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Mittwoch, 13. Februar 2013

Tropische Früchte, in der ersten Welt zum Teil Exoten und hier die normalen Früchte des Gartens

Die Welt ist heute ein Dorf sollte man meinen. Trotzdem glauben viele das wir hier auf Samaná im Paradies oder einer Art Garten Eden leben. Wegen der tropischen Natur, dem Meer, den Stränden und weil es in der Karibik ist. Also lassen wir euch alle in dem Glauben und wir genießen so den Heimvorteil.

Nachdem ich bereits einige leckere Meeresbewohner etwas näher vorgestellt habe will ich mit dieser neuen Beitragsreihe auf die exotischen Früchte, essbaren Pflanzen und Gemüse näher eingehen. All diese Produkte gehören zu unserem Speiseplan und sind somit Teil unserer lokalen Esskultur. Hier beginnt die neue Serie! Ich hoffe ihr habt spass beim stöbern und eventuell trifft man sich ja mal und dann sind wir bei uns in der Casa de Norma  in der Lage, all das aufzutischen, wenn gerade Saison ist.

Guanábana (Klassifizierung)
Guanábana (Annona muricata) oder Stachelannone ist eine Pflanzenart in der Familie der Annonengewächse (Annonaceae). Im Deutschen wird sie auch Stachelannone oder Sauersack, in anderen Sprachen auch Guyabano, Graviola oder Corossol genannt.

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida) Magnoliids
     Ordnung: Magnolienartige (Magnoliales)
     Familie: Annonengewächse (Annonaceae)
     Gattung: Annona
Wissenschaftlicher Name: Annona muricata
deutsch: Sauersack auch Stachelannone

Herkunft und Vorkommen

Die Guanábana kommt ursprünglich aus Südamerika und der Karibik. Sie wächst in Tieflandwäldern mit semiaridem Klima. Vom Menschen wurde sie als Obstbaum in alle tropischen Regionen eingeführt, andere Arten der Annone gelangten auch zum Anbau nach Israel und Spanien. 



Biologie

Die Frucht des Guanábana Baums ist botanisch gesehen eine große Beere. Sie wird bis zu 40 Zentimeter lang und bis zu 4 Kilogramm schwer. In dem weichen, weißen Fruchtfleisch sitzen große, schwarze (giftige) Samen. Die Fruchthülle ist mit weichen Stacheln besetzt, welche die Überreste des weiblichen Geschlechtsapparates bilden. Die Stacheln haben damit keine Schutzfunktion gegenüber Fraßfeinden.

Die Nutzung der Frucht

Das saftige gelblich - weiße Fruchtfleisch schmeckt charakteristisch süß - sauer. Für den Export hat diese Frucht kaum Bedeutung erlangt, zumal ihr Fruchtkörper im reifen Zustand sehr druckempfindlich ist und sich daher nur schwer transportieren lässt.

  • Guanábana lässt sich sehr gut industriell verarbeiten: Das Fruchtfleisch wird ausgeschabt und durch Sieben von den schwarzen Samen getrennt. Der Schalenanteil (und damit der Abfall) ist gering, während die saftige Beschaffenheit eine hohe Ausbeute an Saft oder Püree ermöglicht, ihr Ausnutzungsgrad ist damit recht hoch. Die so gewonnenen Auszüge des Sauersacks werden regional unterschiedlich genutzt:
  • In den südamerikanischen Ländern wird Guanábana gerne ausgepresst und als vielseitiger, sehr fruchtiger Grundstoff für Erfrischungsgetränke, Eiscreme oder Marmelade benutzt.
  • In Indonesien kocht man das Püree der Guanábana mit Zucker zu einer Art Pudding („dodol sirsak“) oder macht daraus Süßigkeiten.
  • Auf den Philippinen verzehrt man die unreifen Früchte gerne als Gemüse; sie schmecken dann ähnlich wie gerösteter Mais.
  • Auf vielen karibischen Inseln (Curacao, St. Thomas, Bardos, Kuba) verzichtet man auf die Früchte und verwendet stattdessen die fermentierten Blätter zur Zubereitung eines Tees, der geschmacklich zwischen Kaffee und Schwarztee zu liegen scheint.


Die „kleine Schwester“ der Stachelannone, die Cherimoya, wird als heißer Insidertipp in Delikatessgeschäften gehandelt: „Die Cherimoya gilt als die beste Tropenfrucht überhaupt. Süß und sahnig, wie Erd- und Himbeere und Birne zugleich, mit einem Hauch von Zimt als Würze“ wird die Cherimoya als die Königin der Tropenfrüchte gepriesen.

Medizinische Nutzung
Guanábana wird in Südamerika schon lange für alle möglichen Erkrankungen eingesetzt uns zählt zusammen mit Una de Gato (Katzenkralle) zu den wirkungsvollen und auch von der Pharmamedizin im Fokus befindlichen Mitteln, die das Immunsystem nachhaltig unterstützen und somit auch gegen Krebs, HIV zum Einsatz kommen.
Der immergrüne Baum beinhaltet zahlreiche wirksame Substanzen, die bisher von der Pharmaindustrie nicht als Arzneimittel isoliert werden konnten. Es ist die Pflanze als Ganzes, die im Menschen ihre heilsame Wirkung entfaltet. Zwar laufen international umfassende Forschungsarbeiten zu den tumor-, pilz- und entzündungshemmenden sowie antibakteriellen Wirkungen der Guanábana, jedoch wurden die aktiven Wirkstoffe noch nicht isoliert, synthetisiert und als Arzneimittel patentiert. Die heilsame natürliche Kraft der Guanábana kann demnach jeder nutzen, ohne zu einem Medikament greifen zu müssen. Wieder einmal hat die sanfte Kraft von Mutter Natur dem Menschen ein besonderes Geschenk gemacht, das er verantwortungsvoll nutzen sollte.
Das gesundheitsfördernde Spektrum der Guanábana reicht sehr weit, wie uns die weisen Männer und Frauen der südamerikanischen Indianer mitteilen: So nimmt in der traditionellen Medizin Südamerikas Guanábana seit Generationen einen festen Platz ein. Die Eingeborenen des Amazonas verwenden Guanábana zur Heilung von Krankheiten wie Nervenschwäche, Rheuma und Arthritis. Die Blätter werden gegen Parasiten und bei Fieber, Durchfall, Grippe und Asthma sowie Leberkrankheiten angewendet. Doch auch über das Amazonas Gebiet hinaus ist Guanábana als Heilmittel bekannt: Auf den Niederländischen Antillen werden ihre Blätter unter das Kopfkissen gelegt und sollen so für einen guten Schlaf sorgen. In Afrika werden fieberkranke Kinder in einem Sud aus Guanábana gebadet und auf den westindischen Inseln gilt Guanábana als heilsam bei Erkrankungen der Gallenblase sowie bei Durchfall und Verdauungsproblemen.
Toxikologie
Das in den Samen der Guanábana enthaltene Nervengift Annonacin scheint die Ursache für eine neurodegenerative Krankheit, die nur auf der karibischen Inselgruppe Guadeloupe vorkommt und vermutlich mit dem Verzehr von annonacinhaltigen Pflanzen zusammenhängt, zu sein. Es handelt sich dabei um eine sogenannte Tauopathie, die mit einer pathologischen Anreicherung des Tau-Proteins im Gehirn verbunden ist. Die experimentellen Ergebnisse belegen erstmals, dass für diese Akkumulation tatsächlich das pflanzliche Nervengift Annonacin verantwortlich ist.



Quellen: Wikipedia und diverse

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