dominikanisch - Lambie
englisch - conch
deutsch - grosse Fechterschnecke
wissenschaftlich & lateinisch - Strombus gigas
Die Große Fechterschnecke oder Riesen-Flügelschnecke (Strombus gigas) ist eine karibische Meeresschneckenart und der größte Vertreter der Fechterschnecken. Sie ist die zweitgrößte Art der Flügelschnecken und eine der größten Schneckenarten überhaupt.
Die Schale der ausgewachsenen Schnecke misst 15–31 cm und hat einen ausladenden Mündungsrand („Flügel“). Die Färbung variiert erheblich.
Das Schneckenweibchen legt etwa 180.000 bis 460.000 Eier, aus denen Veliger-Larven schlüpfen. Wie andere Fechterschnecken macht Strombus gigas auch nach der eigentlichen Metamorphose im Laufe ihres Lebens noch einen erheblichen Gestaltwandel durch und bildet erst als erwachsene Schnecke den „Flügel“ aus.
Der Mantel der Schnecke wird manchmal kommensalisch von Kardinalbarschen (Astrapogon stellatus) bewohnt. Selten werden auch Perlen im Schneckenmantel gefunden.
Das Wort conch (englisch konk ausgesprochen) dient auch als Sammelbegriff für alle großen, spiralförmig gewachsenen, einschaligen Weichtiere, die im Meer leben. Es stammt aus dem Griechischen, wo kovxn „Schale" bedeutet. Doch wenn man in der Karibik konk bzw. Lambi angeboten bekommt, handelt es sich dabei um das äußerst wohlschmeckende Fleisch der Strombus gigas. Fossilienfunde deuten darauf hin, daß diese Schnecke sich vor ungefähr 65 Millionen Jahren entwickelte (daneben existiert die Meinung von Schneckenliebhabern, sie seien von Gott gesandt worden, um die Entwicklung des Menschen voranzutreiben...). Ohne Zweifel hat der Mensch bereits seit Urzeiten die riesige Schale dieser Schnecke aufgebrochen, um an das saftige Fleisch im Inneren zu gelangen. Die Muscheln /Schnecken werden heute nicht aufgebrochen, sondern nur mit einem Nervschnitt aus Ihren Gehäusen entfernt.
Die Fechterschnecke ist ein Symbol der Karibik, denn seit Urzeiten wird sie ihrer hübschen Schale, der gelegentlich von ihr produzierten Perlen und besonders ihres schmackhaften Fleisches wegen von der karibischen Inselbevölkerung und den in grosser Zahl anreisenden Touristen gleichermassen geschätzt. Wie ungezählte andere Tierarten, deren Körperteile oder Erzeugnisse der Mensch begehrt, ist die Fechterschnecke mittlerweile leider auch zu einem Symbol der menschlichen Habgier und Masslosigkeit geworden. Man sagt, das Gehäuse ist so sehr mir der karibischen See verbunden, daß man das Rauschen des Ozeans hören kann, wenn man sich die spiralförmige Muschel ans Ohr hält. Dies hört sich zwar sehr romantisch an, ist jedoch falsch. Richtig ist, das durch die Form des Gehäuses, das Geräusch der eigenen Blutzirkulation verstärkt und dadurch wargenommen wird.
Das Gehäuse fand vor allem als Werkzeug Verwendung, wegen seiner ansprechenden Optik war es auch eine Handelsware und diente von jeher als Schmuck. In vorkolumbianischen Dörfern und Siedlungen kombinierte man die Gehäuse mit simpler Töpferarbcit und verwendete sie zur Fertigung von Hämmern, Schabern, Bechern, Tellern, für religiöse Bilder und als Trompeten. Die Arawak und die Kariben (indianische Ureinwohner) fertigten daraus auch Ohrringe, Halsketten Anhänger, Armreifen und Haarspangen. Die ersten Siedler dcr Karibik lernten, aus Sand, Wasser und dem aus verbrannten conch shells gewonnenen Kallkstein Mörtel herzustellen. Manchmal wurden dabei auch die ganzen Schneckengehäuse wie Ziegel- oder Feldsteine benutzt und in Wände oder Böden einzementiert.
Lambie als Lebensmittel (Kulinarik)
Früher trocknete man die Riesenflügelschnecken für den Handel - ein reichlich geruchsintensives Verfahren, das das Fleisch allerdings 5-6 Tage haltbar machte. Heutzutage wird es tiefgtiefgefroren exportiert. Dieser Versand hat sich zu einem lukrativen Geschäft entwickelt: Kunden gibt es in den USA, in Europa und auf fast jeder Karibikinsel.
Wir kaufen die Lambie beim Fischer oder im Fischladen. Traditionell wird sie sehr lange gekocht - wenn möglich im Dampfkochtopf. Denn das Fleisch wird wird beim kochen zuerst zäh. So bereitet man bei uns aus der kleingeschnittenen Schnecke Ragouts daraus und das auf vereschiedenste Art. Wenn man das wie ich langweilig findet, kann man auch aus dem Schneckenfuss ein hauchdünnes Carpaccio schneiden und dieses mit frischem Limonensaft und echtem Cocosoel marinieren oder eine Art Cevice daraus machen. Cevice ist roh mariniertes Muschelfleisch und eine der besten Arten, die Lambie zu servieren.
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