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Freitag, 7. Februar 2014

Kolumne - Ich bin weder im Soll, noch im Haben, sondern im Sein! Hier geht es nicht um Esoterik, auch wenn es jetzt so scheint!

Abstriche machen zu müssen, bedeutet für viele, unzufrieden auf etwas verzichten zu müssen! Positiv gesehen bedeutet Verzichten aber nicht, dass einem etwas fehlt! Bewusst auf etwas zu verzichten bedeutet, dass man es nicht braucht oder stattdessen etwas Anderes gefunden hat!
Dieses Andere kann man finden oder man sucht es oder kennt es bereits, um es zu schätzen! Wenn man es hat, klappt es wunderbar mit dem bewussten Verzichten! Man hat dafür was Anderes! Ich will euch nicht überfordern!


Das Internet ist für viele von uns allgegenwärtig und heute selbstverständlich geworden. Wenn man es hat, überrollt es einem förmlich - und das Tag für Tag. Ohne Internet glauben darum viele, nicht mehr sein zu können. Das gleiche gilt für Smartphones und andere Gadgets wie Navi, etc.! 

Wir leben in einer Zeit, in der sich ein Heer von Leuten beruflich darum kümmert, uns das Leben aus ihrer Sicht leichter und angenehmer zu machen. Es sind die Produzenten & Werber! Diese Profis glauben zu wissen, was wir in jeder Lebenslage brauchen! Glauben heißt aber nicht wissen und darum produzieren und bewerben sie uns pausenlos und überall mit neuen Waren, Dingen, Wünschen, vermeintlichen Annehmlichkeiten und Dienstleistungen, die wir in unserer modernen Welt ihrer Meinung nach unbedingt brauchen. Sie sind dabei gnadenlos! Sie verfolgen uns im normalen Leben, via Medien und heute im Internet bis in den Schlaf. Sie tun das bis zu mir nach Las Galeras hier auf der schönsten Halbinsel der Welt, nach Samana! Dabei verliere sogar ich wie alle Anderen manchmal fast den Überblick, weil ich vor lauter Bäumen oder Palmen den Wald nicht mehr sehe oder weil diese Leute mit den vielen tollen Ideen auch hier einfach überall sind. Weisst du was schlimm ist? Ich selber gehöre eigentlich auch dazu.....Aber ich meine es nicht böse! Man kann mich einfach wegklicken....


Wenn mich nur einer von diesen Profis jeden Tag einfach nur fragen würde, was ich heute wirklich brauche, ginge es mir sicher besser und mein Leben wäre viel einfacher! Das meint aber nicht einer, sondern alle. So werde ich tagtäglich von unzähligen Versprechungen und Ankündigungen überrollt, sobald ich mich für das Leben außerhalb meiner reinen Gedanken, hier im Internet oder schlicht draußen auf der Straße oder unten im Ort Las Galeras blicken lasse.  Sie sind praktisch überall. Keine Chance... Wenn ich nicht gut aufpasse, stolpere ich nur noch durch mein Leben, weil diese Leute mich ständig bewusst und unbewusst zu etwas verführen wollen. Ich verliere dann, mehr als mir lieb ist schlicht den Überblick. Ist es das, was sie wollen? Der Einzelne von all diesen Menschen will das sicher nicht, aber alle zusammen bewirken genau das! Ich bin konfus!


Ich denke dauernd darüber nach! Ich werde dann auch mal aufsässig, denn es nervt und ich wehre mich mehr und mehr, denn …  Ich registriere, was um mich geschieht und ich sehe all jene Leute, die jeden Tag darauf hereinfallen und das macht mich einerseits recht traurig! Andererseits (privat) bin ich im wahren Leben mehr und mehr da, wo ich glaube, sein zu wollen: Nebst auf der schönsten Halbinsel der Welt bin ich weder im Soll noch im Haben, sondern ich bin im Sein! Und das ist eingentlich toll! Geht es dir auch manchmal so? Ja einigen geht es manchmal so...und sie kommen immer wieder! Das ist eben Samana! Darum geht es uns doch... wir alle lieben Samana.


Hier in diesem Blog könnte auch so ein Ort sein, wo man durchaus sein kann! Im Facebook ist das ja schon so! Hier könntest auch du, der das gerade liesst schreiben, was dich bewegt. Wenn es mich interessiert, antworte ich dir und eventuell auch noch andere. Leider schreibe ich hier alleine und ab und an kommen Antworten.. zaghaft, aber was solls....

Im realen Leben lebe und bin ich an einem Ort, der den Meisten wirklich auch gefallen würde. Karibik, Samana und Tourismus.... wer mag das nicht? Ich habe hier mit Partnerin ein kleines Refugium oder mein ganz spezielles Rückzugsgebiet, wo so Leute wie ich einfach gut sein können. Es ist paradiesisch! Aber statt hier nur online zu plaudern, gibt es an diesem paradiesischen Ort bei mir ein tropisches Dach über dem Kopf, darunter Tische und Bänke. Etwas für das leibliche Wohl gibt es auch und dazu die Möglichkeit, einfach da zu sein! Klingt doch gut! Jetzt muss man nur noch den Weg hierher finden, wenn man gerade in der Gegend ist und schon klappt das mit dem Sein - und wenn es nur für ein paar Stunden ist! 

Mich findet man i.d.R.nicht unten am Strand. Dort sind all die Anderen.und alle Diejenigen, bei denen die Message der Profis gut oder besser angekommen ist! Wer den oben genannten Profis glaubt, die da gerne behaupten, um wirklich hier zu sein, brauche man unbedingt ein Hotel und dazu eine Strandliege am Hoteltraumstrand, dazu einen netten Kellner oder eine Kellnerin, die einem eine Caipirinha oder Pinacolada oder einen cuba Libre an die Liege bringen und alles ist gut... Das klappt sogar sehr gut bei uns auf Samana…. Unser Herr Gast schaut dann von seiner Liege auf das Meer, relaxt meistens 14 Tage lang mit seinem Glas in der Hand und denkt eventuell sogar darüber nach, ob die Verkaufsprofis wirklich seinen Geschmack richtig getroffen haben. Vielen anderen um ihn herum geht es derweil  ähnlich und alle wollen auch diese Strandliege.  Er oder sie entwickelt darum gerne in besagten 14 Tagen seine eigene Strandliegenstrategie…. er will sie täglich und die anderen auch! das verlangt nach Strategie!


Und jetzt komme ich wieder - denn wer diese paradiesische Gegend aus einem anderen Blickwinkel wie aus der Strandliegenperspektive sehen möchte, der kann mich anrufen und ich erkläre ihm den Weg zu mir. Und dann… dann liegt es an ihm! Ich garantiere nämlich  gar nichts, aber wir nehmen uns die Zeit und geben uns Mühe, das der andere Blickwinkel ins Paradies auch für ihn passt.  Caipirinha können wir übrigens auch! Tja, das ist wieder so ein Werbetext geworden... sollte es aber nicht!

Mittwoch, 5. Februar 2014

Unsere neuen Casa de Norma „Tierra – Mare“ Spezialitäten


Wir leben auf der Halbinsel Samana am atlantischen Meer mit allem, was uns die karibische See zu bieten hat. Unsere lokalen Bauern produzieren sehr gutes Fleisch & Geflügel. Ich experimentiere in der Küche bekanntlich gerne und ich verwende aus Prinzip nur die Produkte aus der Region Samana.

Haben sie Lust, einmal etwas Neues zu probieren? Warum also nicht mal „Tierra & Mare“ kombinieren? Diese Idee brachte mich auf unsere folgenden, neuen Kreationen!

Kalte Vorspeisen oder Nachmittagsportion
  • Gemischtes Ceviche von Camarones und Mero auf einem gedünsteten Lauchsalatbett mit hausgebackenem Toast  an einem Schalotten - Koriander –Limonen Dressing
  • 2 verschiedene Carpaccios (Rinderfilet und Bonito) auf sanft gedünster Bananenblüte an einem rassigen Chili Pinia  Bananen – Chutney
  • Tartar vom Rinderfilet und Camarones aus Sanchez mit in Rhum marinierten Mango - oder Ananaswürfeln, hausgebackener Knoblauch – Koriandertoast, dazu servieren wir in Knoblauchöl geröstete Kürbiskerne und Chili - Erdnüsse

Warme Vorspeise oder Nachmittagsportion
  • Mit Ragout Fin von der Pouletbrust gefüllter Calamar auf in Rhum marinierter Hühnerleber an einem Rotweinjus, dazu Yucca - Croquetten

  • Calamar gefüllt mit Krebsfleisch auf einer Gemüse - Champignon  Duxelles an  einer Champignon – Kokossauce, dazu ein Reis -Timbale
  • Drei verschiedene Medaillons von der (Languste, Pouletbrust und Marlin) serviert auf hausgemachtem Knoblauch - Toast gratiniert mit heimischem Käse, dazu eine kreolische Rouille.

  • Burger vom Rinderfilet und Camarones auf Manzanas hausgebackenem Brötchen mit kreolischer Kräuterbutter, Grilltomate & gebratene Mango - oder Ananasslices

Wir servieren ihnen diese Spezialitäten entweder als Vorspeise und Teil unserer Casa de Norma Menüs am Abend oder als große „Nachmittagsportion“ (Vesper) ab vier Personen und nur auf Reservation von mindestens vier Tagen im Voraus. Diese Zeit benötige ich, um die entsprechenden Zutaten zu besorgen. 

 Hier noch ein Rezept:  

für Hobbyköche und Fans

 El Burger meets Sanchez
 
Der Casa de Norma Burger in Kollaboration mit Antonios frischen Camarones aus Sanchez

Die Zutaten für 4 Vorspeisen  oder als Hauptgang für 2 guten Esser :

  • ·         400g Rinder -  Filet oder Entrecote, grob und von Hand gehackt,
  • ·         200g geschälte Camarones aus Sanchez (roh), grob und von Hand gehackt,
  • ·         50g feine Speckwürfel, grob und von Hand gehackt,
  • ·         1/2 rote Zwiebel,
  • ·         1 – 2  Knoblauchzehen,
  • ·         1 Karotte in Würfeln,
  • ·         1/4 Leaf Stangensellerie in Würfeln (mit feingehacktem Kraut),
  • ·         frische Petersilie und Koriander gehackt
  • ·         2 frische Eigelb,
  • ·         2 EL  Paniermehl,
  • ·         und je nach Gusto frischer Chili & Ingwer,

Für den speziellen Gout:

  • ·         1 Esslöffel Samana Cocosoel,
  • ·         2 cl Rum Gran Anejo Barcello,
  • ·         2 cl Limonensaft,
  • serviert auf 1 hausgebackenem Brötchen a la Manzana
garniert wird der Burger mit einer gegrillten Ananasscheibe oder gegrillter Mango, einer Grilltomate und einer Portion Manzanas Kräuter & Knoblauchbutter.

Entsprechende Fotos zu diesen Gerichten folgen, wenn ich sie habe - zuerst brauchen wir die Gäste, die sich auf dieses karibisch  - kulinarische Abenteuer einlassen....

Nachtrag 1:

Die Sache mit dem Fisch und den Meeresfrüchten!

Die größte Herausforderung ist stets das Beschaffen der maritimen Zutaten.  Da ich nicht in Las Terrenas, Santa Barbara oder in El Valle lebe und auch Sanchez und El Limon nicht gerade um die Ecke liegen, sind wir hier lokal mehr oder weniger auf die heimischen Fischer von Las Galeras und Rincon angewiesen.

Man kann es auf einen einfachen Nenner bringen! Der Fischer fängt, was er kann, und Meer ist nicht gleich Meer! Dort wo mehrheitlich Sandstrände die Küsten säumen, sind andere Fische heimisch wie bei uns hier an den vielen Steilküsten.  Vorgelagerte Riffe bilden einen speziellen Lebensraum und das gleiche gilt für auch für das Ende der Bucht von Samana bei Sanchez, wo relativ große Flüsse im Meer münden. Camarones lieben besonders das Mischwasser aus Meer - und Süßwasser und den Schlick der Sedimente des Flusses.

Ein Fischhändler ist hier jemand, der zumindest über einen Tiefkühler verfügt. Was er dann mit den Fischen macht oder wie er sie anbietet, bleibt dann ihm überlassen. Ob er sie dann nur lagert oder sie auch weiterverarbeitet, hat was mit Angebot und Nachfrage zu tun. Vor allem  die Fischhändler aus Sanchez haben sich relativ spezialisiert und darum kommen viele der speziellen Leckereien von dort. Warum das so ist… Ich habe da meine eigene Theorie! Sanchez ist relativ groß, eigentlich sehr arm und das macht Menschen kreativ und flexibel.

Fisch fachgerecht für den Verkauf zu verarbeiten, hat etwas mit Arbeit zu tun. Wenn der Fisch bei uns in der Regel mit Kopf und Schwanz über die Waage geht, dann reicht das den meisten Händlern bereits. Einen Fisch fachgerecht filetieren, können nicht alle. Das man ihn vorher schuppen und ausnehmen muss ist auch viel Arbeit und er verliert dabei an Gewicht. Meeresfrüchte sind recht arbeitsintensiv! Wer schon mal Cangrejos (Landkrebse) geputzt hat oder Haiwa (Kingscrab), der weiß was ich meine! Camarones werden komplett verkauft und das putzen ist oftmals bloß der Kundenwunsch. Wer macht sich schon gerne beim Essen die Finger schmutzig? Mir zum Beispiel schmecken sie in der Schale gegrillt besser!

Dienstag, 4. Februar 2014

Limoncillo - die Dominikanischen Fruchtzwerge

 


Familie: Sapindaceae, Seifenbaumgewächse
Synonyme: Melicocca bijuga


Limoncillo - die Dominikanischen Fruchtzwerge

Diese exotische Frucht ist speziell bei den Kindern sehr beliebt, ist sie doch so was wie ein Frucht - Bonbon. Man bekommt sie am Zweig, an dem sich bis zu 30 der Früchte befinden. Man beißt auf die etwas harte Schale und zum Vorschein kommt die zuckersüße Frucht. Oftmals wird sie von schlauen Verkäufern auch als karibische Litschee´ bezeichnet, was aber völlig falsch ist. Achtet auf die Limoncillo Verkäufer und probiert diese Frucht – sie ist unbedenklich und schmeckt karibisch süss. Die Samen könnt ihr mitnehmen und eventuell wächst schon bald euer eigenes Limoncillo Bäumchen im Wintergarten. Das ist dann ein tolles Souvenir, das man nicht im Laden kaufen kann. Etwas
Insiderwissen gefällig?
Eigentlich heißt die Frucht Sapindaceae und ist ein Seifenbaumgewächs. Man nennt sie auch Melicoccus bijugata, Spanish Lime, Honeyberry, Mamoncillo, Knippa und hier in der Dominikanischen Republik einfach Limoncillo. Die Pflanze ist hier nicht exotisch sondern stammt aus Süd - und Mittelamerika. Man findet sie aber praktisch in der ganzen Karibik.

Die Pflanze oder der Baum ist langsam wüchsig. Der zweihäusige, kurzzeitig sein Laub abwerfende Baum wird bis zu 25 m hoch. Er hat ausladende Äste und einer glatte graue Rinde.
Die grüne Frucht ist eiförmig bis rund und ist mit einer dünnen und ledrigen Schale umgeben. Sie wächst in großen herabhängenden Trauben. Das durchsichtige von hellgelb bis lachsfarbene, saftige Fruchtfleisch hat je nach Art einen sehr süßen - sauren Geschmack.

Die Früchte werden meist roh verzehrt oder zu kalten Getränken verarbeitet. Wer weiß, was ein Frio-Frio Mann ist, dann kann man ihn nach einem frischen Limoncillo Saft fragen. Wenn er welchen hat, sollte man das unbedingt probieren. Und wenn er welchen hat, dann ist er ein Spezialist. Die andere Variante wäre, den Saft  selber zu machen. Das ist recht arbeitsintensiv, wegen der verhältnismäßig großen Steine. Aber auch das ist kein Problem, denn die Samen sind geröstet und gesalzen gut essbar und sind ideal als Ersatz statt Erdnüssen oder gerösteten Cocoschips. Gekochte Samen sind ein guter Ersatz für Cassava (Maniok).

Wenn ihr euer eigenes Limoncillo Bäumchen ziehen wollt solltet ihr nach dem Genuss der frischen Früchte die Samen gut waschen und ca. 24 Std. einweichen. Danach kann man sie ca. 1-2 cm tief in Kokohum oder einer Mischung aus Anzuchterde und Sand aussäen.

Alternativ kann man die Kerne auch In eine durchsichtige Plastiktüte mit feuchtem Kokohum geben, diese verschließen und an einen warmen Platz legen bis die Keimung erfolgt Hier in der Karibik kann man sie ganzjährig aussähen aber eigentlich keimen nur frische Samen zuverlässig. Die Keimzeit beträgt ca. 3 Wochen und die Pflanze liebt die Sonne. Man sollte sie immer leicht feucht halten, kalkfreies Wasser zum gießen verwenden und von April bis September alle zwei Wochen düngen.

Das Bäumchen sollte man im Winter hell und bei mind. 10 - 15ºC auf der Fensterbank platzieren oder noch besser wäre es natürlich, wenn man einen eigenen Wintergarten hat. Man sollte sie auch im Winter und nur soviel wässern, dass der Wurzelballen nicht völlig austrocknet. Ältere Exemplare können hell bei 5-10ºC überwintert werden und vertragen auch kurzzeitig Temperaturen unter dem Gefrierpunkt.