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Donnerstag, 4. April 2013

Hintergrund zur Idee "Freundeskreis Los Amigos de la Casa de Norma!"

Der folgende Beitrag stammt nicht von mir aber er enspricht meiner Denkweise oder steht für die Idee, die hinter meinem Projekt "Freundeskreis La Casa de Norma" steht.

Am Beispiel ARGENTINIEN: Ökodörfer aller Orten – Weg vom Kapitalismus, hin zum Leben in Einklang mit der Natur

Quelle: http://www.neopresse.com/umwelt/argentinien-okodorfer-aller-orten-weg-vom-kapitalismus-hin-zum-leben-in-einklang-mit-der-natur/
Von Marcela Valente
Buenos Aires, 13. Februar (IPS) – In Argentinien breiten sich Ökodörfer und alternative Wohn- und Lebensgemeinschaften immer weiter aus. Hinter den Projekten stehen Menschen, die sich dem allgemeinen Konsumwahn entziehen möchten.
Die Gemeinschaften werden von ihren Bewohnern als “lebendige Labore” angesehen, deren Entwicklung nicht abgeschlossen ist und in denen sie in Einklang mit der Natur leben. Sie finden sich in den Provinzen Buenos Aires, Santa Fé, Misiones, Córdoba, Catamarca, San Luis, Río Negro und selbst in der Hauptstadt Buenos Aires. Gründer sind häufig Familien, die nach und nach andere Menschen aufnehmen, bis ein ganzes Dorf entsteht. In anderen Fällen schließen sich Freunde zusammen, die ein ähnliches Weltbild teilen.
Freiheit zurückholen
“Wir holen uns unsere Freiheit zurück”, erklärt Tania Giuliani ihre Motivation, in einem Ökodorf zu leben. Giuliani ist Biologin und hat zusätzlich einen Master in nachhaltiger Entwicklung absolviert. Gerade ist sie dabei, gemeinsam mit sieben Freunden auf einer der Inseln im Tigre-Delta nordöstlich der Hauptstadt Buenos Aires ein Ökodorf zu errichten. Ihre Stelle an der Universität will sie behalten. Ihre Wohnung in der Hauptstadt hat sie aber bereits aufgegeben, um den Bau ihres neuen Hauses voranzutreiben. Viele der Materialien stammen aus der Umgebung des Tigre-Deltas.
Das Projekt heißt ‘i-tekoa’, was in der Sprache der Guaraní-Indigenen so viel wie ‘Dorf, das auf dem Wasser gebaut wurde’ bedeutet. Jeder der Freunde will ein Haus bauen, dazu planen sie ein Gemeinschaftshaus, in dem Kunst-, Garten- und Permakulturworkshops angeboten werden sollen.
Permakultur war ursprünglich eine Form des Pflanzenbaus und -erhalts, die in den 1970er Jahren in Australien entwickelt wurde und mittlerweile auf der ganzen Welt verbreitet ist. Heute gilt sie als Denkkonzept. “Es geht darum, Modelle nachhaltiger Entwicklung zu schaffen, in deren Rahmen der Mensch in Einklang mit der Natur leben kann”, erläutert Carlos Straub, einer der Pioniere der Permakulturbewegung, gegenüber IPS.
Auch im ersten Ökodorf Argentiniens wird die Idee der Permakultur gelebt: Gaia wurde 1996 in der Gemeinde Navarro in der Provinz Buenos Aires gegründet. Es ist Mitglied des ‘Global Ecovillage Network’, in dem mehrere Tausend dieser Ortschaften zusammengeschlossen sind. In Gaia steht auch das Argentinische Permakulturinstitut, das Workshops zum Thema anbietet. Auf dem Programm stehen zudem Kochkurse sowie Kurse zu Pflanzenbau, Samenkunde, Ökobau und erneuerbaren Energien.
Von der Natur entfremdet
Giuliani hat bereits Erfahrungen in Ökodörfern gesammelt: Bevor sie i-tekoa startete, lebte sie in einem Ökodorf in Neuseeland. Der Kapitalismus steht für sie für eine individualistische und konsumorientierte Lebensweise, die sich von der Natur entfremdet hat. Doch dieser wollten sich immer mehr Menschen entziehen, meint sie.
“Man lebt ein einsames und materialistisch ausgerichtetes Leben, arbeitet den ganzen Tag, um abends einsam in seine Wohnung zurückzukehren, wo man Lebensmittel verspeist, die mit Chemikalien angereichert sind”, beschreibt sie die Lebensweise, die sie aufgeben möchte.
Dazu hat sie gemeinsam mit Freunden ein kleines Stück Land erworben. Die Häuser bauen sie nun, ohne den Grund trockenzulegen, um das Feuchtgebiet zu erhalten. Für den Bau der Häuser nutzen sie das Holz von eingeführten Baumarten, die im Tigre-Delta wachsen. An deren Stelle pflanzen sie heimische Sorten.
“Einzig mit und von der Natur zu leben ist utopisch. Aber wir wollen schon unsere eigenen Nahrungsmittel anpflanzen. Geld wollen wir auch mit den Workshops verdienen, die wir in unserem Gemeinschaftshaus anbieten werden”, sagt Giuliani. Mit der Zeit wollen sie ihre Jobs in der Stadt gerne aufgeben.
Straub zufolge suchen immer mehr Menschen ein “ruhiges Leben”, ohne damit darauf warten zu müssen, bis sie im Rentneralter sind. “Es geht nicht darum, ein primitives Leben wie die Urvölker zu führen, sondern darum, wieder selbst mehr über das eigene Leben entscheiden zu können.” Ökodörfer seien für einige Menschen der richtige Weg.

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