1. Guavensaison 2014
Es
ist mal wieder soweit. Wir haben Guavensaison. Guaven sind hier heimische
Früchte, die in Europa höchstens als exotischer Fruchtsaft in Dosen und
Flaschen oder als Marmelade und exotischer Brotaufstrich in Gläsern vor allem
in Drittweltläden oder Feinkostläden zu haben sind. .
(Psidium
guajava), auch Guava, Guayave, Guayaba oder Goiaba
genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Guaven (Psidium) in
der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae). Anwendung findet sie vor allem als
Nutz-, aber auch als Medizinalpflanze.
Beschreibung
Die Echte Guave ist ein Baum, der Wuchshöhen bis zu 13 Meter erreicht. Die Borke ist glatt, von grauer Farbe und blättert in Streifen ab. Die Zweige stehen abgewinkelt und sind leicht behaart.Blätter
Die dunkelgrünen Laubblätter sind etwa fünf Millimeter lang gestielt. Die Spreite ist länglich bis elliptisch und zwischen 6 und 12 Zentimeter lang sowie 3,5 bis 6 Zentimeter breit. Die Struktur ist ledrig. Die Blätter sind auf der Unterseite filzig behaart und auf der Oberseite leicht angeraut. Auf jeder Seite der Mittelrippe liegen 12 bis 15 Seitenrippen. Die Netznervatur ist deutlich ausgebildet. Der Blattrand ist ganzrandig, die Spitze scharf oder stumpf und die Basis abgerundet.Blüten und Blütenstände
Die weißen Blüten mit Durchmessern bis zu zwei Zentimeter stehen einzeln oder zu zweit bis dritt in achselständigen, kurz gestielten zymösen Blütenständen. Der behaarte Blütenbecher ist glockenförmig und misst etwa fünf Millimeter. Die vier bis sechs grünen, weißen oder cremefarbenen Kelchblätter sind zu einem fast runden Kelchblattkranz mit irregulärer Öffnung verwachsen. Er misst zwischen sieben und acht Millimetern im Querschnitt.Die vier bis fünf weißen oder cremefarbenen Kronblätter sind 1 bis 1,4 Zentimeter lang. Die Staubblätter messen 6 bis 9 Millimeter. Der Fruchtknoten ist unterständig und mit dem Blütenbecher verwachsen. Der Griffel ist etwa so lang wie die Staubblätter. Die Blüten verströmen einen zarten angenehmen Duft.
Früchte und Samen
Nach der Blüte werden kugel-, ei- oder birnenförmige, etwa drei bis acht Zentimeter lange Beerenfrüchte gebildet. Der Kelchblattkranz bleibt lappig an der Fruchtspitze erhalten. Die Frucht weist eine grün bis gelbliche oder cremefarbene Färbung auf. Das Fruchtfleisch ist je nach Sorte weiß, gelb oder rosa. Die Plazenta ist rötlich. Die Frucht hat bei Verzehrreife einen typisch exotischen Geruch. Die Guavenfrucht enthält zahlreiche, harte Samen, die in der Mitte der Beere liegen.Verbreitung
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet und das Genzentrum der Echten Guave liegen in Südamerika. Durch den Menschen eingeführt existieren heute aber weltweit in den Tropen neophytische Vorkommen. An einigen Standorten wird die Ausbreitung als invasiv eingeschätzt.Die Art besiedelt vor allem Habitate in Sekundärwäldern bis 1500 Meter.
Medizinische Verwendung
Die Echte Guave ist in der traditionellen Medizin vieler Kulturen bedeutsam. In Hawaii, der Karibik und Mittelamerika wird vor allem ein Aufguss der Blätter bei Durchfall verabreicht. In Mittel- und Südamerika werden die Blätter bei Zahnschmerzen verwendet. Die Fang (Stamm aus Westafrika) bereiten einen wurmtötenden Saft aus den Blättern.In der traditionellen chinesischen Medizin wird aus den Blättern eine narkotische Droge gewonnen. Dazu werden die Blätter an Insekten, vor allem an die Malaiische Riesengespenstschrecke (Heteropteryx dilatata) und verwandte Arten, verfüttert und deren Kotausscheidungen als Pillen verkauft. Diese werden dann in Wasser oder Wein aufgelöst.
Die antioxidative, hepatoprotektive (leberschützende), antiallergene und antibiotische Wirkung der Blätter konnte in mehreren pharmakologischen Studien nachgewiesen werden.
Inhaltsstoffe
Die Früchte enthalten im Mittel pro 100 Gramm:
·
1
Gramm Proteine,
·
15
Milligramm Calcium,
·
1
Milligramm Eisen,
·
0,06
Milligramm Retinol (Vitamin A),
·
0,05
Milligramm Thiamin (Vitamin B1)
·
200 Milligramm Ascorbinsäure (Vitamin C). Der
Vitamin-C-Gehalt ist deutlich höher als bei Orangen (Citrus × aurantium).
·
Die
Guavenfrucht ist zudem reich an Pektinen.
Die
Blätter enthalten neben zehn Prozent Tanninen (Gerbstoff) auch Inhaltsstoffe
wie β-Sitosterin, Maslensäure, Guaijavolsäure und 0,3 Prozent ätherisches Öl
(hauptsächlich Caryophyllen, daneben β-Bisabolene, Aromadendren, β-Selinen,
Nerolidiol, Caryophyllenoxid und Sel-11-en-4a-ol und Eugenol); ferner auch
Triterpene (Oleanolsäure, Ursolsäure, Crategolsäure und Guaijavolsäuren),
Quercetinderivate, Guaijaverin und einige Substanzen, die nicht identifiziert
wurden. Die Quercetinderivate werden als Hauptwirkstoff für die narkotische
Wirkung angesehen.[7] Die Rinde enthält 25 bis 30 Prozent
Gerbstoffe.Nutzung
Vor allem die Früchte werden vom Menschen konsumiert. Sie sind drei bis vier Monate nach der Blüte pflückreif, können aber nur wenige Tage gelagert werden, gekühlt sind sie jedoch zwei bis drei Wochen haltbar.Die Rinde wird dank ihres hohen Gehalts an Gerbstoffen als Gerbmittel verwendet.
Die Guave in der Küche
Unreife, grüne Früchte sind sauer und oft adstringierend. Die Frucht eignet sich zum rohen Verzehr. Das voll ausgereifte Fruchtfleisch ist weich, saftig und aufgrund kleiner Steinzellen körnig. Der Geschmack ist aromatisch süßsauer und erinnert etwas an Birnen oder sogar Erdbeeren. Sie wird in Asien, mit Zimt und Zucker bestreut, und roh gegessen. Leider findet man sie in den meisten Hotels nicht im Früchtekorb und so ist sie auch selbst hier für unsere Gäste als frische Frucht sehr exotisch. Falls sich die Gelegenheit bietet, probieren sie diese Frucht und vor allem die Damen werden sie wegen ihrer cremigen Konsistenz lieben. Eine weitere Frucht, die auch so ein Schattendasein führt, ist die Zapote. Aber darüber in einem anderen Beitrag genaueres.
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