geister. Für mich ist eine Pina Colada eine feste Größe am internationalen „Cocktailhimmel“. Daran gibt es nicht viel zu rütteln. Eine Pina Colada ist für mich frische Ananas, Creme de Coco, Rum und Crushed Ice. Man braucht dazu jedoch entweder einen Mixer oder zumindest einen Boston Shaker. Die Deutschen tun gerne wegen der besonders cremigen Konsistenz noch etwas flüssige Sahne hinein. Das Original wird mit weißem Rum gemixt. Man kann aber auch braunen Rum verwenden. Oder man lässt den Rum einfach weg und hat eine Baby Colada. Das sind die Zutaten! Aber man braucht einen Elektromixer, wenn man frische Ananas verarbeitet. Wenn man den Drink jedoch mit vorproduziertem Ananassaft zubereitet, geht auch ein klassischer Boston Shaker. Was jedoch nicht geht, ist eine Ananas mit dem Küchenmesser zu zerkleinern. Man bedenke den Aufwand und vor allem die Hygiene. Wenn man nur einen optisch zwar supersauberen Fluss zur Verfügung hat und keinen elektrischen Strom vor Ort, dann muss man woanders entweder ein frisches Konzentrat herstellen und es in einer Kühlbox zum Strand schaffen oder man nimmt Ananassaft aus der Tüte. Aber eben, was meiner Meinung nach gar nicht geht, ist die Ananas auf einem Arbeitstisch hinter der Strandbude mit dem Küchenmesser zu traktieren, auf dem man auch den Fisch verarbeitet, Das geht absolut über mein Verständnis. Sorry – rote Karte!

Der zweite Wehrmutstropfen! Rincon ist bekannt für seine riesigen Ananasplantagen. Also ist es naheliegend, diese heimischen und besonders hochqualitativen Früchte auch zu verarbeiten. Was ja auch geschieht! Logisch ist, dass die Früchte aus dem eigenen Garten relativ preiswert sind. Man hat sozusagen den Heimvorteil, wenn man sie richtig zubereitet. Unverständlich ist darum, eine besagte Pina Colada für sage und schreibe 250 Pesos am Local Beach zu verkaufen. Wenn man davon ausgeht, dass ein Presidete wie überall am Strand 100 Pesos kostet, kommt man auf diesen Preis. Und der ist für solche ein komplett falsch zubereitetes Ananaskompott leider komplett überrissen. Dies sollte man sich in Rincon zu Herzen nehmen. Liebe Jenny, wherever you are! Alte Liebe rostet zwar nicht, aber sie kommt in die Jahre…

Und Pina Colada trinkt man darum besser in einer richtigen Bar mit dem passenden Equipement, als in einer zwar sehr charmanten Strandbude, jedoch ohne fliesendes Wasser. Damit tut man den Gästen, die auf so was achten, sicher keinen Gefallen. Auch am Traumstrand sollte man auf dem Boden bleiben.

 Trotzdem war es wunderschön an der Playa Rincon wäre Jenny selber dagewesen, hätte ich ihr das persönlich gesagt, denn – alte Liebe rostet nicht!... – unseren Fisch haben wir bekommen und den als Fischfritüre unseren Gästen kredenzt. Als aktuelle Zugabe gab es eine neue Kreation a la „Mango Mango“: Habt ihr schon mal frische Mangobrötchen gegessen? Wohl eher nicht – aber bei uns gibt es die jetzt auf speziellen Wunsch und Reservation. Denn die sind etwas aufwendig, um sie a la Minute zuzubereiten… aber es lohnt sich die sind echt lecker…


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